Kritik wurde laut an "Nes on Ice"

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Hammer-Dimensionen? Die Überdachung der Eislaufbahn "Nes on Ice" sowie die große Party-Hütte stoßen nicht bei jedem auf Gegenliebe. Stadträtin Anne Zeisner stieß sich im Haupt- und Finanzausschuss am optischen Eindruck des Ensembles. Foto: Gerhard Fischer
Hammer-Dimensionen? Die Überdachung der Eislaufbahn "Nes on Ice" sowie die große Party-Hütte stoßen nicht bei jedem auf Gegenliebe. Stadträtin Anne Zeisner stieß sich im Haupt- und Finanzausschuss am optischen Eindruck des Ensembles. Foto: Gerhard Fischer

Stadträtin Anne Zeisner hat heftige Kritik an der Umsetzung des neuen Konzepts geübt, hinter dem Andreas Lampert und Manfred Griebel stehen. Doch die Kommune bleibt dabei, den Organisatoren den geforderten Freiraum zu gewähren.

Alle Jahre wieder kommt die Eisbahn nach Bad Neustadt. Seit zehn Jahren gehört "Nes on Ice" mit Eisbahn und Glühweinbar zum festen Bestandteil im Kalender der Kreisstadt. Zum zehnten Geburtstag haben die Betreiber um Andreas Lampert und Manfred Griebel das Nes-on-Ice-Projekt ausgeweitet mit einer erstmals überdachten Eisbahn sowie einer großen Partyhütte im halbwegs alpinen Stil.
Lampert kennt sich mit Event-Locations aus, unter anderem betrieb er im Jahr 2013 den Stadtstrand in Bad Kissingen.
Seit letzter Woche wurde nun in Bad Neustadt eifrig gewerkelt auf dem Marktplatz vor dem gestrigen Saisonstart. Allein es wächst auch Protest gegen die neuen Dimensionen von "Nes on Ice". Allen voran CSU-Stadträtin Anne Zeisner erhob ihre Stimme im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates, um ihren Ärger über die Umsetzung des Projektes auszudrücken.

Erste Vorstellung im Juli

"Es gibt massiven Unmut bei Anwohnern. Almhütte, Tresen und Überdachung scheinen den Marktplatz zu erdrücken", schimpfte die Stadträtin unter dem Punkt "Sonstiges". Vor allem vermisste Zeisner, die mit ihrem Mann am Marktplatz die Stadtapotheke betreibt, dass der Hauptausschuss nach der ersten Vorstellung im Juli nicht noch einmal über den aktuellen Stand informiert wurde.
"Die Bedachung ist sicherlich gut gedacht, aber das Plastikdach steht doch sehr im Kontrast zur Holzhütte nebenan", lautet Zeisners Kritik. Anne Zeisner ärgerte sich auch über die beiden zusätzlichen Pavillons auf Höhe der Drogerie Lux beziehungsweise Optik Meißner. Außerdem glaubte sie im Ausschuss auch nicht, dass die städtischen Toilettenanlagen ausreichend sein dürften.
Bürgermeister Bruno Altrichter bestätigte zwar eine "Massivität der baulichen Anlage", doch sei alles so im Hauptausschuss beraten und einstimmig befürwortet worden.

Zunächst mit Testversion

Der geschäftsführende Beamte Michael Weiß bestätigte, dass ursprünglich ein Kunststoffdach mit einer Schindel-Optik vorgesehen war. Der Betreiber wollte aber in diesem Jahr die Bedachung erst einmal testweise anbringen. Sollten dadurch bei schlechtem Wetter mehr Besucher kommen und sich die zusätzliche Investition rechnen, dann stehe er zu seinem Wort und will im nächsten Jahr das bierzeltartige Dach mit Schindeldachoptik versehen, teilte Weiß mit.
Die zwei zusätzlichen überdachten Tresen, die laut Zeisner "den Rahmen sprengen" würden, gebe es schon seit 2008, erklärte Ordnungsamtsleiter Arno Büttner. Die Position habe im Sommer noch nicht festgelegt werden können, weil man Details zum Hütten-Aufbau abwarten musste. Er habe mit den Anliegern aber Gespräche geführt, die zu einer einvernehmlichen Lösung geführt hätten, führte Ordnungsamtsleiter Büttner weiter aus.

Angebot, um das andere beneiden

Bürgermeister Bruno Altrichter konnte mit Zeisners Argumenten nicht viel anfangen. Er habe nicht den Eindruck, dass die große Katastrophe über der Stadt hereingebrochen sei. "Die Betreiber brauchen einen gewissen Freiraum, damit so ein Angebot auch funktioniert", ergänzte der Bürgermeister. Die Toilettenanlagen seien auf jeden Fall ausreichend, man könne nicht jedem Passanten hinterherlaufen, ob er sie dann auch wirklich nutzt. Nes-on-Ice sei ein Angebot auch des Stadtmarketing, um das andere Kommunen die Stadt beneiden würden.