Jetzt beginnen die Proben für das Heimatspiel, das heuer 95 Jahre alt wird. Gefragt sind wieder Mädchen und Buben für die Gruppen der Tanzmädchen und Scholaren.
Es sind zwar noch ein paar Tage bis zum 28. August, dem ersten Spieltag der "Schutzfrau von Münnerstadt" in diesem Jahr, doch die ersten Proben haben bereits begonnen. "Wir freuen uns immer über neue Tanzmädchen und auch Scholaren", sagt Rosina Eckert, die Leiterin der Kindergruppen beim Heimatspiel. Im letzten Jahr habe es zum Glück bei den Scholaren einen richtigen Schub gegeben. "Mir ist es wichtig, dass sie länger dabei bleiben", so die Übungsleiterin.
Und das aus guten Grund. Ab einem Alter von acht Jahren sind die Buben gerne als Scholaren gesehen. Bei der Gruppe sollten aber auch noch 14-Jährige mitspielen, weil sie ja die ganze Bandbreite der Lateinschüler in jener Zeit abbilden sollen. "Das wäre mein Anliegen für die Zukunft." Unter den Scholaren ist schließlich auch Melchior Deichmann, der beste Freund von Michel Stapf. Der beste Freund vom Chef der Stadtknechte sollte schon ein wenig älter sein. Felix Richter spielt derzeit den Melchior, aber die Rollen sollten ja immer mehrfach besetzt sein.
Sehr lange auf der Bühne
Die Tanzmädchen bilden eine weiter wichtige Kindergruppe beim Heimatspiel. Mädchen im Alter ab sechs Jahren sind dort willkommen. "Bei den Kindern muss man sich immer vor Augen halten: Sie stehen fast während des gesamten Spiels auf der Bühne", erläutert Rosina Eckert. "Sie müssen mitspielen in Gestik und Mimik." Und das bedeutet eben, dass sie am Anfang lustig und fröhlich beim Erntedankfestzug dabei sind und wenig später in panischer Angst vor den Schweden fliehen, die dreisten Forderungen des Schwedenobristen miterleben, den Kampf ums Jörgentor, den tödlich verwundeten Michel Stapf und den guten Ausgang der ganzen Geschichte.
Damit sich die Kinder ein wenig einfühlen können, gibt es für sie Extra-Proben. Dabei werden sie einerseits mit der Geschichte des 30-jährigen Krieges vertraut gemacht, andererseits mit der Sprache, die Autor Ludwig Nüdling verwendet hat. "Der Sommer war uns gnädig" bedeute eben, dass die Speisekammern voll waren und es keinen Hunger mehr gab, sagt Rosina Eckert. Drei Tanzauftritte während des Spiels, das Miterleben der Geschehnisse auf der Bühne und das alles bei jedem Wetter - das sei schon anspruchsvoll. Nach einigen Jahren wechseln die Tanzmädchen oft zu den Schnittern, während die Scholaren meist erst einmal eine Pause einlegen und später wiederkommen.
Rosina Eckert, die die Kinder zusammen mit Annette Federlein trainiert, hofft auf neue, junge Darsteller beim Heimatspiel. Interessenten können sich unter Tel.: 09733/ 3764 melden. Die erste Probe der Tanzmädchen findet am Dienstag, 21. Juni, ab 17 Uhr vor der Zehntscheune statt.