Hotelgäste dürfen in der Frobeniusstraße auch links abbiegen

1 Min
Bisher dürfen nur Radfahrer aus der Frobeniusstraße kommend auch nach links in die Obere Stadtmauer einbiegen. Foto: Arkadius Guzy
Bisher dürfen nur  Radfahrer aus der Frobeniusstraße kommend auch nach links in die Obere Stadtmauer einbiegen.  Foto: Arkadius Guzy

Die Frobeniusstraße darf nicht als Umgehung der Kissinger Straße genutzt werden. Dennoch halten sich nicht alle Autofahrer daran. Eine Gruppe darf die Abkürzung jetzt aber guten Gewissens nutzen.

Gästen des Hotels Deutsches Haus wird der Weg durch die Innenstadt erleichtert. Sie dürfen vom Marktplatz aus über die Frobeniusstraße zum Hotel fahren. Bis Ende 2013 wird für die Übernachtungsgäste das Durchfahrtsverbot gelockert, wie der Bauausschuss beschloss.

Die Frobeniusstraße ist eigentlich ein verkehrsberuhigter Bereich, nur Anliegern und Radfahrern vorbehalten. Darauf verwies Reimar Glückler (CBB), der selbst in der Straße wohnt. Dennoch nutzen laut Glückler viele Autofahrer den Weg, um die Einbahnstraße in der Kissinger Straße zu umgehen: Von der Frobeniusstraße biegen sie verbotenerweise nach links in die Obere Stadtmauer ab und kommen so am Amtsgerichtskreisel raus. Dabei leitet die eigentliche Umgehung auf der Bundesstraße um die Stadt herum.

Doch das sei für die ortsfremden Gäste nicht verständlich, wie Katharina Rösser auf Nachfrage der Saale-Zeitung erklärte. Diese kämen zuerst auf dem Marktplatz an, sagte die Hotelinhaberin. Auch die neuen touristischen Hinweistafeln führen vom Marktplatz aus über die Kirchgasse und die Frobeniusstraße zum Deutschen Haus. Daher hatte Rösser bei der Stadt eine Ausnahme für ihre Kunden beantragt.

Anwohner wollen keine Änderung


"Die Anwohner sind gegen eine Änderung", sagte Glückler in der Ausschusssitzung. Gegenüber dem Deutschen Haus seinen sie aber kompromissbereit.
Glückler legte eine Unterschriftenliste mit zwei Forderungen vor: Die Anwohner wollen, dass die Ausnahme für die Hotelgäste zunächst bis Ende Dezember 2013 gilt, und sie wünschen sich mehr Polizeikontrollen.

Gegen eine probeweise Öffnung hatte auch Stefan Seufert (CSU) nichts einzuwenden. "Um die Schulkinder zu schützen, ist es mir lieber, dass die Autos durch die Frobeniusstraße fahren und nicht durch die Friedrich-Müller-Straße." Seufert erinnerte aber daran, dass auch im nördlichen Altstadt-Quartier die Gassen als Umgehung genutzt werden. Dort ist es die Winzergasse und die Obere Stadtmauer.

Für eine generelle Ausnahme für die Hotelgäste plädierte Gregor Schmid (SPD). Wenn so viele durchfahren, komme es auf die Hotelgäste nicht an. Schmid stellte die Frage, nach welchen Kriterien die Stadt am Ende der Frist urteilen soll. "Was wollen wir in eineinviertel Jahren entscheiden?"