Midlife Special" und "Matt´s Friends" spielten im Deutschherrnkeller die Songs aus den 1960er und 1970er Jahren. Dabei wurden Erinnerungen an den Musiker Matt Krämer wach.
Es war einer dieser Wohlfühlabende, an denen das Publikum nicht diskutieren musste, ob diese Musik nun gefallen sollte oder nicht. Sie war einfach nur schön, die Stimmung war gut und die beiden Bands "Midlife Special" und "Matt´s Friends" spielten einen Abend lang im Deutschherrnkeller die Songs, mit denen viele der Zuhörer in ihrer Jugend groß geworden sind. Gemäß dem Motto "Winter in the City" waren die Gäste im Deutschherrnkeller auch ganz eng zusammengerückt - allerdings nicht, weil es so winterlich gewesen wäre, sondern weil nicht einmal mehr ein Stuhl in den Raum gepasst hätte. Brechend voll war der Keller.
Fast wie im Starclub So konnten Midlife Special sich vielleicht sogar ein wenig wie ihre Liverpooler Vorbilder fühlen, die ihre Karriere in Musikkellern von Liverpool und später im Hamburger Starclub starteten und die Bands dort ebenfalls bis
direkt vor der Bühne saßen bzw. standen. Die Beatles sind es also, die Midlife Special auffallend oft im Repertoire haben. Dabei waren einige der klassischen Ohrwürmer der vier Pilzköpfe, aber auch Raritäten, die nicht jeder kennt. Daneben wagte Midlife Special aber auch mal einen kurzen Ausflug in die deutsche Schlagerszene der damaligen Zeit, die so ganz anders klang als der moderne Sound von der Insel. Bill Ramsey Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe oder die Schnulze der Blue Diamonds "Sukiyaki in Nakasaki" ließen ahnen, dass im Deutschland der 1960er Jahre nicht alles Rock´n Roll war.
Den Sprung über den großen Teich machten dann Matt´s and Friends, die gewissermaßen eine Best-of-Auswahl der großen amerikanischen Songwriter der 1960er und 1970er Jahre boten.
Bei den Klängen zu "Horse with no name" von America oder Jim Croces "I got an name" schaute das Publikum gebannt auf die Bühne, wo Sänger Lucky Herbert in mit seiner weichen Country-und Westcoaststimme das Publikum fesselte. Und spätestens bei Dylans "Blowin´in the Wind" sang oder summte der ganze Saal dann mit. Fast schon andächtig lauschten die Besucher bei "Helplessly Hoping" von Crosby, Stills, Nash and Young, während bei Croce´s Leroy Brown deutlich wurde, dass Matt´s Friends nicht nur in den Balladen ihre Stärke haben.
Am Ende dann noch einmal ein ganz ernster Song, Tears in Heaven". Dieses Stück galt Matt Krämer, der die Band vor gut einem Jahr zusammengeführt hatte und dann plötzlich gestorben ist. Die Musikerinnen und Musiker haben ihn nicht vergessen. Und dieser Abend erlaubte eine solche Reminiszenz ohne dem Publikum aufs Gemüt zu drücken.