Der Rannunger Gemeinderat möchte ein Stück Abwasserkanal sanieren und zu dessen Schutz mehrere Großbäume fällen. Das Landratsamt ist dagegen.
Der alte Abwasserkanal zwischen dem Regenüberlaufbecken und dem neu gebauten Anschlusssammler soll saniert werden. Um künftige Schäden an dem Kanal zu vermeiden, hatte der Gemeinderat Mitte Februar beschlossen, alle Großbäume entlang der Trasse fällen zu lassen. Das Landratsamt allerdings machte der Gemeinde einen Strich durch die Rechnung, denn danach gab es eine Besprechnung mit Peter Piel, dem Fachreferenten für Naturschutz. Dieser hatte festgestellt, dass sämtliche Bäume als Landschaftselemente im Landschaftsplan der Gemeinde aufgeführt sind. Das Landratsamt werde deshalb die geplante Fällung der Bäume so nicht hinnehmen, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Yvonne Seufert ((Rannunger Bürgerliste) wies darauf hin, dass sie sowieso jetzt nicht mehr gefällt werden dürfen. Vom 1. März bis 31. September ist das laut Bundes-Naturschutzgesetz verboten, in erster Linie aus Gründen des Vogelschutzes. Werner Keller (Rannunger Bürgerliste) meinte, in der Bevölkerung gebe es auch Stimmen gegen die Fällung der Bäume: "Das wird auch kritisch gesehen." Ob die Bäume gefällt werden sollen oder nicht, wird erst im Herbst entschieden. "Ich will wissen, was billiger ist: ein neuer Kanal in fünf bis sechs Jahren oder die Landschaftspflegemaßnahmen", meinte Harald Klopf ((Rannunger Bürgerliste).
Erst mal weiter wie bisher
Es bleibt vorläufig bei der im Dezember 2015 eingeführten Regelung, dass sich die Straßenbeleuchtung am Morgen 10 Minuten früher als bisher einschaltet, damit die Schüler nicht im Dunkeln zum Bus gehen müssen. Die Leuchten schalten sich je nach Helligkeit aus oder ein. Das hat zur Folge, dass sie sich auch abends 10 Minuten früher einschalten. Dies verursacht aber auch Mehrkosten für den Strom, rechnete Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU/Freie Wähler Rannungen) dem Gemeinderat vor. Die längere Leuchtdauer der Straßenbeleuchtung von 20 Minuten am Tag erhöht die Stromkosten um drei bis vier Prozent, das macht im Jahr 2016 etwa 615 Euro aus. Es würde reichen, die Lampen zwischen November und März länger brennen zu lassen, meinte dazu Yvonne Seufert (Rannunger Bürgerliste). Die Leuchtdauer durch das Bayernwerk umstellen zu lassen, koste aber möglicherweise auch etwas, merkte Zehner an. Wie hoch diese Kosten sein könnten, soll nun geprüft werden. Dann wird endgültig entschieden.
Das Trampolin muss warten
Bis zur Aufstellung des Haushaltes in der nächsten Sitzung wurde der Antrag aus den Reihen des Kommunikonkleidermarktes vertagt, ein Trampolin für größere Kinder zu beschaffen. Die Kosten für ein solches Spielgerät liegen bei 3000 Euro. Aus dem Erlös des Kommunionkleidermarktes wurde dazu eine Spende von 500 Euro zugesagt.
Der Gemeinderat stimmte einem Tekturantrag für die Aufstockung eines Wohnhauses in der Rita-Zehner-Straße zu. Der Bauherr möchte die Dachneigung eines Anbaues gegenüber den ursprünglichen Planungen verändern. Und er vergab Malerarbeiten zur Sanierung der Wasserversorgungsbrunnen I und II. Sie waren beschränkt ausgeschrieben worden, sechs von sieben angeschriebenen Firmen gaben Angebote ab. Den Zuschlag erhielt eine Rannunger Firma für 2400 Euro.