In verschiedenen Regionen Unterfrankens zeigen sich Eltern in letzter Zeit besorgt. Unbekannte würden in der Öffentlichkeit Kinder ansprechen. Die Polizei prüfte die Fälle und hat nun eine dringende Bitte.
Das eigene Kind wird von einer fremden Person auf der Straße angesprochen und am Ende noch verletzt oder entführt. Eine Horror-Vorstellung für Eltern. So reagieren viele äußerst sensibel auf Begegnungen zwischen Kindern und Unbekannten. Immer wieder verbreiten sich Meldungen über angebliche Fälle in Chatgruppen und den sozialen Medien. inFranken.de berichtete beispielsweise im Oktober 2023 über Ermittlungen im Landkreis Bamberg nach diversen Gerüchten. Letztlich konnte die Polizei keine Vergehen feststellen.
Vor wenigen Tagen soll in Kürnach (Landkreis Würzburg) ein Mann mit einem Messer vor einer Schule und an Bushaltestellen unterwegs gewesen sein. Laut dem Polizeipräsidium Unterfranken gab es ähnliche Fälle im Raum Schweinfurt, Aschaffenburg und Bad Kissingen. Ein Sprecher beschreibt es sogar als eine Welle, die sich durch Unterfranken zieht. Am Mittwoch (10. Juli 2024) informierte die Polizei dann über ein neues Gerücht aus Aschaffenburg.
Gefährliche Person vor Kindergarten in Aschaffenburg? Polizei klärt auf
Demnach soll eine Person vor einem Kindergarten Kinder angesprochen haben. Die Nachricht habe sich in Whatsapp-Gruppen verbreitet, wie Philipp Hümmer, Polizeioberkommissar der Polizei Unterfranken, der Redaktion erklärt. "Wir nehmen das immer ernst, haben aber in letzter Zeit festgestellt, dass da einfach nichts dran war." So auch in diesem Fall. Beamte machten sich vor Ort ein Bild. "Es war zwar dort eine Person, die mit Eltern gesprochen und einem Kind gewunken hat, aber es war nicht ansatzweise ein Kinderansprecher", stellt Hümmer klar.
"Bitte verzichtet auf Spekulationen in WhatsApp-Gruppen und auf Social Media!", lautet der Appell des Polizeipräsidiums Unterfranken an die Öffentlichkeit. Zudem teilt sie Anweisungen, die Eltern stattdessen befolgen sollten, falls ein Hinweis vorliegt:
- Bewahre Ruhe.
- Vermittele deinem Kind, dass es bei dir in Sicherheit ist.
- Lobe dein Kind dafür, dass es sich dir anvertraut hat.
- Glaube deinem Kind und höre ihm aufmerksam zu, ohne Vorhaltungen zu machen ("Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht mit Fremden sprechen sollst!“).
- Notiere wörtlich, was dein Kind dir berichtet.
- Verständige sofort die Polizei über den Notruf 110.