Dank Zuschuss ist der Ofen heiß

Ein Wasserspielplatz an der Weth in Großwenkheim, ein Boule-Platz in Wollbach, ein neuer Jugendclub in Unsleben: 35 Kleinprojekte sind heuer im Rahmen des Regionalbudgets der NES-Allianz eingereicht worden, 19 wurden am Ende bezuschusst. Mit dem Ziel, eine eigenständige und aktive eigenverantwortliche ländliche Entwicklung zu unterstützen und die regionale Identität zu stärken, standen der NES-Allianz wieder 100.000 Euro Fördergelder für innovative Kleinprojekte zur Verfügung. Jetzt trafen sich die Verantwortlichen in Althausen, wo die einzelnen Projekte kurz vorgestellt wurden und das neu gestaltete Dorfbackhaus besichtigt werden konnte.
NES-Allianz-Managerin Dina Walter hatte ganz aktuelle gute Nachrichten mitgebracht: Auch im nächsten Jahr werden solche Kleinprojekte gefördert. Sehr wahrscheinlich auch noch länger, wie Julia Gerstberger vom Amt für ländliche Entwicklung sagte.
Im Jahr 1935 erbaut
Im neu gestalteten Dorfbackhaus, stellte Stefan Schneider das Projekt vor. Das Backhaus ist 1935 gebaut worden, es wurde aber in den letzten Jahren nicht mehr genutzt. Im Haus gab es kein Wasser und keinen Strom, der Backofen hatte nicht einmal einen Aschekasten. Der bisherige Hobby-Bäcker, der gerade seine Bäckerprüfung abgelegt hat, heizte auf Wunsch der Dorfbewohner den Ofen probeweise an. Mit Erfolg.
Dann ging es ganz schnell. Daniel Brust rief die Dorfjugend zusammen, die erst einmal alles sauber gemacht hat. Ortsreferent Matthias Kleren wurde zum Projektträger und stellte den Förderantrag. Ein Aschekasten kam hinein, Edelstahlmöbel und ein Hubkneter wurden angeschafft, Strom und Wasser verlegt. Mit rund 10.000 Euro bekam das Projekt die Höchstförderung. "Das war wirklich super, da haben wir uns sehr gefreut", sagt Stefan Schneider gegenüber dieser Zeitung. Bei der Vorstellung vor den Projektträgern schwärme er von dem fast drei Meter tiefen Backofen, in den etwa 60 Brote auf einmal passen. Inzwischen wird der Backofen regelmäßig bei besonderen Anlässen genutzt.
"Gerne dabei"
Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl begrüßte anschließend die Projektträger im Dorfgemeinschaftshaus gleich neben dem Backhaus. Münnerstadt ist die einzige Kommune in der Allianz aus dem Landkreis Bad Kissingen. "Wir sind gerne dabei", betonte er und stellte fest, dass Münnerstadt doch sehr gut in die Allianz passe. Als eine Stadt mit zehn Dörfern sei Münnerstadt auf Programme wie das Regionalbudget angewiesen. Er dankte allen, die mit den verschiedenen Projekten etwas Gutes für ihre Orte getan haben.
Es gebe so viele tolle Projekte zu feiern, sagte NES-Allianz-Managerin Dina Walter. Das Regionalbudget ist ein Förderinstrument der Ämter für ländliche Entwicklung. Seit 2020 gab es jährlich 100.000 Euro für innovative Kleinprojekte in der NES-Allianz. 90 Prozent trägt das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, zehn Prozent tragen die Kommunen. Ziel ist die Unterstützung einer eigenständigen und aktiven eigenverantwortlichen ländlichen Entwicklung durch Umsetzung von Kleinprojekten. Diese dienen den Zielen des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK), zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum, so Dina Walter.
Bonus für das Ehrenamt
35 Projekte waren eingereicht worden, 19 erhielten den Zuschlag durch ein Entscheidungsgremium, das sich an einer Kriterientabelle orientiert hat. Einen Bonus gab es heuer auf Projekte mit dem Fokus auf Ehrenamt, sozialen Zusammenhalt und den Einbezug der Bürger. "Das Geld kommt da an, wo es gebracht wird" betonte die Allianz-Managerin. "Wir sind ganz stolz darauf, dass so viele tolle Projekte entstanden sind". Anschließend stellte sie die einzelnen Projekte vor und forderte die Anwesenden auf, wieder neue Projekte einzureichen.
Mehr als 600 Kleinprojekte seien in Unterfranken unterstützt worden, sagte Julia Gerstberger vom Amt für ländliche Entwicklung. Und es sehe gut aus, dass solche Projekte auch noch nach 2023 bezuschusst werden. "Tragen sie das Förderinstrument weiter und nutzen sie es gut", forderte sie die Anwesenden auf. Diese hatten dann die Gelegenheit, die im neu ausgestatteten Backhaus gefertigten Backwaren zu probieren.
Die Projekte
Regionalbudget Gefördert wurden in diesem Jahr im Rahmen des Regionalbudgets: Dorfbackhaus in Althausen; Aufwertung der Ortsmitte für alle Generationen mit Wasserspielplatz am der Weth, Aktivierung des ehemaligen Brauhausbrunnens, Sportgeräte und Fußreflexzonenpfad in Großwenkheim; Boule-Platz in Wollbach; auf den Spuren der Saurier - Sauriererlebnisse und Informationen für die ganze Familie in Niederlauer; Schutz-, Ausschank- und Verweilhütte am Freizeitgelände Mönchsberg sowie Begradigung des Plateaus in Strahlungen; Jugendclub Unsleben; generationsgerechter Fitnessparcours mit einem Finnenweg in Burglauer; Anschaffung generationsübergreifender Bewegungsgeräte in Hohenroth; Errichtung einer Sitzbankgruppe am Dorfbrunnen als Treffpunkt und Rastmöglichkeit für Radfahrer und Wanderer in Burghausen; der Wald - unser Wohnzimmer (übergroße Waldsofas) in Hohenroth; Anschaffung eines öffentlichen Bücherschranks zum Büchertausch in Hohenroth; Aufwertung des Spielplatzes (übergroßes Schachfeld) in Kleinwenkheim; NES-Allianz-Blick (Sitzgruppe) in Seubrigshausen; Besinnungsweg Rödelmaier; Erholungs- und Aussichtspunkt Ententeich sowie Panoramablick am Fleckkreuz in Rödelmaier; kreative Kinder für ein kreatives Waldkindergarten-Logo: gemeinsame Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit in Hohenroth; barrierefreie WC-Anlage im Außenbereich in Unterebersbach; Installation einer Musikanlage im Jugendclub Salz; Bürgerkartoffeln (gemeinsamer Anbau von Kartoffeln) in Unsleben.