Die Riedenberger Schulgartengruppe kümmert sich auch um all die kleinen Lebewesen.
Das Augenmerk der Verantwortlichen für die Riedenberger Schulgartengruppe liegt nicht nur auf dem Anlegen eines Gartens und dem Anbau von Radieschen, Karotten und Tomaten. Lerninhalt sind auch all die kleinen Lebewesen, unter ihnen viele nützliche Insekten. Elf Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Grundschule Riedenberg treffen sich in der Vegetationsperiode immer montags von 15 bis 16.30 Uhr.
Sie machen das freiwillig und haben dabei offensichtlich viel Spaß.
Jahrelang war Werner Vieres der Schulgartenbetreuer, der die Kinder anleitete und zum Gärtnern hinführte. Auch er war stets mit Begeisterung bei der Sache, nun aber möchte er aufhören. Doch die Schulgartengruppe wird deshalb nicht aufgegeben. Joachim Hartling, der Vorsitzende des Riedenberger Gartenabauvereins, und Stefan Schmitt, lange Zeit Schulleiter der Riedenberger Schule treten die
Nachfolge von Vieres an.
Kurz bevor es jetzt richtig los gehen kann im Garten - schließlich herrschte unendlich lange Bodenfrost -, trafen sich Betreuer und Kinder, um Insektenhotels zu bauen. "Ich habe mir Anregungen vom Landesverband geholt. Die haben auch extra für Kinder ein Info-Blatt zum Bau von Insektenhotels und zu deren Bewohnern. Das gebe ich an die Klassenlehrerin der Kinder weiter zur Nachbetreuung.
Vorbereitet haben sie Stefan Schmitt und ich", sagt Joachim Hartling.
Anschauungsobjekt im Schulgarten Ein großes Insektenhotel steht - gewissermaßen als Anschauungsobjekt und um Nachahmer zu locken - bereits im Schulgarten. Hier konnten erste Erfahrungen gesammelt werden. Nun bauten die Zehn- bis Elfjährigen mit Hilfe und unter Anleitung ihr eigenes Insektenhotel, das sie im Anschluss mit nach Hause nehmen
durften. Heinz Kuhn hatte dafür die Vorbereitungen getroffen: "Wir haben den Kindern das Versprechen abgefordert, es zuhause auch an der richtigen Stelle, nämlich mit Süd-Ost-Ausrichtung, aufzuhängen", sagt Hartling.
Theresia Heinze ist eines der Kinder, die bei dieser Aktion mitgemacht haben. "Ich habe mein Insektenhotel schon aufgehängt", sagt sie ein paar Tage später, "bei uns an einem Baum in mittlerer Größe.
Wir haben für die Insekten ein Stück Holz eingebaut mit Löchern in unterschiedlicher Größe. Und in den oberen Teil haben wir Rinde reingestopft, für die Ohrenzwicker."
Theresia ist sehr gerne in der Schulgartengruppe. "Das ist nämlich so: Ich bin auch mit meiner Mutter viel im Garten. Und es macht ja Spaß, etwas zu pflanzen und dann zu ernten, Erdbeeren zum Beispiel."
Nun kann es Frühling werden.
Die Kinder werden gespannt beobachten, welche Wildbienen oder andere Insekten ihr Angebot an Wohnraum entdecken und werden sich sicher über jeden Erfolg freuen. Längst wissen die Kinder, dass es nicht nur die staatenbildenden großen Bienenvölker gibt, sondern unscheinbare kleine Bienchen, die in hohlen Röhren ihren Nachwuchs groß ziehen. Auch Nistmöglichkeiten für Höhlenbrüter gibt es im "neuen Wohnraum" in Riedenberg.
Wolfgang Dorn hat den Winter über zehn Nistkästen gebaut. Auch sie werden in den Gärten dafür sorgen, dass Kohl- oder Blaumeisen brüten und für Nachwuchs sorgen können.