Die Weichtunger Vereine haben sich zusammengetan und ein Pizzaessen organisiert. Von  dem Reingewinn soll ein Defibrillator für den Ort angeschafft werden.
                           
          
           
   
           Der Duft nach Pizza durchzog die voll besetzte Dorfhalle und  die Ransbachtaler Blasmusik spielte eine Stunde lang, während die Gäste  ihren Hunger stillten. Der Reingewinn dieses Pizzaessens, zu dem alle  Vereine des Ortsteils eingeladen hatten, dient der Anschaffung eines  Defibrillators, der seinen Standort an der alten Schule bekommen soll. Etwa  170 Bürgerinnen und Bürger hatten sich dazu angemeldet. 
       
Frank Erhard, Mitglied der Reservistenkameradschaft, erinnerte bei der  Begrüßung der Gäste daran, dass die Initiative zur Anschaffung eines  Defibrillators ursprünglich von den Reservisten ausging. "5000 Euro Kosten  konnten wir aber nicht stemmen", betonte er. Die DJK, die Freiwillige  Feuerwehr, die Ransbachtaler Blasmusik, die Dorfgemeinschaft, die  Jagdgenossen, die Siedler- und Eigenheimer sowie Osterfrühstück und  Kinderfasching und damit alle Weichtunger Gruppen und Vereine erklärten  sich bereit, bei der Finanzierung mitzuhelfen. Die Marktgemeinde übernimmt  die Wartung, die 30 Euro pro Monat kostet. Frank Erhard vergaß auch die  Raiffeisenbank nicht, die für die Anschaffung der Defibrillatoren in der  Marktgemeinde 8000 Euro zur Verfügung stellt. 
"Ich bin überwältigt", sagte Bürgermeister Matthias Klement. Die Initiative  der Reservisten, einen Defibrillator für Weichtungen anzuschaffen, begrüßte  er sehr. Es sei wichtig und richtig, in allen vier Ortsteilen solche Geräte  zu installieren. Er betonte "wenn nur ein Mensch gerettet wird, hat es sich  gelohnt". Er teilte mit, dass der Defibrillator an der alten Schule  angebracht werden soll. 
Jürgen Müller, bis vor wenigen Tagen in der Maßbacher Rettungswache tätig  und nun hauptberuflich beim Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen für  Schulung und die Betreuung von Defibrillator-Standorten zuständig, gab  einen Überblick über die Funktion und die Anwendung der Geräte.   Und er belegte anhand von Zahlen und Daten, dass sie dringend gebraucht  werden. Schließlich erleiden jedes Jahr in Deutschland 120 000 Frauen und  Männer einen plötzlichen Herztod, dagegen gibt es nur 500 Tote durch Brände  und 3700 durch Unfälle. In Bayern wird alle 30 Minuten ein Mensch  reanimiert. Er betonte "Herztod kann jeden zu jeder Zeit und an jedem Ort  treffen". Die einzige Rettung bei Herzkammerflimmern sei die Anwendung  eines Defibrillators.  
Die Anwendung des Gerätes ist relativ einfach und  auch durch Ungeübte möglich, demonstrierte er. Schließlich gibt der  Defibrillator Kommandos, wenn er geöffnet wird und stellt automatisch eine  Verbindung zur Rettungsleitstelle in Schweinfurt her. Von da aus gibt dann  ein Disponent weitere Anweisungen, alarmiert den Rettungsdienst und bleibt  mit dem Helfer vor Ort in Verbindung, bis der Rettungsdienst eingetroffen  ist und die weitere Versorgung übernehmen kann.