Bis zum Jahr 2025 kann sich jeder an das leistungsfähige Kabel anschließen lassen. Das Problem: Bisher will die Telekom ausschließlich die Stadt versorgen, die Stadtteile sind außen vor.
Glasfaser für jeden: War es bisher ein kaum erfüllbarer Wunsch, so hat sich das jetzt drastisch geändert. So sprach Bürgermeister Michael Kastl (CSU) auch von "bahnbrechenden Neuigkeiten", als er die Nachricht den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses mitteilte. "Jetzt sind auch wir an der Reihe." Die Freude darüber ist aber nicht ungetrübt. Denn die Telekom wird die Kabel nach dem momentanen Stand ausschließlich in der Kernstadt verlegen. Die Stadt will nächsten Jahr ins Förderverfahren einsteigen, damit auch die Stadtteile angebunden werden. Für einen anderen Anbieter sei die Verlegung allerdings weniger attraktiv, wenn er Glasfaserkabel nur in den Stadtteilen und nicht in der Kernstadt verlegt, die der Bürgermeister. Oder es gibt dann mehrere Anbieter.
Komplett neues Bild
"Bis vor kurzem musste man den Anbietern hinterherrennen", sagte der Bürgermeister. Es habe nicht so ausgesehen, als wenn Münnerstadt in nächster Zeit Glasfaser bekommt. "Das Bild hat sich komplett geändert", betonte der Bürgermeister. Es gebe ein neues Förderprogramm, die Einstiegsschwelle falle weg. Bisher sei schnelles Internet nicht gefördert worden, wenn bereits ein Anbieter da ist. Der Anbieter Pyur hat das Stadtgebiet ja verkabelt, allerdings gebe es bisher fast kein Glasfaserkabel.
"Die gute Nachricht: Die Telekom wird bis 2005 die Kernstadt komplett ans Glasfasernetz anschließen, jedes Haus, jede Wohnung", sagte Michael Kastl. Damit falle die Kernstadt allerdings aus dem Förderprogramm. Damit blieben nur noch die Stadtteile und das sei weniger attraktiv für einen Anbieter. Oder die Stadt fahre zweigleisig, womit es in der Kernstadt zwei Glasfaseranbieter gebe. Er hoffe allerdings, dass die Telekom mehr als nur die Kernstadt anbindet, in Reichenbach seien ja schon Vorbereitungen getroffen worden, auch Maria Bildhausen biete sich an.
"Es bleibt also spannend", meinte Michael Kastl, der insgesamt von einer sehr guten Nachricht sprach. "Der Ausbau kostet uns gar nichts." Er hoffe nun, dass sich ein geeigneter Anbieter für die Stadtteile findet. "Besser wäre alles in einer Hand." Denn die nächsten 50 Jahre passiere gar nichts mehr, wenn das Glasfaserkabel erst einmal liegt.
Gehwege dokumentieren
Ganz unproblematisch wird das Verlegen aber nicht, weil jeder Gehweg in der Kernstadt aufgerissen wird. Die Stadt müsse den heutigen Zustand dokumentieren, damit dieser nach den Arbeiten von der Telekom beziehungsweise den beauftragten Firmen wieder hergestellt wird.
Michael Kastl erinnerte an die Verlegung des Glasfaserkabels von der Stadtmitte zur Grund- und Hauptschule vor gut zwei Jahren. Damals hatte die Stadt nach den Arbeiten einen Gehweg am Hafenmarkt und der Jörgentorgasse pflastern lassen. Vielleicht gebe es die Möglichkeit, mit der Verlegung des Glasfaserkabels weitere Gehwege herrichten zu lassen. In den nächsten zwei Jahren mache es auch wenig Sinn, Gehwege neu zu asphaltieren, wenn sie dann wieder aufgerissen werden.
Vor zwei Jahren habe es nur für wenige Bürger die Möglichkeit gegeben, sich an das Glasfaserkabel anzuschließen. Jetzt sei alles komplett anders. Michael Kastl sprach von einer guten Entwicklung. Vielleicht sei es ja doch noch möglich, alle Stadtteile zusammen anschließen zu lassen. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", meinte der Bürgermeister.