Das Standesamt der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach wird zum 1. November nach Münnerstadt verlegt. Trauungen sind allerdings nach wie vor in den Gemeinden möglich.
Die für die Öffentlichkeit wichtigste Entscheidung fiel hinter verschlossenen Türen: die Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach beschloss in ihrer ersten Sitzung nach der Kommunalwahl, das eigene Standesamt im Maßbacher Rathaus aufzugeben und ab dem 1. November mit der Stadt Münnerstadt zusammenzuarbeiten.
Wie Frank Mauer, der geschäftsleitende Beamte, mitteilte, stimmten elf Mitglieder der Versammlung dafür, ein Mitglied war dagegen. Für diese Entscheidung war eine Zweidrittel-Mehrheit nötig, die damit bequem erreicht wurde. Ein Beamter geht im Maßbacher Rathaus in den Ruhestand. Er wird nach dieser Entscheidung nicht ersetzt. Trauungen sind aber auch weiterhin in der Verwaltungsgemeinschaft möglich.
Die Entscheidung, in Sachen Standesamt ausgerechnet mit Münnerstadt zusammenzugehen, kommt etwas überraschend, denn vor einem Jahr hatte es noch geheißen, dass Schweinfurt oder Bad Kissingen bereit seien, das Standesamt für die Verwaltungsgemeinschaft mit zu übernehmen. "Wir lassen uns dazu ein Angebot machen", hatte Mauer damals mitgeteilt und schon damals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch weiterhin Trauungen vor Ort möglich sind.
Die Gemeinschaftsversammlung beschloss einstimmig, den Bürgermeister des Marktes Maßbach, Matthias Klement, den Bürgermeister von Rannungen, Fridolin Zehner, die 2. Bürgermeisterin von Rannungen, Sibylle Büttner, und die Bürgermeisterin von Thundorf in Unterfranken, Judith Dekant, zu Standesbeamten zu bestellen. Sie wurden in öffentlicher Sitzung gewählt.
Matthias Klement bleibt VG-Vorsitzender
Der wichtigste Teil der öffentlichen Sitzung war die Wahl des Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft. Vorgeschrieben ist auch die Wahl eines Stellvertreters. Einstimmig beschlossen wurde, wie bisher zwei Stellvertreter zu wählen. Als Vorsitzende können nach den Vorschriften der Verwaltungsgemeinschaftsordnung nur Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden gewählt werden. Nominiert wurde Matthias Klement, der das Amt schon in den letzten sechs Jahren innehatte.
Er hatte keinen Gegenkandidaten und bekam in geheimer Wahl neun Stimmen. Zwei Mitglieder hätten lieber Judith Dekant an der Spitze gehabt und votierten für sie. Knapper wurde es bei der Wahl des Stellvertreters. Für den vorgeschlagenen Fridolin Zehner, ebenfalls ohne Gegenkandidat, stimmten sieben Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung. Die gar nicht vorgeschlagene Dekant bekam fünf Stimmen. Sie wurde schließlich einstimmig als 2. Stellvertreterin gewählt.
Sitzungsgeld erneut erhöht
Neu geregelt wurde auch die Entschädigung für die ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung. Vor sechs Jahren war beschlossen worden, dass Sitzungsgeld von 16 auf 20 Euro je Sitzung zu erhöhen. Ab sofort bekommen die Mitglieder 23 Euro. Der Gemeinschaftsvorsitzende bekommt pro Monat als Entschädigung 689,41 Euro. Diese war 2014 auf 593,67 Euro festgelegt und dann jedes Jahr etwas erhöht worden.