Nach zwei Jahren gibt es das erste große Konzert von Gruppen der Städtischen Musikschule. Der musikalische Nachwuchs spielt in der Mehrzweckhalle für die Ukrainehilfe.
So ganz ist die Normalität noch nicht wieder in den Musikschulalltag eingezogen, aber fast. "Eigentlich wären wir über das Wochenende weggefahren", sagt Musikschulleiter Thomas Reuß. Aber die Verantwortlichen wollten flexibel bleiben und nicht riskieren, dass wegen Corona alles ins Wasser fällt. So fand das Probewochenende des Städtischen Jugendblasorchesters Münnerstadt in der Musikschule statt. Nun sind die Musiker fit für das Benefizkonzert am Freitag, 1. April, in der Mehrzweckhalle. Die Bläserklasse und das Vororchester geben ebenfalls Kostproben ihres Könnens. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr in der generalsanierten Mehrzweckhalle. Es gelten die 2G-Regeln. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden für die Ukrainehilfe gebeten.
Beste Voraussetzungen
Auch wenn Corona so viel durcheinandergebracht hat, in den letzten zwei Jahren ist nicht nur Negatives passiert. Der Umzug der Städtischen Musikschule von der Zehntscheune in die ehemalige Landwirtschaftsschule hat sich alles absoluter Segen erwiesen. "Es ist unglaublich viel besser, für uns ist es hier einfach genial", schwärmt der Musikschulleiter. Jetzt finden auch wieder Lehrgänge des Norddeutschen Musikbundes in Münnerstadt statt, das Bezirksorchester hat ebenfalls schon geprobt.
Nun wird es das erste große Orchesterkonzert seit zwei Jahren geben. "Wir zeigen die Ausbildungsstufen im Blasorchester", sagt Thomas Reuß. Das ist die Bläserklasse der Freiherr-von-Lutz-Grundschule, die etwas älteren Kinder des Vororchesters und schließlich das Städtische Jugendblasorchester, wobei die Übergänge fließend sind. Die Ausbildung an der Städtischen Musikschule geht allerdings noch viel weiter. Sie beginnt mit dem Musikgarten für Babys ab 18 Monaten, dem regulären Musikgarten ab drei Jahren, setzt sich über die musikalische Grundausbildung, die WiM-Klassen (Wir Musizieren) Bläserklasse, Vororchester und Jugendblasorchesters fort "und dann nach Möglichkeit in den Musikvereinen ihrer Heimatorte", hofft der Musikschulleiter.
Corona hat es den musikbegeisterten jungen Leuten in den letzten zwei Jahren wirklich nicht leicht gemacht. Erst war die Schule - wie alle anderen auch - ganz geschlossen, dann war nur Einzelunterricht möglich oder in kleinen Gruppen. Allmählich ist es besser geworden, zuletzt hatte das Jugendblasorchester aufgeteilt nach Blechbläser, Holzbläser und Schlagzeug geprobt. "Nun sind alles gespannt, wie es zusammen klingt", so Thomas Reuß kurz vor Beginn des Probewochenendes, bei dem es neben dem Musizieren auch um das bessere Kennenlernen ging. "Wir wollen zeigen, was alles machbar ist, und dafür wird ganz intensiv geprobt."
Alle Stücke durchgeprobt
Das ganze Wochenende haben die Jugendlichen dafür geopfert. Louis Schmitt beispielsweise, der die 1. Trompete beim Jugendblasorchester spielt, fand es sehr erfolgreich. Zunächst gab es Satzproben, also nach Instrumenten gegliedert, dann hat das Gesamtorchester gemeinsam gespielt. "Wir haben alle Stücke durchgeprobt, das klappt auch", ist der Musiker, der schon seit acht Jahren Trompete spielt, überzeugt.
Am 1. April werden die Konzertbesucher in der Mehrzweckhalle Traditionsmärsche, symphonische Blasmusik sowie solistische Werke erleben, auch moderne. "Wir sind schließlich ein Jugendblasorchester, es werden auch ein paar fetzige Stücker gespielt", sagt Thomas Reuß dazu. "Ich denke, das ist für jeden etwas dabei."
Es sei eine sehr gute Stückwahl, stimmt auch Louis Schmitt zu, der sich sehr auf das Konzert in der generalsanierten Mehrzweckhalle freut. "Das wird voll cool." Da ist er sich absolut sicher.