Ein Knochenjob für die Helfer des Roten Kreuzes

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Der Arzt Leo Spor und der Läufer Christoph Götz kennen sich aus Kinderzeiten und trafen sich zufällig am Sani-Bereich des Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
Der Arzt Leo Spor und der Läufer Christoph Götz kennen sich aus Kinderzeiten und trafen sich zufällig am Sani-Bereich des Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
Einsatzleiter Stefan Hedrich (rechts) und sein Kollege Stefan Kuhn erklären, dass die meisten Verletzten rund um den Michelsberg gemeldet wurden. Fotos: Heike Beudert
Einsatzleiter Stefan Hedrich (rechts) und sein Kollege Stefan Kuhn erklären, dass die meisten Verletzten rund um den Michelsberg gemeldet wurden. Fotos: Heike Beudert
 
Einsatzkräfte beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
Einsatzkräfte beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
 
Einsatzkräfte beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
Einsatzkräfte beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
 
Einsatzkräfte beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
Einsatzkräfte beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
 
Rettungsdienst beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
Rettungsdienst beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
 
Rettungsdienst beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
Rettungsdienst beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
 
Ruhepause beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
Ruhepause beim Braveheart Battle. Foto: Heike Beudert
 

Das BRK war mit rund 200 Hilfskräften im Einsatz. Je länger der Lauf dauerte, desto mehr gab es zu tun. Oft reichte ein Pflaster, manchmal aber ging die Fahrt zur ambulanten Versorgung ins Krankenhaus.

Die Münnerstädter Bereitschaftsleiterin Michaela Kuhn gehörte zu den ersten, die am Samstagmorgen auf der Matte standen. Sie kümmerte sich schon ab fünf Uhr mit einem Helferteam um die Brotzeiten für die Rotkreuz-Helfer. Der Braveheart Battle war auch für die Einsatzkräfte ein Großkampftag.
Es ist ein fester Stamm, der in aller früh am Samstag mit anpackte. Brötchen mussten belegt und in Tüten mit einer kleinen Süßigkeit verpackt werden. 700 Stück hatte Bereitschaftsleiterin Michaela Kühn geordert. Für jeden Helfer waren drei Brötchen vorgesehen, zwei mit Wurst, eines mit Käse, erläutert der Sanitäter Reiner Katzenberger, der ebenfalls seit fünf Uhr mit seiner Frau und Tochter beim Helfen dabei war "Es macht Spaß", meinte er.

Sonst würde man das sicherlich nicht tun.
Eingekauft wurden die Lebensmittel in örtlichen Geschäften, erläutert Michaela Kühn. Darauf achte sie. Die Brötchen kommen vom Bäcker, die Wurst stammt vom heimischen Metzger.
Michaela Kühn hat eigens für den Braveheart Battle zwei Tage Urlaub genommen, damit alles reibungslos organisiert werden kann. Ihr Mann Burkhard ist im Planungsteam für den gesamten BRK-Einsatz und war damit schon seit Wochen mit den Sicherheitsaspekten des Laufs beschäftigt. "In den letzten 14 Tagen ging es bei uns nur um den Braveheart Battle", stellt Michaela Kühn fest. Es steckt viel Arbeit dahinter, doch Michaela Kühn hat Freude daran. "Da kann man anwenden, was man gelernt hat".
Später war Michaela Kühn am Sportzentrum im Einsatz. Dort hatte das BRK die Zentrale für den Rettungsdienst aufgebaut. Sie half nun mit, dass die Versorgung der Verletzten reibungslos läuft.

Gut, dass die Brotzeiten schon gleich früh verteilt waren. Während des Laufes wäre keine Zeit mehr gewesen, noch etwas Essbares zu organisieren.

156 Läufer behandelt
Auch für den Einsatzleiter des BRK, Stefan Hedrich, hatte der Tag bereits ab fünf Uhr begonnen. Am Nachmittag war die heiße Phase für die Helfer. Je länger der Lauf dauerte, desto häufiger kamen Meldungen von verletzten oder erschöpften Läufern herein. "Es sind die typischen Braveheart-Verletzungen", betont Hedrich und erklärt gleich, welche das sind. 2015 waren es vor allem unterkühlte Läufer, die behandelt werden mussten. Es gab wieder viele Schürf- und Platzwunden, aber nach letztem Kenntnisstand nur einen Bruch.Insgesamt wurden 156 Läufer behandelt.

Manchmal wurde nur ein Pflaster aufgeklebt, in 15 Fällen wurden Sportler aber mit dem Sanka zur ambulanten Versorgung ins Krankenhaus gebracht. Nach Wissenstand von Stefan Hedrich musste keiner der Verletzten im Krankenhaus bleiben.
Stefan Hedrich erklärte, dass Ärzte und ehrenamtliche Einsatzkräfte des Roten Kreuzes, der Bergwacht und der Wasserwacht an den neuralgischen Stellen postiert sind. In diesem Jahr vermeldete das Rote Kreuz die meisten Ausfälle am Michelsberg. Nach dem Durchschwimen des Reichenbacher Loch Ness bei zwei bis drei Grad Wassertemperatur forderten die sich unmittelbar anschließenden und heuer nochmals verschärften Anstiege am Michelsberg ihr Tribut. Dort versagten vielen Läufern die Beine.

 


Auch die Feuerwehr holte Läufer
Nachdem heuer die Abbrecherquote extrem hoch war, aber natürlich längst nicht alle Läufer so verletzt waren, um sie im Krankenwagen zu transportieren, übernahmen Feuerwehren und auch das Pas-Team, der Veranstalter, den Rückholdienst für diejenigen, die in Reichenbach oder irgendwo auf der Strecke gestrandet waren und lieber den Kampf aufgaben, ehe die Gesundheit Schaden nehmen konnte.
Auch Christoph Götz hat am Michelsberg die Segel gstrichen. Der junge Mann ist am späten Nachmittag in der Patientenaufnahme des BRK am Sportzentrum gelandet. Er bekommt aber grünes Licht für die Heimfahrt. Der junge Mann war lediglich leicht unterkühlt und erschöpft, hat sich aber schnell wieder erholt.

 

Er sei lieber ausgestiegen, sagt er, "auch wenn ich ein bisschen von mir selbst enttäuscht bin". Durchgekommen wäre er schon gerne.
Es war das erste Mal, dass Christoph Götz beim Extremlauf gestartet ist. Der Ex-Münnerstädter wollte einfach nochmal dabei sein, solange der Lauf in Münnerstadt stattfindet.