Die Experten der Abrissfirma wurden zwar von der schlechten Bausubstanz des ehemaligen "Steigenberger" überrascht, kommen aber gut voran. Nur ihr Versuch, den Bauzaun mit Bildern zu verschönern, scheiterte gestern...
An was man nicht alles denken muss: Die Abriss-Firma "Bock und Söhne" hat am Montagabend zwei Plakate an den Bauzaun des Kurhaushotels angebracht. Zu sehen sind durchaus kunstvolle Bilder von der Baustelle, allerdings auch der Schriftzug der Firma. Deshalb hat die "Immobilien Freistaat Bayern" (IMBY) die Firma zurückgepfiffen: "Angesichts der exponierten Lage des Bauzauns" sei festgelegt worden, "zumindest in der Vorweihnachts- und Weihnachtszeit keine Werbung irgendwelcher Art am
Bauzaun zuzulassen", berichtet IMBY-Geschäftsführer Dieter Knauer aus München. Die Plakate der Baufirma seien ohne das Wissen der IMBY angebracht worden. "Die Firma wurde daher zwischenzeitlich gebeten, diese Plakate wieder zu entfernen."
Bislang keine Beschwerden Dabei steckte eine gute Absicht dahinter: "Wir machen das nicht bei jeder Baustelle, aber wegen der Lage in Bad Kissingen haben wir uns gedacht, dass das
gut passen würde", sagt Florian Bock, Geschäftsführer der Firma "Bock und Söhne" aus Babenhausen. Für die beiden großformatigen Bilder sei sogar ein Fotograf beauftragt worden.
Unabhängig vom Hin und Her um die Plakate lobt Bock die Zusammenarbeit mit der Stadt und den Fachbehörden. "Wir sind gut im Zeitplan", lautet seine Zwischenbilanz. Zudem habe es bisher kaum Beschwerden über die Lautstärke oder die Staubbelastung gegeben.
Von den Passanten kämen viele Reaktionen: "Manche finden es schade, andere freuen sich, dass es weg kommt."
Florian Bock selbst war überrascht über die schlechte Bausubstanz: "Wir reißen ja viele Gebäude ab, aber ich habe selten so ein schlechtes Gebäude gesehen", sagt der Experte. Die Fassade habe eigentlich ganz gut ausgesehen, aber während der Arbeiten seien immer wieder Mängel zu Tage getreten: Willkürliche Anbauten, nicht verzahnte
Innenwände, unklare Statik. "Für dieses Gebäude hätte es nie wieder einen statischen Nachweis gegeben", ist sich Bock sicher, dass eine Sanierung leicht ein Fass ohne Boden hätte werden können. Der Abriss wurde immer wieder neu mit dem Statiker koordiniert.
"Da wird das Kurgastzentrum für uns angenehmer", sagt Bock über den nächsten Schritt beim "Rückbau" des Areals.
Das Kurgastzentrum bestehe zwar komplett aus Stahlbeton, aber die Konstruktion sei klar ersichtlich: "Wir zwicken das Quadratmeter für Quadratmeter zusammen", beschreibt Bock das geplante Vorgehen der Firma.