Seit Oktober haben fünf junge Althäuser fast jede freie Minute auf dem Bau verbracht. Daniel Brust, Daniel Fries, René Morber, Benedikt Zadel und Manuel Pfeuffer haben nicht für die eigenen vier Wände geschuftet, sondern für die Dorfgemeinschaft.
Die jungen Männer waren die treibende Kraft für die Sanierung des Gemeindehauses. Zum 1. Mai kann es jetzt wieder genutzt werden. Die jungen Männer haben für die letzten Arbeiten in dieser Woche tatkräftige Unterstützung von einigen Frauen bekommen - es musste geputzt werden. Da war das weibliche Fachwissen gefragt.
Stadt half finanziell mit Das Gemeindehaus ist in Althausen ein Haus für Vereine. Die Stadt ist zwar Eigentümerin, genutzt wird es aber von allen sechs Vereinen im Dorf. Selbst die Sportfreunde, die nebenan ihre Vereinsgaststätte haben, tagen in den Räumen. Die Stadt braucht das Gebäude vor allem bei den Wahlen oder für Bürgerversammlungen. Sie hat in den Umbau 30.000 Euro investiert.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Kosten für die Heizungs/Elektroinstallation sowie um Materialkosten.
Das Haus war in der Vergangenheit immer schwieriger zu nutzen. Die Räumlichkeiten waren nicht mehr zeitgemäß. Immer wieder war das Stromnetz überlastet. Der Strom fiel aus. Wer eine Sitzung hatte, musste zudem erst einmal einen Holz- oder Ölofen anschüren. Margit Brust erinnert sich an Osterfrühstücke vergangener Jahre. Da musste früh um sechs Uhr Holz geschleppt werden, damit der Saal nach der Kirche warm war. Das ist jetzt alles anders.
Rat von erfahrenen Handwerkern Die Vereine im Dorf haben sich zusammengetan, um die Situation zu verbessern. Und weil die fünf jungen Männer, allesamt unter 30 Jahre alt, auch in allen Vereinen des Ortes aktiv sind, war es kein Problem, das Projekt anzugehen.
Sie packten an, wo es ging, und bauten das Haus um. Daniel Brust und Daniel Fries kam dabei zu gute, dass sie schon bei sich zuhause ausgebaut haben. Und bei kniffligen Fragen haben die jungen Heimwerker sich den Rat von erfahrenen Handwerkern geholt.
"Die Elektro-Installation ist komplett neu", erklären Daniel Fries und Daniel Brust. Weil das Haus von verschiedenen Vereinen genutzt und auch für private Feiern angemietet werden kann, wurde eine Elektro-Heizung eingebaut. Diese hat einen Zähler, so dass der Verbrauch auf die Nutzer umgelegt werden kann. Seit Oktober letzten Jahres waren die Helfer jede Woche im Vereinsheim und haben gearbeitet: Die Decke ist abgehängt; es gibt eine moderne, integrierte Beleuchtung; eingebaut sind Lautsprecherboxen, falls mal eine Party steigen soll.
Verändert wurden auch die Türhöhen: Die alten waren viel zu niedrig.
Deutliche Verbesserung Am kommenden Montag wird noch die neue Küche geliefert. Auch da haben die Vereine zusammengelegt. Nun haben sie bessere Möglichkeiten, kleine Feste zu organisieren, aber auch für Familienfeiern kann man den Saal im ersten Stock künftig mieten, künftig auch mit Herd.
Die jungen Vereinshandwerker haben sich bei ihrem Vorhaben manchmal auch gegen andere Meinungen durchgesetzt. Beispielsweise bei den Fußböden oder Türen. Einige Bürger hatten gemeint, nicht alles müsse erneuert werden. Wenn schon so viel Arbeit, dann auch ordentlich, hielten die Jungen dagegen - und setzten sich durch. "Schließlich soll es die nächsten Jahre halten", findet Brust.
Lob für die Macher Bürgermeister Helmut Blank lobt das Engagement der Althäuser. "Wir haben das Haus zukunftsfähig gemacht", sagt Blank. Solche Tatkraft findet er beispielhaft, "die Jugend steht voll hinter dem Projekt", freut er sich. Die engagierten Althäuser ihrerseits sprechen ein Lob aus, und zwar für die Getränke, die Christian Beck zum Umbau besteuerte und für die Unterstützung aus der Nachbarschaft, wenn Wasser oder was anderes gebraucht wurde.
Erstmals nach dem Umbau wieder genutzt wird das Vereinsheim zum Jubiläumsfest des Musikvereins, das am 1. Mai beginnt. Die Einweihung wird im August gefeiert. Im Rahmen des Kirchenpatroziniums am 10. August sollen die Räume gesegnet werden und man will ein Fest abhalten. Darauf weist Margit Brust schon einmal hin.
Wer künftig für die Hausverwaltung (Vermietungen) etc. verantwortlich sein wird, ist noch nicht ganz sicher. Es könnte aber sein, dass sich dafür im Hause Brust eine Lösung findet.