Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) wird jetzt von zwei Frauen vertreten.
Die Emanzipation in der Gemeinde schreitet voran: Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) hat seit der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates, die wegen der Corona-Pandemie in der Mehrzweckhalle stattfand, zwei Bürgermeister-Stellvertreterinnen an seiner Seite. Wahlen und Organisatorisches standen neben der Vereidigung von acht neuen Mitgliedern auf der Tagesordnung.
"Wir stehen in den nächsten sechs Jahren vor großen Herausforderungen" betonte der Bürgermeister zu Beginn der Sitzung. Gemeinde-Steuern, Zuweisungen und Förderungsgelder für Projekte würden durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie gefährdet - "noch ist Geld da, aber das kann sich jederzeit ändern".
Im Gemeinderat gibt es einen personellen Umbruch, denn zwei Drittel der Mitglieder in dem zwölfköpfigen Gremium sind neu. Das Kräfteverhältnis hat sich aber nicht geändert, sieben Gemeinderäte gehören der CDU/FW und fünf der Rannunger Bürgerliste an. Die Zahl der Gemeinderätinnen hat sich um 50 Prozent, von zwei auf drei, gesteigert.
Fridolin Zehner vereidigte die neu gewählten Gemeinderäte Bettina Bonengel, Thomas Gessner, Josef Holzheimer, Steffen Winterbauer, Dominik Wolf (alle CSU/FW), Oliver Leischner, Marco Nöller und Andreas Röder (alle Rannunger Bürgerliste) auf das Grundgesetz und die Landesverfassung. Geblieben sind Andreas Beck, Joachim Weigand (beide CSU/FW), Sybille Büttner und Yvonne Seufert (BL).
Da aus der Mitte des Gremiums keine Namen für die Wahl der zweiten Bürgermeisterin oder des zweiten Bürgermeisters genannt wurden, schlug Bürgermeister Zehner Sybille Büttner vor, die dieses Amt schon seit Mitte 2019 ausübte. Sie erhielt in geheimer Wahl zehn von 13 möglichen Stimmen. Der Gemeinderat entschied sich einstimmig dafür, wie bisher auch eine dritte Bürgermeisterin bzw. einen dritten Bürgermeister zu wählen. Hier schlug Fridolin Zehner Bettina Bonengel vor. Sie wurde mit acht Stimmen gewählt. Alle drei Bürgermeister sind nun kommunale Ehrenbeamte. Nur Bettina Bonengel musste auf ihr neues Amt vereidigt werden, denn Fridolin Zehner ist schon seit 18 Jahren Bürgermeister und Sybille Büttner seit einem Jahr zweite Bürgermeisterin.
Schließlich beschloss der Gemeinderat auch, dass das an Lebensjahren älteste Mitglied einspringt, wenn alle drei Bürgermeister verhindert sind.
Auch um Geld ging es in der Sitzung. Ohne Diskussion wurde dem Bürgermeister wie bisher eine monatliche Entschädigung von 3202,17 Euro zugebilligt. Sie richtet sich in erster Linie nach der Einwohnerzahl (zum 30.6.2019 waren es 1114). Maximal möglich wären 4671,24 Euro. Die zweite Bürgermeisterin bekommt 322,06 Euro monatlich, damit sind auch 42 Vertretungstage pro Jahr abgegolten. Sind mehr nötig, gibt es für jeden Tag ein Dreißigstel der Entschädigung, die der Bürgermeister bekommt. Die dritte Bürgermeisterin bekommt 107,98 Euro Entschädigung pro Monat. Alle Beschlüsse fielen einstimmig.