"Hat uns erschüttert": Unterfranke (56) stirbt bei Usedom-Urlaub - Hotel äußert sich zu Tragödie

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Ein Mann aus Bad Kissingen wollte mit seiner Begleitung eine schöne Zeit auf Usedom verbringen. Doch dann starb er auf tragische Weise.
Mann aus Bad Kissingen stirbt bei Usedom-Urlaub - Hotel äußert sich zu Tragödie
skuter56/pixabay.com (Symbolbild)

Ende Februar 2024 starb ein Bad Kissinger Hotelgast auf Usedom. Jetzt läuft ein "Todesermittlungsverfahren". Das wieder geöffnete Hotel äußert sich öffentlich zu dem Vorfall.

Update vom 13.03.2024: Usedomer Hotel zu Tod des Mannes aus Bad Kissingen

Ein 56-jähriger Gast des "Strandhotels Ostseeblick" im Usedomer Heringsdorf wurde am 27. Februar 2024 tot in seinem Hotelzimmer gefunden. In dem Zimmer wurde eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration festgestellt. Eine hier ebenfalls aufgefundene Frau kam in eine Spezialklinik und ist inzwischen außer Lebensgefahr. Das berichtet die Pressesprecherin der Polizeiinspektion Anklam gegenüber inFranken.de

Jetzt laufen Ermittlungen der Kriminalpolizei im Zusammenhang mit einem "Todesermittlungsverfahren". Am Donnerstag (7. März 2024) reagierte das Hotel in einem öffentlichen Statement auf den Tod des Bad Kissingers: "Der tragische Vorfall am 27. Februar 2024 hat uns, die Familie Wehrmann und das gesamte Team unseres Strandhotels, erschüttert. Trotz des unermüdlichen Einsatzes unserer Rettungskräfte und Mitarbeiter verstarb hierbei einer unserer Gäste. Unser tief empfundenes Beileid und unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Verstorbenen."

Gleichzeitig danke das Team den Helferinnen und Helfern, "deren Einsatz vorbildlich und außergewöhnlich war und Schlimmeres verhindern konnte. Die Sicherheit und das Wohl unserer Gäste sind unser höchstes Gebot. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, um die Ursache des Vorfalls lückenlos aufzuklären." Wie eine Mitarbeiterin im Gespräch mit inFranken.de informiert, ist das Hotel seit Freitag (8. März 2024) wieder für Gäste geöffnet. Bis es zu weiteren Ergebnissen in den Ermittlungen kommt, könnten laut der Staatsanwaltschaft Stralsund Monate vergehen.

Update vom 08.03.2024: Unterfranke tot in Hotel gefunden - war ein Wartungsfehler der Grund für die Vergiftung?

Nach der tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung eines Unterfranken auf Usedom gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stralsund erste Hinweise auf Wartungsfehler an der Heizungsanlage des Hotels. Ein Sachverständiger habe sich das Blockheizkraftwerk angesehen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Demnach können Wartungsfehler zumindest nicht ausgeschlossen werden. Es brauche aber noch mehr Zeit, um dies genauer zu klären.

Vergangene Woche hatten nach Polizeiangaben Hotelangestellte den 56-jährigen Gast und eine 52-Jährige bewusstlos gefunden. Beide stammen laut Polizei aus Bayern. Die Frau musste zur Behandlung in eine Spezialklinik geflogen worden. Zu ihrem Gesundheitszustand äußerte sich die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf den Schutz der Persönlichkeitsrechte auf Nachfrage von inFranken.de nicht. Sechs weitere Menschen hatten sich den Angaben zufolge wegen Übelkeit und Schwindel gemeldet und waren in Krankenhäuser gebracht worden.

"Es hat Störungen im Betrieb dieser Anlage gegeben", sagte nach dpa-Angaben der Sprecher der Staatsanwaltschaft hinsichtlich der Heizungsanlage. Es gebe auch Hinweise auf Störungsmeldungen, die in der Vergangenheit aufgetreten seien. Es müsse geklärt werden, wie viele derartige Meldungen es gegeben habe, wann und was veranlasst wurde.

Wenn sich der Verdacht von Wartungsfehlern konkretisiere, liefe es auf den Vorwurf der fahrlässigen Tötung hinaus. Wen gegebenenfalls eine Schuld treffen könnte, sei noch gänzlich offen. Zunächst müsse etwa geklärt werden, wie die Wartung konkret ablief und was bei auftretenden Störungsmeldungen erfolgt sei. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und die Begutachtung durch einen Sachverständigen würden andauern, hieß es gegenüber inFranken.de. Wann diese abgeschlossen werden, könne nicht prognostiziert werden.

