Gute Nachrichten hatte Bürgermeister Matthias Klement (CSU) mit zur Bürgerversammlung nach Weichtungen gebracht.
In der Dorfhalle in Weichtungen, dem mit 427 Einwohnern (außerdem 41 mit Zweitwohnsitz) zweitkleinsten Ortsteil der Marktgemeinde Maßbach endete der Reigen der alljährlichen Bürgerversammlungen. Den von Bürgermeister Matthias Klement (CSU) vorgelegten Zahlen war zu entnehmen, dass Weichtungen der Ortsteil mit dem größten Bevölkerungszuwachs ist. Drei Geburten, vier Sterbefälle, 19 Zuzüge und vier Wegzüge im letzten Jahr führten zu einer Zunahme der Einwohnerzahl um 14. Volkershausen verzeichnete eine Zunahme von sechs Einwohnern, im viel größeren Poppenlauer waren es nur vier. Der Ortsteil Maßbach schrumpfte gar um 21 Einwohner. Besonders interessierte die knapp 40 Einwohner, die zur Bürgerversammlung gekommen waren, was die Gemeinde im laufenden Jahr in ihrem Ortsteil gemacht hat und was im nächsten Jahr geplant ist. Wichtig war vor allem die Einweihung der alten Schule mit den Nebengebäuden von 2013 bis 2016 zusammen mit dem Abschluss der 2004 begonnenen Dorferneuerung, die insgesamt über 1,3 Millionen Euro kostete. 890 000 Euro gab es dafür als Zuschuss vom Freistaat. Das Gebäude sei ein Schmuckstück geworden, das von den Vereinen gerne genutzt wird. Für die Kosten von 425 000 Euro bekam die Marktgemeinde einen Zuschuss von 271 000 Euro. Die Dorferneuerung habe die Entwicklung Weichtungen sehr positiv beeinflusst, betonte Klement. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass der Ortsteil formelles Sanierungsgebiet ist. Deshalb könnten Sanierungen steuerlich abgeschrieben werden. Wichtig sei aber, dass sich Bauherren unbedingt vorher mit der Marktgemeinde in Verbindung setzen.
In der Diskussion wurde unter anderem kritisiert, dass die Gehwege am Rathaus öfter ganz und gar zugeparkt seien. "Einige Schilder oder Bänke und Pflanztöpfe aufstellen, dann wär‘s erledigt", wurde empfohlen. "Müssen die ganzen Schwertransporter und die Bauern mit ihren Mähdreschern und Traktoren wegen 100 Meter unbedingt durch die Pater-Lucius- Straße fahren?", merkte ein anderer an. Mit der Planung der Friedhofs-Sanierung wird im kommenden Jahr begonnen, Arbeiten sollen dann 2019 ausgeführt werden, teilte Matthias Klement auf eine Nachfrage mit. Ein detaillierter Bericht über die finanzielle Lage der Marktgemeinde gehörte in jeder Bürgerversammlung zur Tagesordnung.
Größter Brocken auf der Einnahmenseite im Verwaltungshaushalt ist der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer mit 2,195 Millionen Euro, 81 000 Euro mehr als 2016. Die Schlüsselzuweisungen vom Land beträgt 1,696 Millionen Euro, rund 38 000 Euro mehr als im Vorjahr.
Dank der guten Konjunktur wurde der Ansatz für die Gewerbesteuer für 2017 um 100 000 auf 580 000 Euro erhöht. Doch der Bürgermeister freut sich darüber, dass aktuell schon 750 000 Euro in der Kasse sind. Die Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) bringt dieses Jahr 52 200 Euro ein, die Grundsteuer B (sonstige Grundstücke) 345 000 Euro. Die Wasserverbrauchsgebühr sinkt um 31 000 auf 344 000 Euro. Parallel dazu fließen voraussichtlich nur noch 262 000 Euro Kanalgebühr in die Gemeindekasse, 52 000 weniger als im Vorjahr. Die Kindergarten-Zuschüsse, die von der Kinderzahl abhängen, betragen dieses Jahr 588 000 Euro, 8000 Euro weniger als 2016. Insgesamt steigen die Einnahmen im Verwaltungshaushalt im laufenden Jahr nach den Ansätzen um 150 000 auf 8,323 Millionen Euro.
Wichtigster Einzelposten auf der Ausgabenseite ist die Kreisumlage in Höhe von 1,74 Millionen Euro. Diese Umlage stieg um 13 000 Euro. Die Personalkosten betragen 1,646 Millionen Euro, rund 18 000 mehr als im Jahr zuvor. 640 000 Euro, 25 000 Euro mehr, gehen an die Verwaltungsgemeinschaft. Hier waren einige Anschaffungen im EDV-Bereich nötig. Die Unterhaltung der Schulen, einschließlich Schülerbeförderung kostet die Marktgemeinde 420 000 Euro, 4000 Euro weniger als im Jahr vorher. Die Unterhaltung der Wasserversorgung inklusive Personal ging relativ stark um 60 000 Euro zurück auf nur noch 395 000 Euro.
Die Gewerbesteuerumlage an den Freistaat und der Bund steigt um 20 000 auf 114 000 Euro. Für seine Schulden zahlt der Markt Massbach dieses Jahr 36 000 Euro Zinsen, 5000 Euro weniger als im Jahr zuvor. Unter dem Strich übersteigen die Einnahmen des Verwaltungshaushaltes die Ausgaben um 911 000 Euro. Diese fließen als Grundstock für Investitionen in den Vermögenshaushalt ein. Davon gehen 201 000 Euro für die Tilgung von Schulden ab, eine Investitionspauschale vom Freistaat in Höhe von 133 000 Euro kommt aber dazu. Bleiben 708 000 Euro als sogenannte "freie Investitionsspanne."
Für den Dorfplatz Poppenlauer bekommt die Gemeinde 185 000 Euro und für den Entlastungsparkplatz Lauer 215 000 Euro Zuschuss. Die Anlieger der Ludwigstraße müssen 81 000 Euro Anliegerbeiträge bezahlen. Die geplanten Einnahmen in Höhe von 800 000 Euro Grundstücksverkäufe werden wohl in dieser Höhe nicht erreicht, hieß es.
Die größten Ausgabeposten im Vermögenshaushalt sind der Dorfplatz und die Ludwigstraße in Poppenlauer mit zusammen 700 000 Euro, das neue Fahrzeug HLF 20 für die Feuerwehr Maßbach mit 420 000 Euro, der Kauf von Grundstücken im Gewerbegebiet mit 413 000 Euro, das Gebäude und die Fotovoltaikanlage im Freibad Maßbach mit zusammen 170 000 Euro, der Entlastungsparkplatz an der Lauer mit 263 000 Euro (Rest) und die Tilgung von Krediten mit 201 000 Euro. Der Schuldenstand geht um etwa 200 000 auf 2,1 Millionen Euro zurück.