Seine Passion sind die Brieftauben: Anton Mahlmeister wird 90

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Anton Mahlmeister ließen die Tauben nicht mehr los. Am 23. März feiert er seinen 90. Geburtstag. Foto: Björn Hein
Anton Mahlmeister ließen die Tauben nicht mehr los. Am 23. März feiert er seinen 90. Geburtstag. Foto: Björn Hein

Fünf Jahrzehnte lang prägte Anton Mahlmeister eine Ära des Brieftaubenclubs "0123 Reichenbach" als Vorsitzender. Am 23. März wird er 90 Jahre alt.

Immer freundlich, gut gelaunt und einen schelmischen Spruch auf den Lippen - das ist Anton Mahlmeister aus Reichenbach. Heute, am 23. März, feiert der Jubilar seinen 90. Geburtstag.

Dort fand er auch zu einem Hobby, dem er bis heute treu ist - nämlich dem Brieftaubensport. "Ich stamme aus einer Brieftaubenzüchterfamilie", erinnert sich der Jubilar zurück. Auch sein Bruder Franz Mahlmeister aus Windheim hatte schon immer Tauben. Und so baute sich Anton einen Taubenschlag direkt über seinem Haus. 1962 trat er dann dem Brieftaubenclub "0123 Reichenbach" bei, wo er 1965 Vereinsvorsitzender wurde. Bis 2015 hatte er den Vorsitz inne und prägte damit eine ganze Ära.


Ehrenpräsident und -vorsitzender

Zudem fungierte er von 1969 bis 1987 als Vorsitzender der Reisevereinigung (RV) Münnerstadt und setzte sich nicht nur für die Mitglieder des Brieftaubenvereins in Reichenbach ein, sondern auch für die RV und die Brieftaubentransportgemeinschaft (BTG) Rhön. Und so ist er heute nicht nur Ehrenpräsident der Reisevereinigung, sondern auch Ehrenvorsitzender des Vereins, ihm wurde die Ehrennadel des Bezirks verliehen und er ist Träger der goldenen Verbandsehrennadel.

Geboren wurde Anton Mahlmeister in Windheim als drittes von vier Kindern. Seine Eltern, Ludwig und Mathilde, führten neben der Landwirtschaft auch eine Gastwirtschaft sowie eine Schnapsbrennerei. Natürlich galt es da auch für die Kinder, mitanzupacken. Von 1933 bis 1938 besuchte Anton Mahlmeister die Volksschule in Windheim, im Anschluss daran ging er auf das Humanistische Gymnasium nach Münnerstadt. Damals waren die Zeiten nicht leicht, was sich auch in seiner Biographie zeigt: wurde doch seine Schulzeit von 1943 bis 1946 aufgrund des Krieges unterbrochen. Mahlmeister kam in englische Gefangenschaft, die er jedoch bald wieder verlassen konnte.

Im Jahr 1947 legte er dann das Abitur in Münnerstadt ab, woran sich ein Sprach- und Wirtschaftsstudium anschlossen. Danach war er rund 14 Jahre bei den Viktoria-Motorrad-Werken in Nürnberg tätig. Er pendelte an den Wochenenden zwischen seinem Arbeits- und Wohnort. 1951 heiratete er seine Frau Gertrud und lebt seitdem in Reichenbach. Von 1952 bis 1956 wurden dem Ehepaar ein Sohn und drei Töchter geschenkt. 1959 wurde das Wohnhaus fertiggestellt, 1965 trat Anton Mahlmeister als Einkäufer in die Firma Siemens in Bad Neustadt ein, wo er bis zum Renteneintritt 1985 beschäftigt war.


Viel Arbeit mit den Tauben

Bei den Taubenzüchtern war er viele Jahrzehnte verantwortlich für die Preislisten und die Endauswertungen der Reisevereinigung - als die Preislisten noch von Hand erstellt wurden, war dies eine zeitraubende Tätigkeit. Zudem mussten die Tauben vor dem Flug mit Gummiringen versehen werden, die bei der Ankunft im Schlag von den Züchtern abgenommen und in eine Uhr gedreht werden mussten, die die Ankunftszeit festhielt. In den 1990er Jahren kamen dann elektronische Geräte, mit denen die Ankunftszeit der Brieftauben automatisch registriert wurde.

Hier sorgte Mahlmeister dafür, dass man auf dieses elektronische System umschwenkte, was nicht nur die Auswertung einfacher machte, sondern auch tierschonender und auch züchterfreundlicher war. Der Jubilar war dabei für die Auswertung am PC verantwortlich und druckte auch die Preislisten aus. "In all den Jahren habe ich sicherlich mehr als 100 000 Blatt bedruckt", so Mahlmeister. Ob es um das Gravieren der Pokale oder das Schreiben der Urkunden für die verschiedenen Reisevereinigungen ging: Mahlmeister war unermüdlich tätig. Die Leidenschaft für dieses Hobby hat sich bis heute erhalten: Noch immer ist er sehr interessiert daran, was in den einzelnen Reisevereinigungen so vor sich geht. Seine Liebe zum Brieftaubensport gab er an seinen Enkel Martin Kaiser weiter, welche heute den Schlag führt. Mahlmeister hält darüber hinaus dem FC Teutonia Reichenbach seit vielen Jahren die Treue.

Gemeinsam mit seinen vier Kindern, neun Enkeln und vier Urenkel feiert er heute seinen Geburtstag. Seine Frau ist leider vor Kurzem verstorben.

Wenn man Anton Mahlmeister nach seinen Wünschen für die Zukunft fragt, so meint er nur: "Alles, was ich mir für die Zukunft wünsche, ist Gesundheit." Dazu noch Geduld und Zufriedenheit, dann sei alles gut.