Robotertechniker auf höchstem Niveau

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Konzentration beim Aufbau. Die Robogeeks aus Münnerstadt haben es zum Dachfinale der First Lego League nach Paderborn geschafft. In der Disziplin Robot-Game belegten sie Platz 4 von ursprünglich 728 angetretenen Mannschaften. Foto: Jürgen Hack
Konzentration beim Aufbau. Die Robogeeks aus Münnerstadt haben es zum Dachfinale der First Lego League nach Paderborn geschafft. In der Disziplin Robot-Game belegten sie Platz 4 von ursprünglich 728 angetretenen Mannschaften. Foto: Jürgen Hack

Die Robogeeks vom Münnerstädter Schönborn-Gymnasiums waren erstmals beim Dachfinale der First Lego League in Paderborn. Ursprünglich waren 728 Mannschaften angetreten, die Robogeeks belegten Platz 15, in der Disziplin Robot-Game sogar Platz 4.

Damit hätten sie nun wirklich nicht gerechnet. Beim Regionalwettbewerb in Fulda ging einiges schief, so dass die Robogeeks vom Wahlfach Fach Robotik am Schönborn-Gymnasium nur einen für sie enttäuschenden 2. Platz belegten. Das war's für dieses Jahr, dachten sie. Doch dann durften sie doch zum Qualifikationswettbewerb nach Aachen, belegten dort den vierten Platz (2. Platz in Robot-Game) und durften so nach Paderborn zum Dachfinale. Lehrer und Coach Jürgen Hack hat schon für Aachen seine Pläne für den 1. Mai kurzfristig über den Haufen geschmissen, jetzt ging es in Paderborn noch einmal ums Ganze. Und es sollte ein richtiges Abenteuer werden.

Zehn Robogeeks samt drei Begleiter starteten am Gymnasium mit zwei Fahrzeugen , darunter der städtische Bürgerbus. Eine gute Wahl, aber das zweite Fahrzeug zeigte Schwächen. Nach 100 Meter war Schluss. "Wir mussten den zurück auf den Schulparkplatz schieben", sagt Robogeek Marvin Eisenmann. Ein Ersatz war zwar schnell besorgt, so richtig gemütlich fanden es die fünf Insassen in dem Opel Corsa allerdings nicht. "Aber wir sind pünktlich angekommen", sagt Jürgen Hack.

24 Mannschaften im Finale

24 Mannschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren zum Dachfinale nach Paderborn gekommen. Durch Gemeinschaftsspiele, einem Grillfest und einer anschließenden Disco sollten sich die Teilnehmer gegenseitig kennenlernen. "Ich hatte Spaß", meint Robogeek Frederik Dürr. Den hatten die anderen auch. Alles sei sehr gut organisiert gewesen, loben sie. Die Übernachtung in einer Jugendherberge mussten sie aber selbst buchen und auch bezahlen.

Am nächsten Tag wurde es dann ernst. Nach der Vorstellung der Teams startete der Wettbewerb der aus vier Teilen besteht: Forschung, Robot-Game, Roboterdesign und Grundwerte.

Die Robogeeks haben Stärken und Schwächen, am besten schnitten sie beim Robot-Game ab. Dabei muss ein Roboter verschiedenste Aufgaben auf einem Tisch erfüllen. Diesmal lautete das Thema Cargo Connect, es ging also um die Vernetzung verschiedenster Transportmöglichkeiten. Damit der Roboter auch wirklich tut, was er soll, muss er natürlich zuvor programmiert werden.

In der Vorrunde hatten die Teilnehmer drei Versuche, der beste wurde gezählt. Und plötzlich fanden sie sich unter den letzten acht Teilnehmern und damit im Viertelfinale wieder. Auch ins Halbfinale haben sie es noch locker geschafft. "Dann ist der Roboter zweimal an der gleichen Stelle hängengeblieben", sagt Linus Ziegler. An einer Stelle, an der es noch nie Schwierigkeiten gab. Also mussten sie sich mit einem sehr achtbaren vierten Platz zufrieden geben.

Die Konkurrenz war auch richtig groß. "Das ist echt die Champions League", sagt Jürgen Hack. "Wenn eine eins vorne bei der Platzierung steht, bin ich voll zufrieden", hatte Coach Jürgen Hack vorher gesagt. Mit Platz 15 in der Gesamtwertung haben sie dieses Ziel locker erreicht.

Die Frontmänner Frederik Dürr, Adam Hauck und Linus Ziegler haben mit der Finalteilnahme den Höhepunkt erreicht und gleichzeitig das Ende. Im nächsten Jahr ist Abitur angesagt. Aktiv werden sie nicht mehr beim Wettbewerb teilnehmen. "Aber wir werden das Team mit coachen und unser Wissen weitergeben", sagt Frederik Dürr. Und es sind ja auch noch genügend andere Robogeeks da. "Nächstes Jahr wollen wir wieder angreifen", sagt Til Schneider. Und ist das Ziel wieder das Finale? "Auf jeden Fall, und diesmal wollen wir siegen."

"Wir müssen uns bei unserem Coach bedanken", sagt Frederik Dürr. Erst hat er den 1. Mai geopfert, dann auch noch am Vatertag die Schule aufgesperrt, damit sie üben können. Jürgen Hack bedankt sich bei den Münnerstädter Firmen, die die Finalreise mit 1500 Euro unterstützt haben. Eine Investition, die sich lohnen kann. "Was sie in der Schule lernen, ist die Basis für einen späteren Berufseinstieg", sagt der stellvertretende Schulleiter, Jens Hupfer, dazu.