Im toten Winkel lauert Gefahr

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Den toten Winkel, den der Fahrer eines kleineren Lastwagens nicht einsehen kann, markiert diese orangene Fläche. Eine ganze Schulklasse hat auf ihr Platz, wie Polizeihauptmeister Matthias Kleren beim Verkehrsunterricht in Poppenlauer demonstrierte. Foto: Dieter Britz
Den toten Winkel, den der Fahrer eines kleineren Lastwagens nicht einsehen kann, markiert diese orangene Fläche. Eine ganze Schulklasse hat auf ihr Platz, wie Polizeihauptmeister Matthias Kleren beim Verkehrsunterricht in Poppenlauer demonstrierte.  Foto: Dieter Britz

Matthias Kleren und Stefan Löhser demonstrieren Viertklässlern, wie sie eine ganze Schulklasse aus dem Blickwinkel eines Lasterfahrers verschwinden lassen können.

Matthias Kleren und Stefan Löhser sind durchaus keine Zauberer. Aber die beiden Polizeihauptmeister können ganz einfach eine ganze Schulklasse mit Viertklässlern verschwinden lassen - im toten Winkel eines Kleinlasters. Wie das funktioniert und welche Gefahren dabei besonders für junge Fußgänger und auch Radfahrer lauern, demonstrierten sie etwa 55 Viertklässlern der Grundschulen Maßbach-Poppenlauer und Thundorf im Verkehrsunterricht.


Probe aufs Exempel

Die Probe aufs Exempel funktionierte ganz einfach: Ein Schüler setzte sich auf den Fahrersitz des Kleinlastwagens der Jugendverkehrsschule. Er beobachtete genau, wo auf der rechten Seite des Fahrzeugs vorn und hinten der tote Winkel, den er im Rückspiegel und durch die rechten Seitenscheiben nicht mehr einsehen kann, anfängt. Der Bereich wurde mit gespannten rot-weißen Absperrbändern markiert und dann mit einer orangefarbenen Folie abgedeckt. Auf ihr hatte eine ganze Schulklasse mit 15 bis 18 Buben und Mädchen bequem Platz.
Im Ernstfall hätte es zu einem schlimmen Unfall kommen können, wenn der Fahrer eines Kleinlastwagens die Kinder übersehen hätte. Der Reihe nach nahmen alle Viertklässler auf dem Beifahrersitz Platz und überzeugten sich selbst von der Gefahr, die durch den toten Winkel entstehen kann. Nicht nur neben, sondern auch vor einem Fahrzeug lauern Gefahren, wie die beiden Experten demonstrierten. Für erwachsene und damit auch größere Verkehrsteilnehmer ist die Gefahr nicht so groß. Aber gerade jüngere Radfahrer und Fußgänger, die sich direkt neben oder vor einem Fahrzeug aufhalten, können übersehen werden.


Einfache Regel

Kinder ebenso wie Erwachsene sollten also stets daran denken, dass Lkw-Fahrer sie trotz ihrer Fenster im Fahrzeug und ihrer Spiegel gar nicht sehen, so die beiden Polizeibeamten. Es gibt eine einfache Regel: "Wenn du das Gesicht des Fahrers im Rückspiegel oder durch die Scheiben des Fahrzeugs siehst, dann kann er dich auch sehen" gaben sie den Buben und Mädchen mit.
In den vergangenen Jahren sei die Gefahr durch den toten Winkel kleiner geworden, heißt es auf der Internetseite "Wikipedia", da Lastwagen und Busse mit besseren Spiegeln und mit Videokameras, die eine bessere Sicht ermöglichen, ausgerüstet wurden.


Vorsicht ist geboten

Doch ganz gebannt ist die Gefahr dadurch nicht, Fußgänger und Radfahrer sollten auch weiterhin vorsichtig sein, besonders wenn sie an einer Kreuzung neben einem Lkw oder Bus stehen, raten die Experten. Der Fahrer kann sie trotz Spiegel und Kameras auch einmal übersehen.