Mobile Staumauer und Saugstelle helfen der Feuerwehr

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An der Fränkischen Saale bei Saal an der Saale wurde die mobile Saugstelle für flache Gewässer vorgestellt. Foto: Hanns Friedrich
An der Fränkischen Saale bei Saal an der Saale wurde die mobile Saugstelle für flache Gewässer vorgestellt.  Foto: Hanns Friedrich
An der Fränkischen Saale bei Saal an der Saale wurde die mobile Staumauer für flache Gewässer vorgestellt. Foto: Hanns Friedrich
An der Fränkischen Saale bei Saal an der Saale wurde die mobile Staumauer für flache Gewässer vorgestellt.  Foto: Hanns Friedrich
 

Die mobile Staumauer samt mobiler Saugstelle werden beim Kreisfeuerwehrtag in Saal vorgestellt. Auch ging es um die Verunreinigung von Trinkwasser.

Was tun, wenn ein Bachlauf gerade mal 15 Zentimeter tief ist und damit für die Saugstelle der Feuerwehr zur Wasserförderung nicht ausreichend ist? Eine Lösung hat die Feuerwehr Willmars beim Kreisfeuerwehrtag am Samstagnachmittag in Saal an der Saale mit ihrer "mobilen Staumauer" vorgestellt, ebenso eine mobile Saugstelle.

Vor allem die mobile Staumauer hat sich schon bewährt, unter anderem beim Brand am Ponyhof, sagte Kommandant Joachim Krech bei einer Vorführung an der Fränkischen Saale. Seit zwei Jahren hat die Wehr diese "Staumauer". Sie ähnelt einem Schneeschieber, der mit einer Folie ausgestattet ist, in dem sich das Wasser sammelt. Dorthinein wird dann der Saugschlauch gestellt und schon gibt es das notwendige Nass.


Vorführung

Aufmerksam auf solch ein Gerät wurde man durch eine Sendung im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), wo diese vorgestellt wurde. Das sei Anlass gewesen, diese mobile Saugstelle mit dem Namen "Biber" für rund 1000 Euro zu kaufen. Gut genutzt wird in Willmars auch eine mobile Saugstelle, die ebenfalls bei flachen Gewässern einsetzbar ist.

Dass beides gut funktioniert, konnten die Wehrleute aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld bei der Vorführung erkennen. Kreisbrandrat Stefan Schmöger dankte der Wehr aus Willmars, besonders Kommandant Joachim Krech für die Moderation, die nach Saal gekommen war, um diese Neuerung vor zu stellen. Vor Ort war auch stellvertretender Landrat Josef Demar, der sich vor allem für die mobile Staumauer interessierte.


Krankheit: Vorträge entfallen

Zuvor hatte der Kreisbrandrat den Kreisfeuerwehrtag in der Festhalle von Saal an der Saale eröffnet und die Wehrleute aus Rhön und Grabfeld begrüßt. Bedingt durch Krankheit, mussten drei Vorträge entfallen. Dazu gehörte der Rückblick auf fünf Jahre Betrieb der Integrierten Leitstelle Schweinfurt durch den Leiter, Thomas Schlereth (Schweinfurt), ein Bericht über den Einsatzablauf beim Großbrand Junkershausen 2016 von Kreisbrandinspektor Michael Weber (Bad Königshofen) und der Vortrag über die Vermeidung von Beeinträchtigungen des Trinkwassers bei Löschwasserentnahme aus dem Hydrantennetz.


Vorgaben der Gemeinden

Der Vortrag wird vom Referenten, Kreisbrandinspektor Thomas Graumann, in den einzelnen Feuerwehrbezirken nachgeholt, sagte Kreisbrandrat Stefan Schmöger. Er informierte in Kurzform aber über das Thema, das im vergangenen Jahr aktuell wurde, als bei einer Feuerwehr (nicht in Rhön-Grabfeld) durch Rückspülung bei der Löschwasserentnahme Trinkwasser verunreinigt wurde. Das geschah im Bundesgebiet mittlerweile schon mehrfach. Grund sei unter anderem gewesen, dass keine Pumpe zwischengeschaltet war. Deshalb haben die Gemeinden als Wasserlieferanten den Feuerwehren bei der Löschwasserentnahme nun Vorgaben gemacht, die beachtet werden müssen. Stefan Schmöger sagte den Wehrleuten, dass das Hydrantennetz in den Gemeinden der Trinkwasserverordnung untersteht und nicht verunreinigt werden darf.


Leitungen im Überblick

Mittlerweile wurden verschiedene Möglichkeiten, sogenannter "Rückflussverhinderer" ausgelotet, wobei ein Systemtrenner den Feuerwehren zusagt. Er wird Ende des Jahres auf den Markt kommen und ist einfach zu bedienen. Bei den Vorträgen von Kreisbrandinspektor Thomas Graumann wird es in den einzelnen Feuerwehrbezirken in diesem Jahr dann auch Vorführungen geben.

Mit Neuerungen der Verwaltungssoftware zur Einsatznachbearbeitung (ELDIS) befasste sich der Kommandant der Bad Königshofener Feuerwehr, André Knies. Das System zeige auf, was die Wehren leisten, wie viele Stunden sie im Einsatz sind, mit wie viel Fahrzeugen und Einsatzkräften. Die Feuerwehren müssen ihre Jahresberichte bekanntlich den Gemeinden vorlegen. Eine enorme Hilfe ist dabei diese Verwaltungssoftware. Damit sei nach zu vollziehen, wie viele Leute im Einsatz waren, die eingesetzten Fahrzeuge aber auch die Stunden. Auch rechtlich gesehen, seien solche Einsatzberichte erforderlich. Dort sind zum Beispiel die Hilfeleistungs- und Brandeinsätze gesondert aufzulisten und damit prozentual erfasst.


Einsatznachbearbeitung

Eine Einsatznachbearbeitung sei unbedingt notwendig, sagte André Knies. Und diese ist zum Ende des Jahres, spätestens am 15. Januar des folgenden Jahres abzugeben: die Einsätze 2017 also im Januar 2018. Gut wäre es, wenn diese Berichte schon zur Kommandantenversammlung im Herbst 2017 vorliegen würden. Schließlich gab es Informationen von Kreisbrandinspektor Michael Omert über die Modulare Truppausbildung im Landkreis Rhön-Grabfeld. Dazu muss man mindestens 15 Jahre alt sein, zwei Jahre sich ausbilden lassen, dann eine Abschlussprüfung ablegen und besitzt danach die Truppführerqualifikation der Feuerwehr.


Feuerwehr-Versicherung

Die Wehrleute bekamen Informationen über den Kommunalen Versicherungsverband Bayern durch Bernhard Goldhofer (München).

Ihm ging es um den Versicherungsschutz von Feuerwehrdienstleistenden im Einsatz und Übungsdienst. Goldhofer war selbst Oberlöschmeister und kannte sich damit in der Sachlage aus, wie er sagte. Seine Versicherung bearbeitet pro Jahr 260 000 Schadensfälle bayernweit und hat dafür entsprechende Haushaltsmittel. Personen, die über den Kommunalen Versicherungsverband Bayern versichert sind, sind neben den Feuerwehren auch das BRK, die Wasserwacht, die Bergwacht oder auch das Technische Hilfswerk.