Weil im Tierheim Wannigsmühle nach dem Brand wenig Platz für Katzen ist, braucht das Team dringend Unterstützung. Jetzt werden wieder viele Katzenfamilien erwartet.
Es ist kein Vergleich. Rund 260 Quadratmeter standen früher in der Wannigsmühle allein den Katzen zur Verfügung. Nach dem verheerenden Brand im letzten Jahr sind die Samtpfoten nun in den Räumen untergebracht, in denen früher die Verwaltung war. "Das dürften etwa 80 Quadratmeter sein", sagt Tierheimleiterin Ursula Boehm. Die Unterbringungsmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt, und es ist Mai. Da kommen traditionell viele Katzen rein, meist Babykatzen mit und ohne ihre Mutter. Die ersten sind auch schon da. Deshalb suchen Ursula Boehm und ihr Team schon jetzt dringend Pflegestellen für Katzen. Die Tierliebhaber sollten aber erfahren im Umgang mit den Samtpfoten sein.
Einige der aufgenommenen Katzen haben chronische Viruserkrankungen und müssen separiert werden, was die Situation zusätzlich verschärft. Unter den Schützlingen sind auch Babykatzen, die ohne ihre Mutter abgegeben wurden. Sie müssen sehr aufwendig mit der Flasche aufgezogen werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich liebevoll um die Tiere. Eine hat Babykatzen mit nach Hause genommen, weil sie gerade Urlaub hat. Nun füttert sie die Kleinen in ihrer Freizeit alle zwei Stunden.
Ein Provisorium
Ein wenig Besserung in der schwierigen Situation ist aber in Sicht. Jetzt ist endlich das neue, dreiteilige Hundehaus beinahe bezugsfertig. Die Arbeiten hatten sich stark verzögert, weil teilweise das Material nicht zu bekommen war. Deshalb konnte unter anderem der Boden nicht fertiggestellt werden. Vorübergehend sollen nun in einem der drei Trakte Katzen untergebracht werden. Dafür müssen allerdings noch ein paar besondere Vorkehrungen getroffen werden, weil ja Katzen - anders als Hunde - sehr gut klettern können.
Aber das wird nicht ausreichen. "Wir erwarten die Ankunft zahlreicher Fundkatzen und Kitten, die jedes Jahr im Mai ins Tierheim gebracht werden", sagt Ursula Boehm. "Das wird in diesem Jahr nicht anders sein." Außerdem muss das Tierheim ja auch die Fundtierverträge erfüllen, die sie mit den Kommunen abgeschlossen hat.
Verstärkt fristen derzeit Katzen ihr Leben im Tierheim die abgegeben wurden, weil ihre Besitzer verstorben sind. Oft sind die Hinterbliebenen nicht bereit, die Tiere zu nehmen, weiß die Leiterin. Ihr größtes Problem bleiben aber Mütter mit Kitten. Dafür werden die Pflegestellen am dringendsten gebraucht. Wer solche Tiere nimmt, muss sich im Klaren sein, dass es eine große Herausforderung ist, weil manche Tiere bereits krank bei uns eintreffen." Wer Katzen aufnehmen will, kann sich im Tierheim unter Tel.: 09766/1221 melden.