Bei der von den Wirtschaftsjunioren organisierten Messe waren wieder 45 Aussteller in der Bad Kissinger Wandelhalle.
Als großen Erfolg dürfen die Wirtschaftsjunioren (WJ) Bad Kissingen ihre zweite, diesmal unter schwierigen Corona-Bedingungen durchgeführte Jobmesse für Fach- und Führungskräfte verbuchen. Fast 50 Unternehmen vom regionalen Handwerksbetrieb bis zum Global Player präsentierten am Samstag in der Wandelhalle die Vielfalt ihrer Job-Angebote. Parallel gaben einige Firmenvertreter im Rossini-Saal bei Fachvorträgen einen Einblick in die Leistungsbandbreite ihres Unternehmens.
Viel Zeit für Hygiene-Maßnahmen
Etwa die Hälfte ihrer sechs Monate dauernden ehrenamtlichen Tätigkeit zur Vorbereitung der Jobmesse musste das Team um WJ-Kreissprecher Sebastian M. Bünner (36), im Hauptberuf Wirtschaftsförderer der Stadt Bad Kissingen, der Beachtung aller aufgrund von Corona geltenden Hygiene-Maßnahmen widmen. "Wir konnten nicht einfach unser Konzept von 2019 umsetzen, sondern mussten fast wieder bei Null anfangen."
So hatten sich interessierte Besucher vorab für ein bestimmtes Zeitfenster anzumelden, da sich zeitgleich nur 150 Besucher in der Wandelhalle aufhalten durften, was am Eingang durch eine Ampel gesichert war.
Sofort überzeugt
Die Zahl der 45 ausstellenden Firmen war konstant geblieben, obwohl 20 Erstaussteller beim zweiten Mal nicht mehr dabei waren. Bünner: "Bei der Premiere hatten wir auch übergeordnete Organisationen dabei, die gar keine Job-Angebote hatten." Deren Verzicht gab nun jenen Unternehmen eine Chance, die sich vor zwei Jahren erst einmal nur als Beobachter von der Qualität der Messe überzeugen wollten. "Manche waren sofort überzeugt und haben sich gleich für die jetzige Veranstaltung vormerken lassen."
Dass wegen des steigenden Fachkräftemangels gerade im ländlichen Raum die Bad Kissinger Jobmesse für Fachkräfte eine wichtige Lücke füllt, war offensichtlich, zumal anderenorts überwiegend Azubi-Messen durchgeführt werden - ähnlich der jährlichen Azubi-Messe in der Bad Kissinger Berufsschule.
Binnen 14 Tagen Vertrag
Dies bestätigt Zimmerer André Metz für seinen Betrieb Albert Haus: "Jede qualifizierte Fachkraft, die sich bei uns bewirbt und zu uns passt, hat binnen 14 Tagen einen Arbeitsvertrag." Bis Mittag hatte er schon "sehr gute Vorgespräche" auf der Suche nach Zimmerern, Schreinern, Spenglern und Fliesenlegern. "Bei uns wird sogar Auszubildenden die Übernahme garantiert, sofern die Eignung gegeben ist."
Begeistert war schon am Mittag Personalmanagerin Sophie Liebst von den Heiligenfeld-Kliniken. Innerhalb von nur zwei Stunden hatte sie 14 ernsthafte Gespräche von Pflegekräften bis hin zu einer Ärztin. Heiligenfeld hat mit einer Klinik in Berlin beste Vergleichsmöglichkeiten, um den offensichtlichen Fachkräftemangel im ländlichen Raum gerade im medizinischen Sektor aus eigener Sicht beurteilen zu können. Liebst: "Es ist problematisch." Deshalb sind Bewerbungen aus allen Bereichen herzlich willkommen. Besonders gesucht sind Fachärzte der psychosomatischen Medizin und der Psychotherapie.