Das hohe Defizit und eine nicht die Erwartung erfüllende Platzausnutzung hat die Veranstalter des 14. Kissinger Winterzaubers zur Kostenreduzierung veranlasst. 100.000 Euro sollen eingespart werden.
Kontinuität? Ja, aber...! Kurdirektor Gunter Sauer und Veranstaltungsleiter Bruno Heynen setzen beim 14. Kissinger Winterzauber vom 21. Dezember 2012 bis 19. Januar 2014 auf bewährte Strukturen, "aber wir haben aufgrund des Gutachtens einiges geändert." Sauer bezieht sich dabei auf Untersuchungen der Unternehmensberatung Abel und Heimfarth, die die Wirtschaftlichkeit des Festivals kritisch unter die Lupe genommen und die Defizite im Verhältnis zu einer zu geringen Auslastung kritisiert hatte.
"Wir haben beim künstlerischen Etat etwa 100.000 Euro eingespart, ohne dass das Niveau leidet", versicherte Sauer. Damit sinke der Gesamtetat von 700.000 Euro 2011/12 auf 600.000 Euro 2012/13. Er hofft, dass sich mit dieser Maßnahme das Defizit von 300.000 auf 200.000 Euro reduzieren lässt.
Eine Erhöhung der Platzausnutzung - sie lag beim vergangenen Festival unter Einrechnung aller zur Verfügung stehender Plätze, auch solcher, die eigentlich nicht verkauft werden sollten, bei 54 Prozent - erhofft sich Sauer durch eine Reduzierung der Eintrittspreise um rund 25 Prozent. "Wir müssen vermehrt die Besucher aus der Region erreichen." Ob diese Rechnung aufgeht? "Das werden wir sehen, wenn wir am Ende einen Strich unter das Festival ziehen."
Die Zahl der Gäste aus größeren Entfernungen, die ein Hotel zusammen mit Karten für den Winterzauber buchen, ist nach Auskunft von Bruno Heynen immer mehr zurückgegangen. Das heiße allerdings nicht, dass die Besucherzahlen von auswärts gesunken seien: "Immer mehr Leute kommen ohne Berücksichtigung des Festivals. Aber wenn sie merken, dass sie kulturell hier etwas geboten bekommen, dann kaufen sie auch Karten."
An den herkömmlichen Strukturen mit verschiedenen Reihen habe ich nichts geändert, betonte Sauer. Man habe nur stärker Rücksicht auf die Wünsche und den Geschmack des Publikums genommen, etwa mit konservativeren Programmen bei den Sinfoniekonzerten, mit der Hereinnahme einer Operette oder populärerem Jazz. Das solle, so Sauer, keine Weichenstellung sein: "In der Frage einer künftigen Intendanz für den Winterzauber gibt es noch keine Entscheidung."