Gute, alte Bekannte

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Gastgeschenke tauschten Bürgermeister Helmut Blank (rechts) und der Zweite Bürgermeister von Stenay, Daniel Leger, beim Empfang im Rathaus aus. In der Mitte Maria Knauff, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees. Foto: Dieter Britz
Gastgeschenke tauschten Bürgermeister Helmut Blank (rechts) und der Zweite Bürgermeister von Stenay, Daniel Leger, beim Empfang im Rathaus aus. In der Mitte Maria Knauff, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees. Foto: Dieter Britz
Die Gedenkstätte "Point Alpha" besichtigten Gäste aus Stenay zusammen mit ihren Münnerstädter Freunden und Gastgebern. Foto: Eckert
Die Gedenkstätte "Point Alpha" besichtigten Gäste aus Stenay zusammen mit ihren Münnerstädter Freunden und Gastgebern. Foto: Eckert
 
Empfang im Rathaus. Foto: Dieter Britz
Empfang im Rathaus. Foto: Dieter Britz
 

Eine Delegation aus Stenay war zu Gast bei den Mürschter Freunden.

Bürgermeister Helmut Blank ist seit Sonntag im Besitz einer neuen Krawatte. Der stellvertretende Bürgermeister der Partnerstadt Stenay, Daniel Leger, überreichte sie ihm beim Empfang im Münnerstädter Rathaus für die 29-köpfige Delegation, die von Freitag bis Sonntag in der deutschen Partnerstadt weilte. Diese Krawatte soll die Verbundenheit beider Städte symbolisieren, denn das Logo darauf wurde von der Urenkelin eines Soldaten geschaffen, der im Ersten Weltkrieg vor Verdun unweit von Stenay gefallen ist. Leger erinnerte daran, dass sich am 29. Mai dort Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Francois Hollande treffen, um der rund 800 000 Toten auf beiden Seiten zu gedenken.


Worte, die ins Herz gehen

Leger überbrachte die Grüße des Stenayer Bürgermeisters Stéphane Perrin, der wegen zu vieler Verpflichtungen nicht selbst dabei sein konnte. Er bedankte sich auch über die Worte der Anteilnahme aus Münnerstadt nach den tragischen Ereignissen, die das französische Volk im letzten November erschüttert haben. "Diese Worte gehen direkt ins Herz" betonte er. Da der Veranstaltungskalender in Stenay mit Terminen überfrachtet gewesen sei, hätten viele Mitbürger diesmal nicht nach Münnerstadt kommen können. Unter anderem wurde das 30-jährige Bestehen des Biermuseums gefeiert. Er erinnerte daran, dass der Partnerschaftsvertrag zwischen beiden Städten am 29. April 1979, also vor 37 Jahren unterzeichnet wurde. In Frankreich würden in nächster Zeit durch eine Verwaltungsreform neue, größere Gemeinden gebildet, damit könne die Partnerschaft sogar noch ausgeweitet werden.
Leger lud schon jetzt zum Besuch im nächsten Jahr ein, denn 2017 werden die Einweihung des Rathauses vor 90 Jahren und das 90-jährige Bestehen des Musikvereins, der Lyra von Stenay, gefeiert. Er will die Organisatoren bitten, eventuell das Münnerstädter Orchester ins Programm einzubeziehen. Leger dankte dem Bürgermeister für den Empfang sowie Maria Knauff, der Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees und den Organisatoren dieses Austauschs für ihr Engagement. "Danke allen Münnerstädtern, die uns mit großer Gastfreundschaft aufgenommen haben. Es lebe Münnerstadt!" sagte er.


Beziehungen mit Leben erfüllt

Bürgermeister Helmut Blank erinnerte an einen Satz des kürzlich verstorbenen früheren Außenministers Hans-Dietrich Genscher, der Bürger, die sich für die Städtepartnerschaft engagieren, als "Botschafter ehrenhalber" bezeichnet hat. Dies gelte auch für Münnerstadt und Stenay. Viele solcher Botschafter hätten die Partnerschaft zu dem gemacht, was sie heute ist. Zahlreiche Menschen, Kommunalpolitiker wie normale Bürger hätten die Beziehungen zwischen beiden Städten mit Leben erfüllt.
"Heute haben wir deshalb bei gegenseitigen Besuchen das Gefühl, gute alte Bekannte zu treffen und vertraute Stätten wieder zu sehen. Die Partnerschaft unserer beiden Städte ist ein wichtiger Teil unseres kommunalen Alltags geworden", so Blank. Die Bürgerinnen und Bürger von Münnerstadt und Stenay hätten seit 1979 ein dichtes Netz persönlicher Bindungen geknüpft, hob er hervor. Die Delegation aus Stenay war am Freitag abend per Bus in Münnerstadt eingetroffen. Nach einer herzlichen Begrüßung wurden die Frauen und Männer auf Familien verteilt, wo sie übernachteten.


Pilot zu Gast

Maria und Axel Knauff hatten den 77-jährigen Claude Bolot zu Gast. Er war Pilot des früheren französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und anderer französischer Politiker. Als Militärpilot flog er von einem französischen Stützpunkt bei Fulda aus Aufklärungsflüge auf der Transitstrecke zwischen der Bundesrepublik und Berlin. "Es war ein sehr interessanter Abend, unser Gast hatte viel zu erzählen", sagte Axel Knauff.
Am Samstag besuchten die Gäste die Gedenkstätte "Point Alpha", einer der wichtigsten Beobachtungsstützpunkte der US-Streitkräfte in Richtung DDR während des Kalten Krieges. In Rasdorf unweit Point Alpha besichtigten sie die Stiftskirche, die aus der Karolingerzeit stammt.
Nach dem Empfang im Rathaus am Sonntag ging es nochmal zurück zum Mittagessen in die Gastfamilien. Um 15 Uhr trafen sich alle wieder auf dem Marktplatz, um von hier aus die knapp 500 Kilometer lange Rückreise nach Stenay anzutreten.