Da ab 2025 Plätze für die Hortbetreuung von Grundschulkindern vorgehalten werden müssen, schickt die Gemeinde Thundorf ihre Kinder in den vom Markt Maßbach geplanten Kinderhort und beteiligt sich finanziell mit einer jährlichen Umlage.
Weitere Themen standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Thundorfer Gemeinderates.Der Friedhof der Gemeinde bekommt einen behindertengerechten Eingang und Parkplätze für Behinderte, der Ransbach wird streckenweise renaturiert, die Feuerwehr Theinfeld erhält ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF und eine Tragkraftspritze.
Bei einem Ortstermin auf dem Friedhof beschloss der Gemeinderat, den neuen behindertengerechten Eingang links vom jetzigen Eingang mit seinen Treppenstufen anzulegen. Für die Behinderten gibt es Extra-Parkplätze. Zum Tagesordnungspunkt "Hortbetreuung" konnte Bürgermeisterin Judith Dekant (WGR) ihren Kollegen Matthias Klement (CSU) aus der Nachbargemeinde Markt Maßbach begrüßen. "Was wir heute entscheiden, ist wichtig für die Zukunft und für junge Familien in der Gemeinde", betonte die Bürgermeisterin. Junge Familien sollten wissen "hier kann ich leben und bauen". Matthias Klement stellte den geplanten Hort auf dem Gelände der Grundschule in Poppenlauer vor. Er soll Platz für 100 Kinder bieten. Die Gemeinde Rannungen hat bereits beschlossen, sich zu beteiligen. Die Baukosten betragen 2,7 Millionen Euro, 1,8 Millionen gibt es als Zuschuss. Baubeginn soll spätestens Anfang 2021 sein. "Wir haben gut ausgebildetes Personal, Hausaufgabenbetreuung, guten Kontakt zur Schule, auch Betreuung in den Ferien mit Ausnahme von zwei bis drei Wochen im Sommer, Mittagessen" , betonte er. Der Gemeinderat beschloss schließlich, sich an dem Hort der Marktgemeinde Maßbach zu beteiligen. Die finanzielle Seite wird über eine Umlage, je nach Zahl der angemeldeten Kinder, geregelt.
Knappes Votum bei Renaturierung
Die geplante Renaturierung des Ransbachs wurde ausführlich diskutiert und schließlich knapp mit sieben gegen fünf Stimmen genehmigt. Landschaftsarchitekt Martin Beil trug die Pläne vor. Vorgesehen sind Maßnahmen an der Pfingstwiese östlich von Theinfeld, an der Bullenwiese zwischen Theinfeld und Thundorf oberhalb der Einmündung des Loderbachs, Bereiche im und außerhalb des Hochwasserrückhaltebeckens, an der Lindenallee in Thundorf Richtung Theinfeld, bei den Vogtswiesen im südwestlichen Teil von Thundorf sowie im Bereich unterhalb der Kläranlage. Die Pfingst- und die Bullenwiese gehören dem Landkreis, der die Arbeiten dort auch bezahlt. Eine Kostenberechnung vom Dezember 2015 hatte Gesamtkosten von 143.359 Euro ergeben. Vier Jahre später waren die Arbeiten ausgeschrieben worden. Das billigste Angebot gab im September 2019 eine Baufirma in Höhe von 208.486 Euro ab. Die Differenz von 65.127 Euro sorgte für einige Diskussionen. 21.500 Euro wurden mit 15 Prozent normaler Preissteigerung begründet. Für Unmut sorgte die restliche Differenz von 43.627 Euro. "Die Kostenentwicklung im Baugewerbe geht nach wie vor ungebremst nach oben", sagte dazu der Landschaftsarchitekt. Bernhard Düker (WGR) meinte "das Thema der Renaturierung ist alt, aber für viele von uns neu". Er wollte wissen, ob die Gemeinde überhaupt dazu verpflichtet sei. Sie ist nur ganz allgemein verpflichtet, die Gewässer zu unterhalten, hieß es. "Wir wissen nicht, ob wir eine Förderung bekommen, und wenn ja, wann", kritisierte Jennifer Beck (WGR). Sigrid Hotaling (WGT) erinnerte sich daran, dass im September 2016 bei der Gemeinde ein Schreiben wegen der Förderung einging. Edwin Braun (WGT) schlug vor "mit der Auftragsvergabe warten, bis eine schriftliche Förderzusage da ist". Bürgermeisterin Judith Dekant verwies jedoch darauf, dass die Baufirma ihr Angebot aus dem Jahr 2019 nur bis Ende August aufrechterhält. Deshalb stimmte der Gemeinderat schließlich zu.
Keine Ausschüsse, nur Arbeitskreise
Der Gemeinderat gab sich eine neue Geschäftsordnung. Darin ist unter anderem verankert, dass das Gremium nun nicht mehr schriftlich, sondern per E-Mail eingeladen wird und jedes Mitglied einen Anschluss an ein Rats-Informationssystem bekommt. "Wenn ich eine Mail bekomme, fühle ich mich nicht aktiv eingeladen", kritisierte Edwin Braun. Beschlossen wurde auch, auf Ausschüsse zu verzichten und bei Bedarf Arbeitskreise einzurichten.
Zuschuss geteilt
Der SV Rothhausen hatte für die Sanierung seines Sportheims einen Zuschuss beantragt. Die Kosten betragen 22.500 Euro. Bürgermeisterin Judith Dekant verwies darauf, dass die Vereine dafür 50 Prozent Zuschuss bekommen, maximal 10.000 Euro. Zwei Vereine pro Jahr werden gefördert. Bleibt aus Topf etwas übrig, kann ein dritter Verein die Restsumme bekommen. Sie schlug deshalb vor, dem Sportverein dieses Jahr 3305 Euro Zuschuss zu geben und den Rest im nächsten Jahr. Dieser Vorschlag sorgte für einige Diskussionen, wurde aber dann doch angenommen.
Schnell erledigt war die Anschaffung des Tragkraftspritzenfahrzeugs und einer Tragkraftspritze für die Freiwillige Feuerwehr Theinfeld. Die Verwaltung bekam den Auftrag, die Beschaffung auszuschreiben. Dazu kommt der Umbau des Feuerwehrhauses. Die katholische öffentliche Bücherei bekommt einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro. "Die machen gute Arbeit. Ihre Haupteinnahmequelle, die Dorfweihnacht fällt dieses Jahr weg", meinte dazu Sigrid Hotaling. Ebenfalls 500 Euro bekommt der Caritas-Kreisverband Bad Kissingen und 200 Euro die Diakonie für das Erhard-Klement-Haus in Maßbach.