Neue Windräder noch in diesem Jahr

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Die Vorarbeiten für die Errichtung neuer Windkraftanlagen zwischen Althausen und Poppenlauer haben begonnen. Foto: Heike Beudert
Die Vorarbeiten für die Errichtung neuer Windkraftanlagen zwischen Althausen und Poppenlauer haben begonnen. Foto: Heike Beudert

Die Naturstrom AG investiert weiter im Raum Münnerstadt. Fünf neue Windräder entstehen an zwei Standorten.

Der Öko-Stromanbieter "Naturstrom" AG will im Raum Münnerstadt und Poppenlauer weiter investieren. Drei neue Windräder werden in diesem Jahr auf dem Höhenzug zwischen Münnerstadt und Poppenlauer gebaut. Zwei weitere entstehen bei Windheim. Die vorbereitenden Arbeiten zur Erschließung der Ackerflächen zwischen Münnerstadt und Poppenlauer haben bereits begonnen.
Nun gibt die Naturstrom AG auf Anfrage unserer Zeitung die Details bekannt: Die Naturstrom AG hat die Rechte von zwei im Raum Münnerstadt geplanten Projekten der Wotan Gruppe erworben. Dies sind die Projekte "Windheim II" - wobei es sich um eine Erweiterung des bereits bestehenden Windparks "Windheim I" handelt - und "Poppenlauer", wobei dieser teilweise auf Althäuser Gemarkung liegt.
Bei "Windheim II" werden zwei Anlagen errichtet, bei "Poppenlauer" drei. In beiden Fällen werden Anlagen des Typs Nordex N117 errichtet. Die Anlagen verfügen über eine Nabenhöhe von 141 Metern und eine installierte Leistung von jeweils 2,4 Megawatt.

22 Millionen werden investiert

Für den Windpark "Poppenlauer" erwartet die Naturstrom AG eine jährliche Stromproduktion von rund 15 Millionen Kilowattstunden - das entspricht dem Jahresverbrauch von ca. 4600 durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalten, teilt Pressesprecher Tim Loppe mit. Die beiden Anlagen von "Windheim II" werden nach den Berechnungen rund elf Millionen Kilowattstunden produzieren, womit rein rechnerisch ca. 3400 Drei-Personen-Haushalte versorgt werden könnten.
Das Gesamtinvest für beide Projekte zusammen liegt bei ca. 22 Millionen Euro. Bei beiden Projekten soll im Sommer 2015 Baubeginn der Fundamente sein, bis zum Jahresende 2015 sollen die Anlagen in Betrieb gehen.
Für den Baustellentransport des Windparks bei Poppenlauer nutzt der Betreiber ab der Autobahnabfahrt Maßbach die Flurwege der Gemeinde Maßbach. "Leider haben wir keine Genehmigung erhalten, um direkt über den Rastplatz der Autobahn in das Projektgebiet zu fahren", so Tim Loppe. Die Zufahrt zur Baustelle für "Windheim II" ist genauso geregelt wie von der Wotan Gruppe Anfang 2014 für "Windheim I".
Eine erste Bilanz für den Münnerstädter Windpark "Langes Schiff" zieht derweil der Geschäftsführer vom Bürgerwindpark "Langes Schiff" in Münnerstadt, Norbert Schmäling. Auch hier ist die Naturstrom AG ein Gesellschafter und in der Geschäftsführung vertreten.
Mittlerweile bestätigen sich laut Norbert Schmäling die guten Einspeisungsergebnisse der ersten Betriebswochen. "Die Windmühlen liefern ordentliche Erträge", freut sich Schmäling. Die getriebelose Bauart der Windräder und ihre exponierte Lage würden bereits nach drei Monaten Betriebsdauer ihre Vorteile zeigen.

Positive Ertragsentwicklung

Für die fünf zwischen Langem Schiff und Schindberg gelegenen Windräder hatte die Gesellschaft im Januar Beteiligungspakete für interessierte Anleger aus der Region geschnürt. Schmäling spricht von einer "beachtlichen Resonanz", obgleich in Münnerstadt selbst die Reaktionen eher verhalten waren. Schmäling führt dies darauf zurück, dass es in Münnerstadt eine Energiegenossenschaft gibt, wodurch Gelder von möglichen Anlegern bereits in Photovoltaik-Projekten der Genossenschaft gebunden sind. Außerdem könnte es daran liegen, dass sich die positive Stimmung für Windenergie etwas verändert habe.

Bürgerbeteiligung läuft weiter

Dennoch seien sowohl bei den geplanten Nachrangdarlehen als auch bei der Kommanditbeteiligung die anvisierten Summen von je einer Million Euro bereits gut zur Hälfte gezeichnet, nachdem die Gesellschaft ihre Werbung für Anteile am Bürgerwindpark auf die Region ausgeweitet hat. Schmäling ist sicher, dass man bis Juni dann die Bürgerbeteiligung in geplanter Höhe erreicht haben wird.
Nicht mit im Boot ist bisher die Stadt Münnerstadt. In diesem Jahr wird kein Geld für eine Beteiligung am Bürgerwindpark zur Verfügung stehen. Für Bürgermeister Helmut Blank heißt das nicht, dass sich die Stadt nicht doch in den nächsten Jahren in irgendeiner Form beteiligen wird. "Ich glaube, die Türen sind weiter offen", so Helmut Blank.
Informationen zum Windpark bietet jetzt die Homepage der Betreibergesellschaft (bwp-muennerstadt.de). Feste Sprechstunden im Rathaus gibt es ab sofort nicht mehr, jedoch gibt es Sprechzeiten nach Voranmeldung (Tel.: 09733/ 2120 054). Auch Führungen durch den Windpark sind möglich.