Im Anschluss an die bestehende Bebauung könnten 14 Einfamilienhäuser entstehen. Der Stadt gehört dort aber fast kein Grund. Im Juni fällt die Entscheidung, ob das Vorhaben weiterverfolgt wird.
Maital oder Strahlunger Weg? Beides oder keins? Immer wieder beklagen sich Bauwillige darüber, dass sie in Münnerstadt keinen Bauplatz finden. Die gibt es zwar, aber sie sind in privater Hand, und sämtliche Versuche der Stadt, die Eigentümer zum Verkauf zu bewegen, sind bisher gescheitert. Deshalb hatte die Stadt vor geraumer Zeit Matthias Kirchner vom Planungsbüro Bautechnik Kirchner (Oerlenbach) damit beauftragt, nach Möglichkeiten für ein neues Baugebiet zu suchen. Er stellte dann eine Erweiterung der Bebauung auf der Zent (Strahlunger Weg) und im Maital vor. Eine endgültige Entscheidung, welches nun umgesetzt wird, ist bisher nicht gefallen. Bürgermeister Michael Kastl will nun die Entscheidung, ob die Verwaltung dass Baugebiet Maital weiterverfolgen soll, oder nicht.
Die Vorgeschichte
Diese Entscheidung soll der Stadtrat in seiner Sitzung im Juni fällen, jetzt sahen sich die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses und weitere Stadträte die Gegebenheiten vor Ort an. Bürgermeister Michael Kastl informierte sie über die Vorgeschichte. Die begann mit einer Erweiterungssatzung, wodurch ein Haus hinter der bestehenden Bebauung möglich wurde. In den Jahren 2010/11 ließ der damalige Stadtrat dann einen Bebauungsplan aufstellen, wodurch weitere drei Häuser entstanden. Die Straße ist in diesem Bereich noch nicht hergestellt worden. Das lag einerseits daran, dass noch unklar war, inwieweit die Hausbesitzer im vorderen Teil des Maitalweges mit einbezogen werden (damals galt noch die Straßenausbaubeitragssatzung). Andererseits war und ist ja noch unklar, ob noch weitere Häuser gebaut werden.
Der Bürgermeister drängt nun auf einen Abschluss. "Wir müssen aber heute keine abschließende Entscheidung fällen", sagte er. Das werde der Stadtrat tun. "Bei der letzten Erweiterung haben manche Träger öffentlicher Belange nur zähneknirschend zugestimmt", erinnerte der Bürgermeister. Das sei schon deutlich geworden, dass manche einer Erweiterung des Baugebiets nicht zustimmen werden. Was auch gegen die Erweiterung spricht: Teile des Maitals sind Biotope und die Stadt hat fast kein Eigentum in dem Areal. Außerdem werden die vorhandenen Versorgungsleitungen für eine Erweiterung nicht ausreichen.
Kein Eigentum der Stadt
Britta Bildhauer erinnerte daran, dass die Stadt ja eigentlich nur Baugebiete ausweist, wenn ihr ein bestimmter Prozentsatz gehört. Sie spielte damit auf das so genannte Burghäuser Modell an. Dann müsste die Verwaltung in die Grundstücksverhandlungen gehen, sagte der Bürgermeister dazu. Genau deshalb soll der Stadtrat bald entscheiden, ob das Gebiet weiterverfolgt wird, oder nicht. Auf alle Fälle müsste die Stadt große Ausgleichsflächen für die Bebauung schaffen und das sei nur auf landwirtschaftlichen Flächen möglich. Rosina Eckert sprach die schwierige Topographie an, und Britta Bildhauer erinnerte an die Aussage des früheren Stadtrats Dieter Petsch, dass durch das Maital Frischluft in die Altstadt kommt. Arno Schlembach sah zudem Schwierigkeiten bei den Ver- und Entsorgungsleitungen, weil das Areal hinter der jetzigen Bebauung abfällt.
Oliver Jurk fragte nach Alternativen. "Innen statt außen" bekam er von mehreren Stadträten zur Antwort. "Wenn etwas nicht bebaut ist, hat es einen Grund, warum es nicht bebaut ist", meinte Michael Kastl zum Maitalweg. Er griff das Thema Alternativen bei der Sitzung in der Alten Aula wieder auf, nachdem er die von Matthias Kirchner aufgelisteten Vor- und Nachteile des Baugebiets Maital aufgezählt hatte. Eine Alternative gebe es an der Zent, aber da sei die Wasserentsorgung problematisch.
Rosina Eckert wollte noch wissen, wie es mit dem Leerstandsmanagement aussieht. Die Bereitschaft, mit der Stadt zusammenzuarbeiten, sei eher gering, sagte Michael Kastl dazu. Schade sei, dass frisch sanierte Wohnungen in der Altstadt gleich belegt sind und gar nicht erst ins Internet kommen. So könnten die Leute auch nicht sehen, wie schön saniert manche Altstadtwohnungen inzwischen sind.