Der Bundespräsident hat sich im Goldenen Buch der Stadt verewigt

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Richard von Weizsäcker 1989 auf dem Marktplatz von Münnerstadt. Mit dabei MdB Eduard Lintner, Landrat Marko Dyga, 2. Bürgermeister Bruno Eckert, Bürgermeister Ferdl Betzer und MdL Herbert Neder. Foto: Heike Beudert
Richard von Weizsäcker 1989 auf dem Marktplatz von Münnerstadt. Mit dabei MdB Eduard Lintner, Landrat Marko Dyga, 2. Bürgermeister Bruno Eckert, Bürgermeister Ferdl Betzer und MdL Herbert Neder. Foto: Heike Beudert

Mit dem Tod von Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker erinnern sich auch die Münnerstädter an diesen Staatsmann. Weizsäcker war der bisher letzte Bundespräsident, der auch die Zeit gefunden hat, Münnerstadt zu besuchen.

Am 7. Juli 1989 kam Richard von Weizsäcker zu einer Stippvisite nach Münnerstadt. Die Beliebtheit des damaligen Bundespräsidenten spiegelte sich in der großen Besucherresonanz wider. "Der Marktplatz war voll", erinnert sich Eduard Lintner zurück. Er war damals Bundestagsabgeordneter und deutschlandpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Lintner war es gelungen, Richard von Weizsäcker in seinen Heimatort und in seinen Wahlkreis zu holen. "Das war auch für mich ein Höhepunkt", betont Lintner rückblickend.
Auf dem Treppenaufgang am Rathaus trug sich von Weizsäcker ins Goldene Buch der Stadt ein und freute sich, dass er der dritte Bundespräsident ist, der das historische Städtchen besuchte. Vor ihm waren bereits Theodor Heuss und Heinrich Lübke in Münnerstadt zu Gast.

Viele Hände geschüttelt

60 Polizisten waren im Einsatz, um den Besuch Weizsäckers in Münnerstadt abzusichern. Doch Weizsäcker war nicht abgeschottet. "Sowie sich die Möglichkeit ergab, nutzte von Weizsäcker die Möglichkeit, den Bürgern die Hände zu schütteln", ist in der Saale-Zeitung vom 8. Juli 1989 nachzulesen. Besonders freute sich Walter Köth, der als Vertreter der königl. priv. Schützengesellschaft ganz vorne mit dabei war und für die Schützengesellschaft eine Widmung ins Erinnerungsbuch des Vereins erhielt. Der Vorsitzende der Heimatspielgemeinde, Bruno Eckert, überreichte dem Bundespräsidenten ein Textbuch des Heimatspiels. Er lud ihn ein, falls er einmal später Zeit finde, das Spiel zu besuchen. Bruno Eckert erinnert sich aber auch noch an eine kurze Führung durch die Stadtpfarrkirche.
In Bad Kissingen besuchte Richard von Weizsäcker ein Konzert des Kissinger Sommers und trug sich auch dort ins Goldene Buch der Stadt ein. In Bad Kissingen äußerte er den Wunsch, dass "die Entwicklungen, die sich abzeichnen, in ganz Europa dazu führen, dass die Grenzen ihren trennenden Charakter verlieren. Wenige Monate danach öffnete sich die deutsch-deutsche Grenze.