In die Fantasiewelten der Star-Wars- Filme entführte das Osterferienprogramm der Stadtjugendarbeit. 44 Kinder verbauten insgesamt rund 200 000 Lego-Steine.
Luke Skywalker bleibt unsichtbar, auch Prinzessin Leia lässt sich nicht blicken, aber einer der Klonkrieger ist aus fernen Galaxien ins Bad Kissinger Jugend- und Kulturzentrum (Jukuz) gekommen: Malte Meinck junior macht zurzeit ein Praktikum bei der Stadtjugendarbeit und schlüpfte in das Kostüm aus "Rückkehr der Jedi-Ritter". Er wurde zum vielfotografierten Liebling der Kinder bei den "Lego-Bautagen" - aber war doch nicht der Star der zweieinhalb Tage.
"Das sind eindeutig die kleinen Baumeister, die Planetenlandschaften, fiktive Welten, Sternenjäger und eine unübersehbare Zahl an Figuren aus den Star-Wars-Filmen bastelten", lobt Jukuz-Leiter Philipp Pfülb den Eifer der Kinder. "Wir haben jeden Ferientag eine betreute Veranstaltung auf die Beine gestellt, aber die Lego-Tage waren der Höhepunkt des Osterferienprogramms." "Sechs Betreuerinnen und Betreuer sorgten für 44 Kinder", ergänzt Carolin Schaupp von der Stadtjugendarbeit. Als Star-Wars-Expertin und guter Geist der Lego-Tage, hatte Julia Druschel vom "Kunterbunten Kinderzelt" aus Schlüchtern die Bad Kissinger Betreuer unterstützt. Der Verein hatte auch die rund zweihunderttausend Bausteine, verpackt in beschrifteten Dosen, zur Verfügung gestellt, mit denen die Kinder die Star-Wars-Welten nachbauten. Die Mannschaft vom Jukuz dankte auch der Firma "Bitfire" aus Bad Kissingen für großzügiges Sponsoring.
Projekte über mehrere Tage
Keanu aus Arnshausen ist zehn Jahre alt und Star-Wars-Fan. Er hatte sich vorgenommen, den stelzbeinigen Allterrain-Angriffstransporter - kurz AT-AT - zu bauen, blätterte in der Vorlage, suchte die Teile zusammen, steckte zwei Tage Hunderte kleine Teile zusammen und konnte zur Präsentation der Galaxien am Freitag seiner Mutter stolz den imposanten Kampfläufer mit seinen vier Kanonen vorstellen. Viele Kinder, darunter Lukas, Adrian und Simon, fanden sich - gewünschter Nebeneffekt beim Ferienprogramm - spontan zu kleinen Gruppen zusammen. Die Jungs wollten den berühmten "Waldmond Endor" erschaffen: "Dort findet die letzte Schlacht des galaktischen Bürgerkriegs statt", erklärt Simon mit Feuereifer, zeigt auf die Savannenlandschaft, hat "Ewoks" in die Waldhäuser und die bewohnten Bäume gesetzt. Die drei aufgeweckten Jungs haben eine tolle Landschaft gestaltet, und als ein unvorsichtiger Besucher einen Baum umstößt, baut Simon das fragile Gebilde wieder an der gleichen Stelle auf.
Elias hat mit seinen Kumpels die "fliegende Stadt" sogar schweben lassen und darunter die ganze Wüstenstadt "Tatooine" mit ihren kuppelförmigen Häusern aufgebaut. Das gefällt auch Papa Florin, der seinen Sohn beim kreativen Gestalten gut aufgehoben sieht und besonders den Kontakt der Kinder untereinander begrüßt.
Eltern, Omas und Opas kamen am Abschlusstag, um sich die fremden Welten anzusehen. Die Kids mit ihren Werken im Hintergrund werden aufs Handy gebannt und nach Hause verschickt. Es ist ein buntes lustiges Treiben, und Besucher Florin Kraus meint: "Die Stadt hat ihren kinderfreundlichen Ruf wieder einmal bestätigt." Auch Carolin Schaupp zieht ein positives Fazit und bedauert, dass alles Aufgebaute so kurzlebig ist. "Leider müssen die fernen Sternenwelten wieder zerstört werden", stellt sie fest und seufzt: "Wenn das nur alles schon wieder in den Kisten, Dosen und Schachteln verstaut wäre."