Am Bahnhof tut sich etwas

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Die alte Güterhalle auf dem Bahnhofsgelände könnte bald Gesellschaft in Form von Lagerhallen und einer Werkstatt bekommen. Foto: Heike Beudert
Die alte Güterhalle auf dem Bahnhofsgelände könnte bald Gesellschaft in Form von Lagerhallen und einer Werkstatt bekommen. Foto: Heike Beudert

Die Brachflächen der Deutschen Bahn zwischen Netto-Markt und alter Güterhalle könnten bald schon Vergangenheit sein. Der Bauausschuss befasste sich mit mehreren Bauvorhaben in diesem Bereich. Außerdem ging es um einen Schwarzbau in Reichenbach.

Das Bahnhofsgelände zwischen Netto-Markt und der alten Bahn-Güterhalle ist derzeit eine öde Pfützenlandschaft. Das könnte sich ändern. Dem Bauausschuss lagen Bauvoranfrage für vier Hallen vor, darunter für eine Werkstatt, die Lackschäden ausbessert. Der Rest wären reine Lagerhallen. Die Stadträte setzten ein positives Signal für die Bebauung in diesem Bereich.
In Münnerstadt haben es Bürger schwer, Unterstellmöglichkeiten für Gerätschaften und Fahrzeuge zu finden. Diese Erfahrung hat Michael Meckel gemacht. Deshalb will er jetzt handeln. Nicht anders geht es Hartmut Pascher und Stefan Bayerl. Die drei Münnerstädter würden gerne auf dem Bahngelände eine Teilfläche erwerben und dort drei Lagerhallen bauen. Ein Anschluss an die städtische Kanalisation ist nicht vorgesehen da die Hallen ausschließlich als Unterstellmöglichkeit für Fahrzeuge und Boote genutzt werden sollen.
Die Firma Colorworks Autoservice Rhön-Saale will sich auf einer weiteren Teilfläche des Geländes niederlassen. Es sei ein "Smart Repair Center", informierte Inhaber Martin Schmitt die Bauausschussmitglieder. Dort würden kleine Lackschäden an Autos ausgebessert. Da das Gelände nicht ans städtische Kanalnetz angebunden ist, soll ein Fäkaliensammler entstehen, der regelmäßig entsorgt wird. Das Landratsamt habe bei einer früheren Anfrage eines Bauinteressenten bereits einmal signalisiert, dass eine solche Lösung denkbar wäre, informierte 2. Bürgermeister Michael Kastl. Details dazu müsse aber das Landratsamt festlegen. "Wir müssen entscheiden, was wir da oben haben wollen", meinte Kastl zu den Anfragen. Derzeit sei Eigentümer der Grundstücke die Deutsche Bahn. Die Antragsteller wollten eine gewisse Planungssicherheit, um die Kaufverhandlungen mit der Bahn weiter zu führen.

Keine Probleme mit Pultdach

"Man kann nur begrüßen, dass sich da endlich was tut", befand Stadtrat Dieter Petsch. Er hat auch keine Probleme damit, dass die Bauherren ihre Hallen mit einem Pultdach versehen wollen. Den anderen Stadträten erging es ebenso. Sanierungsbeauftragter Dag Schröder hatte empfohlen, mit Rücksicht auf die unter Denkmalschutz stehende Güterhalle (heute Getränkemarkt) ebenfalls flache Satteldächer zu errichten. Grundsätzlich aber gab es gegen die Bauvorhaben auch vom Sanierungsbeauftragten keine Bedenken.
Zufrieden mit der Entscheidung zeigt sich am Ende der Sitzung Michael Meckel. Er hatte bereits erste Gespräche mit der Bahn zwecks Grundstückskauf geführt.
Jetzt könne er diese weiterführen. Der Umgriff des Münnerstädter Bahnhofs ist Teil des Sanierungsgebietes "Altstadt". Im Stadtumbau "West" ist mittelfristig daran gedacht, dass die Stadt durch gestalterische Maßnahmen dieses Gebiet auch optisch aufwertet.

Mit einem Schwarzbau der besonderen Art musste sich der Münnerstädter Bauausschuss befassen. Edi Schmitt aus Reichenbach hatte mit dem Umbau seines Wohnhauses begonnen, ohne eine Baugenehmigung zu haben. Das delikate daran: Seine Frau ist Stadträtin Rita Schmitt. In der Sitzung nun wurde das Bauvorhaben nachträglich abgesegnet.
2. Bürgermeister Michael Kastl befand, dass es generell problematisch sei, wenn man etwas genehmigen solle, was bereits begonnen wurde. "Da fragt man sich, wozu man überhaupt da ist", betonte er in der Sitzung. Er informierte die Ausschussmitglieder darüber, dass der Bau zwischenzeitlich auch vom Landratsamt eingestellt worden sei.
Reichenbachs Ortsreferent Fabian Nöth bedauerte, dass ausgerechnet eine Stadträtin bzw. ihr Ehemann schwarz gebaut habe, hatte ansonsten aber keine Probleme damit, die Baumaßnahme durchzuwinken. Das taten auch alle anderen Ausschussmitglieder.
Befürwortet wurden folgende weiteren Baugesuche: Fabian Nöth, Reichenbach (Bau eines Carports), Alexandra Hein, Reichenbach (Bau eines Carports),Erich Frank, Fridritt (Abbruch von Dachgiebeln und Neuaufbau von Dächern sowie Errichtung einer Gerätehalle); Michael Albert, Münnerstadt (Bau eines Wohnhauses), Claus und Agnes Schmitt, Reichenbach (Drainierung von Grundstücken), Laura Heidl, Großwenkheim (Einzäunung eines Grundstücks).