Landschaftspflege in Bad Kissingen mit 109 Projekten

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Über den neuen Teich in Ramsthal freuen sich (von links) Geschäftsführer Ralf Kiesel, Bauunternehmer Karl Wohlfahrt und Bürgermeister Alfred Gündling. Foto: Ralf Ruppert
Über den neuen Teich in Ramsthal freuen sich (von links) Geschäftsführer Ralf Kiesel, Bauunternehmer Karl Wohlfahrt und Bürgermeister Alfred Gündling. Foto: Ralf Ruppert
Abenteuerlich: Bergwachtler entbuschen die Falkenwand bei Elfershausen. Foto: Peter Rauch/Archiv
Abenteuerlich: Bergwachtler entbuschen die Falkenwand bei Elfershausen.  Foto: Peter Rauch/Archiv
 
Erfolgreich: 47 Steinkäuzchen-Brutpaare gibt es mittlerweile im Landkreis. Foto: privat
Erfolgreich: 47 Steinkäuzchen-Brutpaare gibt es mittlerweile im Landkreis. Foto: privat
 
Foto: Ralf Ruppert
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Foto: Ralf Ruppert
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Umzug: Für den Bau eines Radweges wurden geschützte Zauneidechsen vergrämt. Foto: privat
Umzug: Für den Bau eines Radweges wurden geschützte Zauneidechsen vergrämt.    Foto: privat
 

Der Landschaftspflegeverband hat im vergangenen Jahr mehr als 680 000 Euro umgesetzt. Eines der 109 Projekte war die Neugestaltung des Flurstücks Haskenstein bei Ramsthal mit dem Bau von zwei neuen Teichen.

Der Ramsthaler Bürgermeister Alfred Gündling ist begeistert: "Die Biotope werden von der Bevölkerung hervorragend angenommen", fasst er die Resonanz auf die Umgestaltung des Flurstücks Haskenstein bei Ramsthal zusammen. "Die Idee war, im sonst wasserarmen Muschelkalk das Wasser zurück zu halten", berichtet Ralf Kiesel, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes. Für ihn war der Haskenstein eines von insgesamt 109 Projekten, die im vergangenen Jahr angepackt wurden. Insgesamt 682 444 Euro hat der Verband in die Landschaftspflege investiert.

Schaffung neuer Strukturen
"Wir pflegen nicht nur die Landschaft und erhalten den Status quo, sondern wir versuchen auch, neue Strukturen in die Landschaft zu bringen", sagt Kiesel. Dazu braucht es Partner wie Bagger-Unternehmer Karl Wohlfart aus Poppenlauer: Eigentlich hatte ihn der Bauhof nur für eine Grabenreinigung bestellt. "Da hat's bei mir schon im Kopf Klick gemacht, was wir da alles machen könnten", berichtet Wohlfart. Also wurde der Antrag gestellt und im vergangenen Jahr konnte es los gehen: Nun schlängelt sich ein Graben durch den Haskenstein und an zwei Stellen wurden Teiche mit Lehm abgedichtet. "Das dient auch der Regen-Rückhaltung", freut sich Bürgermeister Gündling über einen Nebeneffekt. Aber auch für Amphibien und Wildtiere sei es eine Bereicherung, denn: "Wir haben sonst in Ramsthal so gut wie keine Wasserstellen."
Dieses und viele weitere Projekte stellte Geschäftsführer Ralf Kiesel in der jüngsten Mitgliederversammlung vor. In den vergangenen 23 Jahren seit der Gründung 1992 habe der Landschaftspflegeverband fast 10,5 Millionen Euro ausgegeben, zog er Bilanz. "Der Naturschutz kostet nicht nur Geld, sondern er bringt auch was für die Region", verwies auch Roland Lenhard von der Unteren Naturschutzbehörde auf die wirtschaftliche Seite. Als einer von vielen Erfolgen wurde das Steinkäuzchen genannt: Die Zahl der Brutpaare stieg in den vergangenen sechs Jahren von null auf 47.

Verein Der Landschaftspflegeverband hat aktuell 256 Mitglieder: alle 26 Kommunen im Landkreis, den Landkreis, elf Verbände und 218 Private. Die Aufträge für die Pflegearbeiten gingen im vergangenen Jahr an 68 Land- und Forstwirte oder Schäfer.

Kasse Nach Auskunft von Kurt Hiebel hat der Verband aktuell Rücklagen in Höhe von rund 380 000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden 7000 Euro Überschuss erwirtschaftet, die Mitgliedsbeiträge summieren sich auf 18 250 Euro.

Übersicht 109 Projekte auf 203 Hektar Fläche mit einem Kostenvolumen von 682 444 Euro wurden 2014 begonnen. Der Verband erwartet dafür 470 000 Euro Förderung. Der größte Brocken sind 71 Maßnahmen nach den Landschafts- und Naturpark-Richtlinien für 624 900 Euro. Dabei handelt es sich vor allem um die Pflege von Mager- und Trockenstandorten sowie Feuchtwiesen und das Anlegen von Biotopen. Zudem wurden alle Projekte aus den Vorjahren abgeschlossen.

Programme Geschäftsführer Ralf Kiesel berichtete, dass das alte Kulturlandschaftsprogramm auslief, ein neues Programm zur Heckenpflege sei zwar angekündigt, Details stünden aber noch nicht fest. Auch der Vertrag mit dem Staatlichen Bauamt lief nach fünf Jahren ab und muss neu ausgehandelt werden. Zudem verwirklichte der Landschaftspflegeverband 23 kleinere Projekte selbst, weil sie entweder unter der Fördergrenze von 2500 Euro lagen oder keine Zeit für einen Förderantrag blieb.

Wortmeldungen Landwirt Hubert Fröhlich aus Frankenbrunn bedauerte, dass es keine Zuschüsse mehr für die Wiesen-Mahd nach dem 1. Juli gibt. Siegbert Schäfer aus Gefäll appellierte an den Vorstand, auf die bessere Ausschöpfung von Zuschüssen zu achten.