Ein Denkmal für Bürgerengagement in Münnerstadt

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Im Heimatspielhaus wurde die Ausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eröffnet. Unser Foto zeigt Regierungspräsident Paul Beinhofer (links), die frühere Vorsitzende der Stiftung, Rosemarie Wilcken, Bürgermeister Helmut Blank und Martin Kuchler Foto: Dieter Britz
Im Heimatspielhaus wurde die Ausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eröffnet. Unser Foto zeigt Regierungspräsident Paul Beinhofer (links), die frühere Vorsitzende der Stiftung, Rosemarie Wilcken, Bürgermeister Helmut Blank und Martin Kuchler Foto: Dieter Britz
Das Heimatspielhaus ist fertig. Foto: Archiv/ Ralf Ruppert
Das Heimatspielhaus ist fertig. Foto: Archiv/ Ralf Ruppert
 

Vor zehn Jahren hat der Münnerstädter Verein "Zukunft für das Heimatspielhaus" seine Arbeit aufgenommen. Auf der Suche nach Geld sind Martin Kuchler und seine Leute an viele Stellen fündig geworden. Jetzt hat das Haus wieder Zukunft.

"Herr Kuchler, ich bin wirklich fassungslos, was Sie mit diesem Haus gemacht haben. Ich werde Sie zum Klonen vorschlagen", lobte Dr. Rosemarie Wilcken bei der Eröffnung der Ausstellung "seht, welch kostbares Erbe" den Vorsitzenden des Vereins "Zukunft für das Heimatspielhaus". Auch sonst wurde Martin Kuchler mit mehr Lob bedacht, als ihm wohl recht war. Welchen Stellenwert das Heimatspielhaus hat, zeigte sich daran, dass neben einer sehr großen Zahl von Gästen aus Münnerstadt auch den Würzburger Regierungspräsidenten Paul Beinhofer und Rosemarie Wilcken, die frühere Vorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und heute Mitglied im Stiftungsbeirat, gekommen waren.
Martin Kuchler, der auch Ortskurator der Stiftung ist, erinnerte daran, dass der Verein "Zukunft für das Heimatspielhaus" vor fast genau zehn Jahren gegründet wurde und sich seitdem zahlreiche Münnerstädter Bürger als Handwerker, Helfer und Unterstützer einbringen, um die Ziele des Vereins zu verwirklichen. Lange Jahre habe das Haus traurig dagestanden: "Heute strahlt es in neuem Glanz und freut sich auf Ihren Besuch", so Kuchler.

Geschichte zurückgewonnen

Bürgermeister Helmut Blank betonte, man könne die Stiftung Denkmalschutz durchaus als größte deutsche Bürgerbewegung für den Denkmalschutz bezeichnen. "Gerade mit der gelungenen Restaurierung des Heimatspielhauses haben wir ein Stück der Geschichte unserer Stadt zurückgewonnen. Denn alte Gemäuer erzählen uns ja, wie es früher war." Er erinnerte auch an den von der Stiftung Denkmalschutz ins Leben gerufenen "Tag des offenen Denkmals" der ein großer Erfolg geworden sei. Und er erwähnte, dass über die Stiftung insgesamt mehr als 120 000 Euro Fördergelder in dieses Projekt geflossen sind. "Dieses Modell Heimatspielhaus, das im Zusammenwirken mit den verschiedensten Stellen große Summen von Fördergeldern nach Münnerstadt gebracht hat, ist beispielhaft für die ganze Region."

Lob vom Regierungspräsidenten

Mit der Bemerkung: "Münnerstadt ist eines der schönsten kleinen unterfränkischen Kleinodien. Ich möchte den Verein danken, dass er dieses Haus wieder in Schuss gebracht hat. Das ist ein wichtiger Beitrag, das Gesicht der Stadt Münnerstadt wieder erstrahlen zu lassen", setzte Regierungspräsident Paul Beinhofer die Lobeshymnen fort. Er betonte, dass staatliche Förderung allein nicht ausreiche, um Denkmäler zu erhalten. Auch privates Engagement wie hier in Münnerstadt sei dringend nötig.
"Ich bin überwältigt von der Begeisterung, die ich hier im Heimatspielhaus erlebe", meinte schließlich Rosemarie Wilcken. Sie erinnerte daran, dass in Deutschland eine Million Kulturdenkmale erhalten werden müssen. Deshalb gehe es nicht ohne Mithilfe der Bürger und der Stiftung. Ohne diese wäre die Rettung vieler Baudenkmäler im Osten nach der Wende nicht möglich gewesen, betonte sie. Wilcken weiß, wovon sie redet, denn sie war 20 Jahre lang Bürgermeisterin in Wismar.
Die Besucher nutzten anschließend die Gelegenheit, die Ausstellung im ersten Stock des Heimatspielhauses, die einen Querschnitt durch die Arbeit in den letzten 30 Jahren gibt, anzuschauen. Das Heimatspielhaus ist, etwas versteckt im Erdgeschoss, auch dabei.

Öffnungszeiten Die Ausstellung im Heimatspielhaus ist bis 3. Mai dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr, donnerstags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.