Um ihren Ex töten zu lassen: Paar aus Unterfranken sucht Mörder - doch der Plan scheitert
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Donnerstag, 25. Oktober 2018
Es klingt wie aus einem schlechten Film: Ein Mann will den Ex einer Freundin beseitigen. Auf der Suche nach einem Killer fährt er in die Großstadt. Der skurrile Fall beschäftigte das Landgericht Hamburg.
Paul B. (alle Namen geändert) hat die 62-jährige Kroatin Nini beim Tanzen kennengelernt. Ein Liebespaar sind sie nicht. Der Mechaniker hilft ihr nur bei Reparaturen und Briefen, ist so etwas wie ein vertrauter Freund.
Nini hat gerade eine schwere Zeit. 40 Jahre lang hat sich mit ihrem nun 74-jährigen Ehemann Zoltan in der Nähe von München gelebt, Mit einer Tankstelle und einer Kfz-Werkstatt war das Paar zu Wohlstand gelangt. Aber seit 2002 lebt sie getrennt von ihrem Mann in Bad Kissingen, wo die Familie drei Wohnhäuser hat. Ihr Mann habe sie geschlagen und gequält, wird sie Paul (und später auch dem Gericht) erzählen. "Ich war für meinen Mann nur Sexobjekt und Sklavin." Aber die Bad Kissingerin betont: "Ich habe ihn geliebt und alles verziehen."
Doch jetzt hört der Spaß auf: Zoltan will die Häuser in Bad Kissingen, die sie eigentlich als ihre Altersabsicherung betrachtet. Er braucht Geld für den verschuldeten Schwiegersohn. Später wird Paul. B. den Ermittlern erzählen: Da habe man gemeinsam einen Mordplan geschmiedet, weil der Ehemann "ein so schlechter Mensch ist".
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Es geht nicht um Leidenschaft und enttäuschte Liebe, sondern schlicht um Geld. Zoltan macht Druck. Nini wird vor die Tür gesetzt. Später erklärt sie Ermittlern, die Familie habe sogar versucht, sie in eine psychiatrische Anstalt einweisen zu lassen.
Also soll der Ehemann beseitigt werden. Keiner von beiden traut sich selbst einen Mord zu - und weil Auftragskiller in Bad Kissingen schwer zu finden sind, macht sich Paul für Nini auf die Reise, um einen Mörder zu engagieren. Dafür gibt sie ihm 20 000 Euro mit.
Er spricht einen Türsteher an
Zunächst fährt der Mechaniker nach München. In einer dortigen Schwulenbar spricht er einen Mann an, dem er dem Augenschein nach einen Mord zutraut. Der überraschte Mann verlangt eine Vorkasse von 3000 Euro und macht ein Treffen am kommenden Tag aus. Wer dann dort nicht erscheint, ist der nun um 3000 Euro reichere Mann aus der Schwulenbar.