80 Hallenbad-Freunde waren der Einladung des Bürgerbad-Vereinsvorsitzenden Wolfgang Blümlein gefolgt und hatten sich vor dem Eingang des Bades getroffen. Sie wollten der Einweihung mit Schlüsselübergabe an den damaligen Bürgermeister Ferdinand Betzer vor 40 Jahren gedenken.
Den Gedenknachmittag eröffneten Pfeifer und Trommler der Heimatspielgemeinde, die später auch den Demonstrationszug durch die Innenstadt hin zum Café Tilman anführten."Das Hallenbad ist auch heute noch ein Sympathie-Zentrum in Münnerstadt" , meinte Blümlein. Er wies auf die "höchst stabile Bauweise" des Gebäudes hin, das der Architekt Rainer Pitterich und die Statiker damals mit viel Bedacht an den Nordhang der oberen Au oberhalb des Schützenhauses gesetzt hätten. Die Hubboden-Vorrichtung des Bades sei eine höchst seltene, technische Glanzleistung gewesen, die ihres Gleichen in ganz Unterfranken gesucht habe. "Es ist geradezu eine Schande, ein solches Objekt mit dem erschlossenen Grundstück zu verwerfen und damit die enormen Leistungen der damaligen Stadtväter zu missachten", wetterte Blümlein. "Die angebliche Baufälligkeit ist eine Erfindung", betonte der Bürgerbad-Vorsitzende. Außerdem verwerfe die Stadt die zwei Millionen Euro Fördergelder vom Freistaat für die Sanierung des Bades. Dafür habe kaum jemand Verständnis, so Blümlein. Heftig kritisierte er die jüngste Aussage Eduard Lintners, der sich für die Idee des Bürgermeisters, ein Lehrschwimmbecken zu bauen, stark machte. Der etwas größere Swimmingpool reiche zwar aus, um Lintners Enkel im Privatunterricht das Schwimmen zu lehren. "Wie aber steht es, wenn eine Schulklasse dort erscheint? Schließlich warb Blümlein dafür, die Stadtratssitzung am am Montag, 26. Januar, zu besuchen; in dieser Sitzung werde 3. Bürgermeister Axel Knauff (SPD) seine Recherche über den Zustand und eine mögliche Zukunft des Hallenbades veröffentlichen.
Der stellvertretende Vorsitzende des Bürgerbad-Vereins und Vorsitzende der Maßbacher Wasserwacht, Uwe Kretzschmar, fand, dass Bürgermeister Blank (CSU) und der von ihm beeinflusste Stadtrat nie einen ernsthaften Willen gezeigt hätten, das Bad den Bürgern weiterhin zur Verfügung zu stellen. "Wir werden kämpfen und unseren Schmerz in die Öffentlichkeit tragen", unterstrich Kretzschmar.
Mia Hochrein ergriff das Wort und kritisierte die "dummen Sprüche aus dem Rathaus", die feststellen, dass es möglich sei Schwimmen und zur Wassergymnastik nach Neustadt, Königshofen oder Kissingen zu fahren. In den Spassbädern könne man nicht schwimmen. Nach ihrer Meinung könne sich der größere Teil der Bevölkerung die Wellnessbäder nicht leisten, so Hochrein.