Wo Bundes- und Staatsstraße bei Lauter zusammentreffen, soll diese neue Runde einen früheren Unfallschwerpunkt entspannen. Bürgermeister Bug erklärt, wie nicht nur Autofahrer profitieren sollen.
Die längste Zeit haben Ampeln und Markierungen auf der Fahrbahn den Verkehr aus allen Richtungen an der früheren Lauterer Kreuzung geregelt. Jetzt umrunden die Autofahrer hier einen braunen Hügel. Der neue Kreisel soll den Unfallschwerpunkt entschärfen, wo Bundesstraße und Staatsstraße aufeinandertreffen.
Halbkreis für Halbkreis, damit der Verkehr weiterfließen konnte: Wer von Lauter aus auf die Kreuzung zugefahren ist, wurde über den Pendlerparkplatz am Sportplatz gelotst. Halbseitig waren Straßen gesperrt, Ampeln regelten, wer wann Gas geben durfte. Seit einer Woche: freie Fahrt! Noch ist das Projekt rund um den braunen Hügel nicht ganz abgeschlossen. Und braun soll der ja auch nicht bleiben.
Das blau-weiße Parkplatz-Symbol bleibt vorerst durchgestrichen. Baggerfahrer und Bauarbeiter buddeln dort noch fleißig, wo sich demnächst wieder Mitfahrgelegenheiten finden. Der neue Pendlerparkplatz neben dem Sportheim rückt künftig ein Stück weiter an die Kreuzung heran. Anstelle von Kies sollen die Autofahrer in Zukunft auf einer ordentlichen Befestigung stehen können. Nicht nur Autos, auch Räder sollen hier bald parken können. In dem geplanten Unterstand können etwa ein Dutzend Radler ihr Gefährt abstellen. "Wir denken nachhaltig: Mit dem Unterstand nutzt vielleicht doch der ein oder andere das Rad anstelle vom Auto", sagt Waldemar Bug (ödp), Bürgermeister der Gemeinde Burkardroth. Die kümmert sich außerdem um zwei weitere Häuschen.
Haltestellen mit Häuschen
Abgesehen von der Fahrrad-Garage installiert die Kommune zwei Bushalte-Häuschen - bei der Kreisel-Ausfahrt Waldfenster auf beiden Straßen-Seiten. Schon vor der neuen Kreisel-Lösung hat der Bus hier Stopp gemacht. Bald sollen die Mitfahrer allerdings in einem rundherum verglasten Häuschen warten können; beleuchtet per Photovoltaik.
Bürgermeister Bug ist froh, wenn er heute auf den braunen Hügel zufährt: "Der Kreisel war dringend notwendig. Es gab immer wieder brenzliche Situationen." Unfälle seien ohnehin schon genügend passiert. Die Lauterer Kreuzung galt als "klassischer Unfallschwerpunkt" und prädestiniert für einen Kreisel. Freilich: Auch Kreisel blieben nicht automatisch frei von Unfällen, meint der Bürgermeister. "Aber die Geschwindigkeit ist schon mal geringer."
Bauamt mit Baustelle zufrieden
Mitte Mai fiel der Startschuss für die Bauarbeiten an der Stelle, wo sich B 286 und St 2290 treffen. 855 000 Euro kostet das Ganze. 245 000 Euro der Kosten übernimmt der Freistaat Bayern, 610 000 Euro investiert der Bund. Rüdiger Köhler vom Staatlichen Bauamt in Schweinfurt ist zufrieden mit dem Projekt. "Der Zeitraum hat gepasst und es gab soweit keine Probleme." Weitere Baustelle läuft: Wer nach Bad Kissingen abbiegt oder direkt aus der Stadt an der Zufahrt der KG 34 bei Poppenroth vorbeikommt, sieht, dass in die B 286 außerdem ein Fahrbahnteiler errichtet wird.
Während der Bauarbeiten am Kreisel waren viele auf die Idee gekommen, auf die umliegenden Flurwege auszuweichen, um augenscheinlich Zeit zu sparen. Die Kommune hat im Sommer kontrollieren lassen, auch weil sich die Anwohner gestört fühlten. Außerdem fürchtete die Gemeinde eine zusätzliche Belastung für die Flurwege und die Seitenstreifen. Schilder als Erinnerung an das Fahrverbot hielten viele Autofahrer nicht davon ab, die Forstwege als Schleichweg zu nutzen. Kontrollen: Wer keine Ausnahmegenehmigung hatte, musste mit einer Anzeige rechnen.