Der Frühling ist in seiner gelben Phase. Überall auf den Feldern steht der Raps in Blüte. Die Feldfrucht wird gerade im östlichen Landkreis und im Saaletal häufig angebaut. Überall dort, wo die Landwirtschaft vom Ackerbau geprägt ist, findet man mittlerweile diese Ölfrucht.
"Raps ist eine lukrative Frucht", erklärt Andreas Ofenhitzer vom Amt für Landwirtschaft und Ernährung in Bad Neustadt. Der Maßbacher erläutert, dass der Raps eine wichtige Bedeutung im Fruchtwechsel spielt, weil er eine Alternative zum Getreideanbau ist.
Insgesamt 4500 Hektar Raps werden in diesem Jahr im gesamten Landkreis Bad Kissingen angebaut, erläutert Ofenhitzer. Schwerpunkte liegen im Raum Münnerstadt, Oerlenbach oder im Saaletal. Weniger findet man die Frucht im Altlandkreis Bad Brückenau. Das liege daran, dass es dort mehr Wiesenwirtschaft gibt. Momentan stehe der Raps gut da, findet Ofenhitzer. Es gebe keine Lücken in den Beständen.
"Jetzt aber wäre ein paar Tage Landregen schön", meint Ofenhitzer.
Vielseitig verwendbar Das bestätigt auch Roland Dömling, der heuer ungefähr 30 Hektar Raps auf seinen Feldern stehen hat. "Der Raps braucht unbedingt Wasser", meint Dömling. Aber auch bei den anderen Feldfrüchten sei das nicht anders. Raps ist bei den Dömlings seit Jahren immer im Anbau - eben wegen der Fruchtfolge. Der Dömling'sche Hof hat nach Angaben von Roland Dömling Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre zu den ersten gehört, die Raps in der Region gesät haben. "Die Sorten kann man mit den heutigen nicht mehr vergleichen", betont Dömling. Und auch die Erträge seien anders als zu der Zeit, als sein Vater Edgar mit dem Raps noch experimentiert habe.
Heute sei Rapsöl dank neuer Züchtungen vielseitiger verwendbar, sowohl in der Lebensmittel-, als auch in der chemischen Industrie. Kaum einer wisse, wo Raps überall zu finden sei, meint Dömling. Außerdem erleichtert neue Landmaschinen-Technik heute den Rapsanbau. Noch vor 30 Jahren war die Ernte mühsam und zeitaufwändig. Heute gibt es für den Mähdrescher ein spezielles Rapsschneidewerk.
Rapspreis könnte sinken Seinen Raps liefert Roland Dömling in große Ölmühlen, nach Mannheim beispielsweise. Ob das Öl aus den Körnern von dort in die Lebensmittelindustrie oder als nachwachsender Rohstoff verwendet wird, weiß Dömling nicht. Das entscheiden die Mühlen vor Ort.
Der Landwirt hat darauf keinen Einfluss.
Auch für den Münnerstädter Landwirt Volker Schmitt gehört der Raps zur Fruchtfolge ganz selbstverständlich dazu. Rund 140 Hektar wachsen heuer auf seinen Feldern rund um Münnerstadt. "Raps ist auch in der Vermarktung interessant", erklärt Volker Schmitt - schränkt diese Aussage aber mit einem "momentan noch" ein. Es gebe Bestrebungen, dass die Beimischungsmengen von Raps beim Diesel verändert werden. Das könnte schon 2015 der Fall sein. Werden diese Berechnungsgrundlagen verändert, dann könnte der Rapspreis sinken. Trotzdem wird die gelbe Ölfrucht auch in Zukunft mit ihrem sonnigen Gelb für Farbtupfer im Landschaftsbild sorgen. "Wir brauchen den Raps in der Fruchtfolge", betont Schmitt. Allerdings gibt es einen Spielraum. Und dieser verlagert sich je nach Vermarktungschancen mehr nach oben oder nach unten.