Das Faschingskonzert des Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen im Regentenbau bot eine gute Einstimmung auf die tollen Tage. Dirigent Bernd Hammer moderierte mit hintersinnigem Humor.
Die Stimmung konnte man schon familiär nennen, auch wenn teilweise die Zuhörer etwas spröde dem Fasching gegenüberstanden. Vom Programm her auf gute Unterhaltung und Stimmung ausgelegt, verfehlte das Faschingskonzert des Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen im Großen Saal des Regentenbaues keinesfalls seine Wirkung. Stadtmusikdirektor Bernd Hammer moderierte mit hintersinnigem und subtilem Humor.
Mal mit James-Bond-Brille oder mit verschrobenem Oktoberfest-Hut zauberte er aus seinem mitgebrachten Koffer immer wieder Accessoires hervor, mit denen er das Jugendmusikkorps zur Belustigung des Publikums und zum jeweiligen Musikstück passend, dirigierte. Mit Witzen, Anekdoten oder Gags löste er das eine oder andere Schmunzeln und manches spontane Lachen bei den Zuhörern aus Als besonderen Gag und Hommage an den verstorbenen Udo Jürgens zog er einen weißen Bademantel
an, bevor er mit dem Medley "Udo Jürgens live" berühmte Schlager des großen Sängers anstimmte.
So wurde das Konzert zu einem besonderen Erlebnis nicht nur für die Zuhörer, sondern auch für die jungen Musiker. Besonders für zwölf junge Nachwuchstalente, die zum ersten Mal die Traditionsuniform eines großherzoglichen Würzburger Regiments von 1812 trugen und damit ihren ersten Auftritt im Hauptorchester hatten.
Hoch motiviert und mit viel Engagement zeigten sich die 65 Bläser des Jugendmusikkorps von ihrer besten Seite. Dabei ist immer wieder erstaunlich, wie diszipliniert sie auf der Bühne sitzen und den Anweisungen ihres Dirigenten präzise folgen. Dabei reichte die Konzertliteratur vom Schunkelwalzer über Stimmungslieder mit dem Titel "Bayerische Gemütlichkeit" bis zur Samba des Karnevals in Rio.
Besonderer Höhepunkt war das Solo: "Im tiefen Keller sitz ich hier bei einem Fass voll Reben" von Meike Reitelbach auf der Bassposaune. Das Solo war ein besonderer Gruß an die Bad Kissinger "Sternefrau" Annemarie Arnold, die mit den Einnahmen des Verkaufes von selbst gebastelten Fröbelsternen die Bassposaune gesponsert hatte. Meike Reitelbach verstand es hervorragend, dieses Lied mit der Posaune akkurat umzusetzen.
"Kaum zu glauben, dass dieses Lied schon fast zweihundert Jahre alt ist. Es beeindruckt mich schon, dass man damals schon so gute Musik gemacht hat. Klingt auch heute noch super", sagt sie. Sie kannte das Lied von Ivan Rebroff. "Der hat das Lied super gesungen, dadurch wurde es für mich besonders attraktiv, es auf der Bassposaune zu spielen." Zu gleich war es auch ein Abschiedsständchen, denn nach 13 Jahren verlässt sie das "JMK", bleibt aber weiterhin Mitglied der Royal Big Band der Musikschule.