Ursprungsmeldung vom 28.02.2024: Unterfranke (56) tot in Hotel entdeckt - Frau schwebt in Lebensgefahr

Unter derzeit noch ungeklärten Umständen ist ein 56-Jähriger aus Unterfranken in einem Hotel im Urlaubsort Heringsdorf auf Usedom ums Leben gekommen. Eine 52-jährige Frau befindet sich in kritischem Zustand. Die beiden stammen aus dem Landkreis Bad Kissingen und wurden am Dienstagvormittag (27. Februar 2024) bewusstlos in ihrem Hotelzimmer entdeckt.   

Nach dem tödlichen Notfall auf der beliebten Urlaubsinsel in der Ostsee seien noch viele Fragen ungeklärt. Rettungskräfte hatten am Dienstagvormittag in dem Gebäude eine erhöhte Konzentration Kohlenmonoxid festgestellt, wie ein Landkreissprecher der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. 

Wie die Polizeiinspektion Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern) am Dienstag, 27. Februar 2024, berichtete, hätten Hotelangestellte nach aktuellen Erkenntnissen zwei bewusstlose Personen in einem Hotelzimmer gefunden und daraufhin den Rettungsdienst verständigt.

Usedom: Hotelpersonal findet bewusstlose Gäste aus Bad Kissingen

Die eingeleiteten medizinischen Sofortmaßnahmen bei einem 56-jährigen Mann blieben ohne Erfolg, sodass durch einen Arzt nur noch dessen Tod festgestellt werden konnte. Im Zimmer befand sich auch eine 52-jährige Frau, welche nicht ansprechbar war, daraufhin durch Rettungskräfte in ein Krankenhaus gebracht und von dort in eine Spezialklinik geflogen wurde. Ihr Zustand sei weiterhin kritisch. Beide Personen haben die deutsche Staatsangehörigkeit und kommen aus dem Landkreis Bad Kissingen in Unterfranken, so die Polizei Anklam.

Der Vorfall am Dienstagvormittag (27. Februar) hatte einen größeren Einsatz von Feuerwehr, Rettung und Polizei in der Kulmstraße in Heringsdorf ausgelöst. Kräfte der Feuerwehr und der Polizei hätten etwa 60 Menschen aus dem Gebäude evakuiert. Während des Einsatzes hatten sich laut Polizeiangaben außerdem sechs Personen gemeldet, die über Übelkeit und Schwindel klagten und somit in Krankenhäuser gebracht werden mussten.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei im Zusammenhang mit einem "Todesermittlungsverfahren" dauern gegenwärtig an. Zur Klärung der genauen Ursache kommt in diesem Zusammenhang auch ein Sachverständiger der Dekra zum Einsatz, erklärte die Polizei am Dienstag. Am Nachmittag war das Gebäude nach Aussage der Heringsdorfer Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken wieder zugänglich. Gäste könnten ihre Sachen holen, um abzureisen, sagte sie der dpa.

Toter Unterfranke in Hotel: Heringsdorfer Bürgermeisterin spricht von "Tragödie"

Die Bürgermeisterin sprach von einer Tragödie. "Wir sind hier alle tief betroffen. Das ist eine sehr beklommene Stimmung." Ihrer Aussage nach war zu dem Hotel ein Shuttle für die Abreise der beiden Gäste bestellt worden. Als diese nicht erschienen seien, sei man auf ihr Zimmer gegangen und habe sie dort gefunden und den Rettungsdienst verständigt. Ein Kohlenmonoxidmelder an der Kleidung der Helfer habe vor Ort angeschlagen.

Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb-, geruchs- und geschmackloses Gas, das in höheren Konzentrationen als starkes Atemgift wirkt. Die Polizei war nach eigenen Angaben um 10.35 Uhr von der Rettungsleitstelle informiert worden. Ein Gast aus Magdeburg sagte, er habe beim Frühstücken von dem Vorfall mitbekommen. Er und seine Freundin seien gebeten worden, das Haus zu verlassen. Man habe sich gut um sie gekümmert. Sie seien in ein anderes Hotel umgebucht worden und blieben noch bis Donnerstag. Er sei froh, dass er und seine Freundin ohne Blessuren davongekommen seien, sagte der 28-Jährige. 

mit dpa