Mürschter Finanzloch gefunden

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Dieser massive Metallzylinder symbolisiert das "Mürschter Finanzloch": Der Erste Bürgermeister Helmut Blank (links) und sein dritter Stellvertreter Axel Knauff (Mitte) begutachten das Werk. Geschaffen wurde es von Alfred Eckert, dem Vater von Stadtrat und Ortsreferent Jürgen Eckert (rechts). Foto: Dieter Britz
Dieser massive Metallzylinder symbolisiert das "Mürschter Finanzloch": Der Erste Bürgermeister Helmut Blank (links) und sein dritter Stellvertreter Axel Knauff (Mitte) begutachten das Werk. Geschaffen wurde es von Alfred Eckert, dem Vater von Stadtrat und Ortsreferent Jürgen Eckert (rechts). Foto: Dieter Britz
Das "Mürschter Finanzloch" von Alfred Eckert, in dem alles Geld der Stadt verschwindet , steht in der Pilgerstraße im Stadtteil Fridritt. Foto: Dieter Britz
Das "Mürschter Finanzloch" von Alfred Eckert, in dem alles Geld der Stadt verschwindet , steht in der Pilgerstraße im Stadtteil Fridritt. Foto: Dieter Britz
 

Alfred Eckert hat sich einen Scherz erlaubt: Mit Metallplastiken erklärt er, warum in der Kasse der Stadt Münnerstadt immer Ebbe ist. Unterdessen verteidigte Bürgermeister Helmut Blank den Ausbau von Kindergärten.

Nach langer Suche ist es endlich gefunden, das "Mürschter Finanzloch", in dem das Geld der Bürger angeblich verschwindet. Es steht im Stadtteil Fridritt, in der Pilgerstraße beim Feuerwehrhaus.
An dem etwa einen Meter Metallzylinder prangt ein Schild "Mürschter Finanzloch! Wie ein Fass ohne Boden! Alles geht den Bach runter!" Entdecker des Lochs ist Alfred Eckert, der Vater von Stadtrat und Ortssprecher Jürgen Eckert. Im Stadtteil Fridritt steht eine ganze Reihe von Metallplastiken von Alfred Eckert.

Die Stadt braucht Neubürger

Bürgermeister Helmut Blank nahm es mit Humor und erläuterte den Bürgern des Stadtteils bei der Bürgerversammlung im Vereinshaus ausführlich, wie dieses Jahr der städtische Haushalt aussieht, "wo ihr Geld verschwindet". Er nannte zum Beispiel die Restfinanzierungen für die Kindergärten in Brünn (150 000 Euro) und in Reichenbach (360 000 Euro). Beide Maßnahmen seien angesichts schwindender Kinderzahlen kritisiert worden, doch beide Kindergärten seien nun auf Jahre ausgebucht. "Wenn sie sich Schulstadt nennen, brauchen sie auch so was", betonte der Bürgermeister.
Ausführlich ging er, wie in den vorhergehenden Bürgerversammlungen auch, auf den hohen Schuldenstand ein. Besonders wichtig sei, dass die Stadt neue Bürger von außerhalb bekomme, um so dem Bevölkerungsschwund entgegen zu wirken. Schließlich seien städtische Einrichtungen wie das Wasserwerk und die Kläranlage auf eine höhere Einwohnerzahl ausgerichtet.
Doch Interessenten würden zuerst nach der Höhe der Grundsteuer sowie den Gebühren für Wasser und Abwasser fragen, und ob das letzte Kindergarten-Jahr frei sei - und dann dankend verzichten. Münnerstadt könne jedoch wegen seiner hohen Schulden die Steuern und Gebühren nicht senken. Im Gegenteil, Blank deutete vorsichtig an, dass im Zuge des Haushaltskonsolidierungskonzeptes einige Abgaben erhöht werden könnten.
Einige Bürger hatten bei der Stadt Anträge eingereicht. Einer beschwerte sich, dass die Gullys in der Kleinwenkheimer Straße nur einmal pro Jahr gereinigt werden, ein anderer wollte einen Weg unterhalb des Friedhofes hergerichtet haben, einer kritisierte, dass Abfallkörbe am Kinderspielplatz nicht oft genug geleert würden.
"Ich würde mal gerne wissen, ob wir die Mauer am Friedhof auch noch selber ehrenamtlich machen müssen" fragte einer. Bürgermeister Blank versprach, sich darum zu kümmern.

Halteverbot in der Pilgerstraße?

Kontrovers diskutiert wurde ein Antrag, in der Pilgerstraße ein Halteverbot anzuordnen. Die Situation sei dort gefährlich, da manche Leute ihre Autos den ganzen Tag über abstellen würden, und Probleme mit den Bussen gebe es auch. Damit allerdings waren andere Teilnehmer an der Bürgerversammlung gar nicht einverstanden. "Wir machen eine ordnungsgemäße Verkehrsschau mit der Polizei, dem Landratsamt und der Stadt, und dann wird eine Entscheidung getroffen", versprach Bürgermeister Blank.
Ein Bürger schlug vor, auf dem Friedhof Terrassen anzulegen. "Das wäre eine komplette Neugestaltung", schlussfolgerte Helmut Blank. Doch eventuell könne man etwas machen, um das Wasser abzufangen, um das es dabei geht.
Auch der mögliche Kauf des Jugendhauses wurde wieder angesprochen. "Was will die Stadt denn noch alles kaufen, wir haben doch schon genug altes Zeug", kritisierte ein Bürger. Wie schon tags zuvor in Wermerichshausen betonte Bürgermeister Blank dazu, dass vorläufig noch die einstimmige Entscheidung des Stadtrates gilt, das Haus nicht zu kaufen. Die Bezirksregierung habe ihn allerdings gebeten, den Beschluss nochmals zu überdenken. Deshalb werde er damit nochmals in den Stadtrat gehen. Helmut Blank erklärte: "Es geht nicht um den Kaufpreis, sondern um den Unterhalt des Jugendhauses. Ich kenne die Zahlen nicht, wenn sie den Makler fragen, ist das Haus in einem hervorragenden Zustand."