Grundschüler laufen für Zirkusprojekt in Münnerstadt

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Nele zeigt stolz das T-Shirt, das ihre Mama eigens für den Lauf bemalt hat. Auf der Rückseite stehen die Sponsoren, der Opa zum Beispiel. Foto: Heike Beudert
Nele zeigt stolz das T-Shirt, das ihre Mama eigens für den Lauf bemalt hat. Auf der Rückseite stehen die Sponsoren, der Opa zum Beispiel. Foto: Heike Beudert
Und los geht´s. Die Kinder konnten gar nicht schnell genug ihren Lauf starten.
Und los geht´s. Die Kinder konnten gar nicht schnell genug ihren Lauf starten.
 

Sie laufen und laufen und laufen: Runde um Runde haben die Buben und Mädchen der Grundschule in Münnerstadt bei einem Sponsorenlauf auf der 400-Meter-Bahn gedreht, um mitzuhelfen, dass ein Zirkusprojekt Ende Juni verwirklicht werden kann.SchuleBildung  Die Münnerstädter Grundschule plant eine Zirkustheaterwoche. Die kostet Geld. Schon die Erstklässler helfen deshalb mit, dass sie stattfinden kann.

Eine Woche lang soll ein pädagogischer Zirkus Station in Münnerstadt machen und die Freiherr-von-Lutz-Grundschule in eine große Manege verwandeln. Die Akteure sind die Kinder, die für diesen Auftritt geschult werden. Das Projekt ist ein teures Unterfangen, und deshalb gab es einen Sponsorenlauf. Die Buben und Mädchen aller Klassen gingen an den Start und bekamen für jede gelaufene Runde einen zuvor mit ihrem Sponsor abgestimmten Betrag.

Opas werden zu Sponsoren

Freiwillige Sponsoren waren in der Regel die Eltern, Großeltern, Nachbarn oder weitere Verwandte. So manche Eltern und Großeltern waren erstaunt, wie viel Ausdauer die Kleinen an den Tag legten und hatten nicht damit gerechnet, dass ihr Spross so viel Energie an den Tag legen würde. Den Geldbeutel wollen sie aber gerne zücken, um den erlaufenen Betrag zu spenden.

Mit Feuereifer waren die meisten Jungen und Mädchen dabei und gingen die erste Runde mit einem sagenhaften Tempo an. "Der Lauf hatte den Effekt, den wir uns erhofft hatten", resümiert Rektor Detlef Elsner. Die Kinder seien motiviert gewesen und wollten möglichst viele Runden schaffen. Alleine in Elsners Klasse 3a schafften die 21 Jungen und Mädchen insgesamt 336 Runden auf der 400-Meter-Bahn.

Bürgermeister kauft sich frei

Die höchste Rundenzahl eines Kindes aus Elsners Klasse lag bei 22. Das ist mehr, als Konrektorin Petra Mesarosch an diesem Tag zusammenbrachte. Sie startete in Vertretung für den Bürgermeister, der sich für fünf Euro pro Runde vom Laufen freigekauft hatte. Die Pädagogin lief 20 Runden. Detlef Elsner hatte in seiner Klasse noch für einen zusätzlichen Ansporn gesorgt und für jede Runde fünf Cent angesetzt. Das hatte Wirkung, durfte der Rektor feststellen.

Unvorbereitet sind die Kinder nicht in den Lauf gegangen. Denn im Sportunterricht hatten die Kinder trainiert. So war Lehrerin Doris Beck auch nicht allzu überrascht, dass manchen Kindern die Luft einfach nicht ausging. Wieviel Geld die Jungen und Mädchen letztendlich für ihr Zirkusprojekt erlaufen haben, steht noch nicht fest. Rektor Elsner erwartet in den nächsten Tagen die Rückläufe.

Insgesamt 8000 Euro wird das Zirkusprojekt in Münnerstadt kosten. Detlef Elsner weiß, dass das nicht wenig ist. Eine Zuschusszusage der Stadt Münnerstadt in Höhe von 2000 Euro gibt es bereits. "Der Elternbeitrag unterstützt uns massiv", ergänzt Elsner. Viele Mütter und Väter hatten sich für den Sponsorenlauf Zeit genommen, feuerten die Kinder am Rand an oder stempelten die gelaufenen Runden ab. Ziel sei es, so Elsner, den Unkostenbeitrag für die Zirkuswoche pro Kind auf unter 20 Euro zu drücken. Der Schulleiter ist guter Dinge, dass dies gelingen wird. Wer diese Summe nicht aufbringen kann, hat die Möglichkeit, einen Zuschuss zu beantragen.

Elsner gibt zu, dass es ob der Kosten für das Zirkusprojekt einige kritische Stimmen gegeben habe, ist aber vom pädagogischen Nutzen überzeugt. "Früher hat Elsner im Landkreis Rhön-Grabfeld unterrichtet. Dort habe man gute Erfahrungen mit dem Zirkusprojekt gemacht. Jedes Kind soll im Laufe der Projektwoche zehn Stunden Unterricht in gewählten Fachgebieten erhalten - als Fakir, als Artist, Clown oder Jongleur. Elsner ist sich sicher, dass die Kinder dadurch ganz neue Erfahrungen machen könnten. Sie würden Anerkennung erfahren und erleben die Schulgemeinschaft in einer ganz anderen Art "Wir versprechen uns einen nachhaltigen Effekt für die Schule", betont Elsner.