Der Stadtrat billigt neue Regeln für die Bezahlung der städtischen Mitarbeiter. Bereits seit 2010 verdienen im Rathaus diejenigen, die mehr Akten bewältigen, etwas mehr Geld.
Weihnachten steht vor der Tür und die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst haben ihre "Sonderzahlung", also eine Verbindung des früheren Weihnachts- und Urlaubsgeldes, bereits auf dem Konto. Die meisten Beschäftigten der Stadt Bad Kissingen können sich aber bereits jetzt auch auf eine weitere Bescherung im April freuen: Dann wird nämlich die leistungsbezogene Vergütung ausgeschüttet. Zwei Prozent der gesamten Lohnsumme, für heuer also 143 980 Euro brutto werden so verteilt. Der Stadtrat stimmte jetzt dafür einer neuen Dienstvereinbarung zu.
"Das System kommt insgesamt gut an", berichtet Christine Schwind. Die Stadtplanerin leitet die Betriebliche Kommission, die die Regeln für die Verteilung festlegt. "Gut ist, dass man außerhalb des Arbeitsalltages mal Gespräche mit dem Vorgesetzten führt." Im Regelfall seien das zwei Termine: Bei einem Gespräch gibt es die Zielvereinbarungen und die Bewertung, unterm Jahr werden dann bei einem Zwischengespräch noch Details geklärt.
Durchschnitt lag bei 571 Euro Am Ende steht eine Bewertung zwischen einem und maximal fünf Punkten. Ab drei Punkten gibt es eine leistungsbezogene Vergütung. "Bei uns kriegen relativ viele etwas", berichtet Schwind. Die genauen Zahlen kennt Kerstin Heinisch, Leiterin der Haupt- und Personalverwaltung: Die Regelung galt 2013 für 310 Beschäftigte, Beamte sind ausgenommen. Bewertet wurden 256 Mitarbeiter, nämlich alle, die nicht geringfügig beschäftigt sind und deren Arbeitsverhältnis nicht ruht. Ergebnis: 252 erhielten eine Bezahlung, allerdings in unterschiedlicher Höhe. Die Obergrenze lag 2013 bei 1029 Euro. "Das wurde aber noch nie erreicht", betont Heinisch. Der Durchschnitt lag für 2013 bei 571 Euro.
Mit in der Kommission sitzt auch Personalratsvorsitzender Alexander Deml. "Natürlich gab es Anlaufschwierigkeiten, aber die Anerkennungsphilosophie und die Wertschätzung der Arbeit kommt insgesamt gut an", sagt er. Das liege auch daran, dass die Stadt ein System eingeführt habe, das viele Mitarbeiter begünstigt - "den einen halt mehr, den anderen weniger". Wichtig ist Deml, dass die Regelung seine Kollegen motiviere.
Feste Skalierung der Ziele "Die leistungsorientierte Bezahlung soll mehr Flexibilität in ein relativ starres System bringen", sagte OB Kay Blankenburg (SPD) in der Stadtratssitzung. Das Gremium billigte eine neue Dienst-Vereinbarung für die kommenden drei Jahre. Darin wurde unter anderem festgelegt, dass Mitarbeiter mindestens acht Wochen anwesend sein müssen, um einen Anspruch auf Bewertung zu haben. Auf Anregung der Führungskräfte wurde zudem eine feste Skalierung der Ziele und eine neue Struktur für Entscheidungsebenen eingeführt. Zudem kann der Bewerter dort, wo kaum Bezug zur Bevölkerung besteht, das Kriterium Kundenkontakt durch Flexibilität oder Fachspezifische Kenntnisse ersetzen.
Neuerung Im Jahr 2005 ist der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in Kraft getreten, der unter anderem für die Beschäftigten der Kommunen gilt. Er löste den Bundesangestelltentarifvertrag und Tarifverträge für Arbeiter ab. Hauptziele des TVöD waren eine Vereinfachung des Tarifwerks und eine Abkehr von der dienstalters- und familienbezogenen Bezahlung hin zu einer erfahrungs- und leistungsorientierten Vergütung.
Zusatz 2007 wurde die leistungsorientierte Entlohnungskomponente eigeführt. Derzeit werden zwei Prozent der gesamten Lohnsumme einer Behörde so verteilt. Diese Summe soll langfristig sogar auf acht Prozent steigen, allerdings steht noch kein Zeitplan fest.
...so zur Weihnachtszeit beim Bürger. Nach dem Motto unsere Mitarbeiter bedeuten uns was. Ist ja auch toll. Rückwirkend auf die Altersteilzeit der Angestellten im August dieses Jahres bleibt mein Résumé aber -PEINLICH! -. Auf Nachfrage zu Altersteilzeit beim Landratsamt, in Schweinfurt , Würzbug, Fulda und anderen, war das Ergebnis, dass keiner zu dieser Möglichkeit gegriffen hat.

Ein weihnachtliches Geschenk wäre es, wenn man denjenigen, der da im Rathaus also darauf gekommen sein muss, endlich mal namentlich nennen würde, könnte, dürfte, müsste, sollte.