"Wie viel Gesundheit braucht ein Kind?" Dieses Thema stand im Mittelpunkt der 13. Erzieherinnen- und Erzieherfortbildung im Berufsbildungszentrum in Münnerstadt.
Über 100 Erzieher aus den unterschiedlichen Berufsfeldern und knapp 70 Studierende der Fachakademie für Sozialpädagogik waren gekommen, um sich zu diesem komplexen Thema fortzubilden und in Workshops viele unterschiedliche Aspekte dazu zu diskutieren.
Komplexes Thema
Dass das Thema sehr komplex ist und weit über den medizinischen Bereich hinausgeht, zeigten sowohl das einleitende Referat der Chefärztin der Kinderklinik am Mönchberg in Würzburg, Professor Christina Kohlhauser-Vollmuth, als auch die Themen der zehn Workshops. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) definiert Gesundheit sowohl für Erwachsene als auch für Kinder als "völliges körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden".
Geduld und Zeit sind wichtig
Die Würzburger Chefärztin betonte, dass Kinder für ihre Gesundheit vor allem "Wurzeln und
Flügel" brauchen, das heißt Eltern, die Sicherheit und Geborgenheit vermitteln und Vertrauen in die Entwicklungsmöglichkeiten ihres Kindes haben. Sie brauchen außerdem aufmerksame Erzieher mit Geduld und ausreichend Zeit.
Diese sollten die individuelle Entwicklung begleiten, unterschiedliches Entwicklungstempo ermöglichen und den Kindern helfen, ihre Kompetenzen zu entwickeln. "Vorbeugen ist besser als Heilen", betonte Professor Christina Kohlhauser-Vollmuth.
In den von Experten aus der Praxis geleiteten Workshops wurden den Teilnehmern aus den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld Fachinformationen vermittelt und gegenseitiger Austausch über Themen, die ein sehr breites Spektrum der Kindergesundheit abdecken, ermöglicht.
Viele Informationen
Dabei ging es um kognitive, emotionale, soziale, sexuelle oder sprachliche Entwicklung als Voraussetzung für die kindliche Fortentwicklung. Die Erzieher erhielten Informationen über die Traumapädagogik und Unterstützung in der Elternarbeit und der Teameffizienz.
Landrat Thomas Bold (Bad Kissingen) und der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll (Rhön-Grabfeld) hoben die Bedeutung dieses Themenkomplexes für die Arbeit Erzieher mit den Kindern hervor. Die Fortbildungsveranstaltung ging zu Ende mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse durch Maria Reichert-Härder, Isabell Bühner (beide Gesundheitsamt Rhön-Grabfeld) und Rainer Müller (Gesundheitsamt Bad Kissingen), die diese gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der beiden Landkreise organisiert hatten.