Karl Beudert hat sich auf vielfältige Art und Weise um Münnerstadt verdient gemacht. Dafür wurde er am Sonntag mit der Stadtmedaille in Silber ausgezeichnet.
Mit der Stadtmedaille in Silber werden in Münnerstadt nur diejenigen Bürgerinnen und Bürger geehrt, die sich um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht haben. Diese große Ehre wurde Karl Beudert am Sonntag in der Alten Aula zuteil. Er stellt sich unermüdlich in den Dienst der guten Sache und ist so ein wahres Paradebeispiel für Bürgersinn und Solidarität.
"Ehrungen, das ist, wenn die Gerechtigkeit ihren liebenswürdigen Tag hat": Mit diesem Bonmot des verstorbenen Altbundeskanzlers Konrad Adenauer begann Bürgermeister Helmut Blank (CSU) seine Rede und lobte dabei den Geehrten: "Heute steht ein Bürger, steht eine Persönlichkeit im Rampenlicht, die sich um das Gemeinwohl unserer Stadt mit ihren Stadtteilen mehr als verdient gemacht hat." Dabei habe sich Beudert dafür eingesetzt, die Lebenssituation einzelner Menschen und die Lebensqualität in der Stadt Münnerstadt maßgeblich zu verbessern, meinte Blank. "Das Wirken von engagierten Bürgern zu würdigen, die auf vielfältige Weise etwas für andere getan haben, das ist unserer Stadt ein wichtiges Anliegen. Als Zeichen des Dankes verleiht die Stadt Münnerstadt deshalb seit Jahren die Stadtmedaille in Silber", sagte das Stadtoberhaupt.
Der Tätigkeitsbericht von Karl Beudert, den Blank verlas, zeugte von der Einsatzbereitschaft, die der Geehrte bei seinem Wirken an den Tag gelegt hatte. "Die Aktionen und auch die Vereinstätigkeit von Herrn Karl Beudert sind derart umfangreich, dass mir mehrmals Zweifel kamen, ob ich das gesamte bürgerschaftliche Engagement von Karl Beudert überhaupt zu Papier bringen kann", meinte der Bürgermeister.
So kann Karl Beudert auf 50 Jahre Mitgliedschaft beim TSV Münnerstadt zurückblicken, wo er heute Mitglied im Ältestenrat ist. Von Jugend an ist er außerdem Mitglied der Kolpingfamilie Münnerstadt, wo er jahrelang im Vorstand war. 1991 wurde er zum Ehrenelferrat der Kolpingfamilie ernannt. Seit 1965 ist er Mitglied im Rhönklub Zweigverein Münnerstadt, wo er über zehn Jahre als Vorsitzender ehrenamtlich tätig war und dort mit dem "Grünen Band der Rhön" ausgezeichnet wurde.
Ebenso ist er Ehrenmitglied im Fotokreis des Münnerstädter Rhönklubs. Als ehemaliger Sängerknabe ist er immer noch aktiver Sänger im Johannes-Chor, in der Liedertafel und in der Kantorei St. Maria Magdalena Münnerstadt. Seit seiner Jugend war er außerdem in der Stadtkapelle tätig und wurde 2003 Gründungsmitglied der neuformierten Stadtkapelle e.V.
Von ihm wurde im April 1962 außerdem die Ortskameradschaft Münnerstadt im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. gegründet. "Münnerstadt ist somit der älteste Reservistenverband nicht nur in Unterfranken, sondern in ganz Bayern", merkte Blank an. Sehr viel Freizeit und noch mehr Herzblut investierte Karl Beudert in sein Amt als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Münnerstadt. In diesem Amt führte er unter anderem Erntedankausstellungen durch und organisierte Kultur- und Lehrfahrten sowie die jährliche Pflanzentauschbörse im Seniorenzentrum St. Elisabeth.
Als stellvertretender Vorsitzender des Freundes- und Unterstützerkreises des Seniorenzentrums St. Elisabeth in Münnerstadt war er ebenso tätig. Für seine 16-jährige Tätigkeit als erster Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins wurde er 2009 mit der Ehrenmedaille des Bezirksverbandes für Gartenbau und Landespflege Unterfranken geehrt. Auch als Organisator verschiedener kultur- und landschaftspflegerischer Sanierungs- und Baumaßnahmen innerhalb sowie an der Peripherie der Stadt fungierte er. So legte er das Pfauenbrünnlein frei und sorgte für die Aufstellung einer Sitzbank, er stellte die Bals-Ruhe mit Blick auf die Stadt wieder her und sorgte für die Sanierung des 800 Jahre alten Hainberg-Turms von innen und außen.
Nicht zu vergessen: Er initiierte den Bau des Verlobungstempels mit Panoramablick auf die Stadt und stellte dort eine Sitzbankgruppe auf. Unterstützung habe Karl Beudert dabei durch seine Frau Helene erfahren, die ihm für die Vereinstätigkeit die nötigen Freiräume ließ. "Unsere Stadt kann sich glücklich schätzen, einen Menschen mit deiner Haltung in ihren Reihen zu wissen. Denn jede Gemeinschaft ist darauf angewiesen, dass Bürgerinnen und Bürger sich für das verantwortlich fühlen, was um sie herum geschieht", meinte Blank am Ende seiner Rede.
Karl Beudert freute sich über die Auszeichnung: "Die innere Triebfeder für all mein Handeln ist die tiefe Verbundenheit zu meiner Heimat - zu meinem Mürscht - gewesen." Ein jeder könne zur Lebensqualität seiner Heimatstadt beitragen, und "die Vielzahl der treuen, engagierten Helfer, die mir zur Seite standen, zeugen davon, dass Münnerstadt im Herzen vieler Münnerstädter einen festen Platz hat", meinte er. Die Realisierung der Projekte sei nur mit vielen Helfern möglich gewesen, deshalb freue er sich, dass der gemeinschaftliche Einsatz heute auch von offizieller Seite gewürdigt werde. Auch dankte er seiner Frau für deren Unterstützung in all den Jahren.
Zur feierlichen Stimmung trug das Blechbläserquartett der Stadtkapelle bei. Der Johannes-Chor unter der Leitung von Richard Arlt wusste mit Gesängen aus dem ostkirchlichen Raum zu überzeugen. Karl Beudert ließ es sich dabei nicht nehmen, die Reihen der Sänger zu verstärken und am Chorgesang selbst mitzuwirken. Außerdem trug er sich in das goldene Buch der Stadt Münnerstadt ein.