Heinrich Hackenberg, Vorsitzender des Vereins "Hilfe für Kinder der Dritten Welt", berichtet von erschütternden Verhältnissen in Namibia und Indien. Sein Verein hilft den Ärmsten der Armen.
Auf ein erfolgreiches Jahr kann der Verein "Hilfe für Kinder der Dritten Welt" zurückblicken. "Alle Dienste waren nur durch die Unterstützung unserer Mitglieder und vieler Freunde möglich", betont Vorsitzender Heinrich Hackenberg in seiner Rückschau und erläutert die wesentlichen Maßnahmen.
"Auf der St.-Anna-Missions-Station in Namibia errichteten wir eine Brotfabrik.
Bisher wurde das benötigte Brot aus über 500 Kilometer Entfernung geholt und war dementsprechend teuer", erklärte Heinrich Hackenberg. Dank der Unterstützung von Freunden aus Südtirol sei das Projekt gelungen: Der Backofen wurde in Südafrika bestellt. Er liefert täglich 50 Brote.
Drei Frauen wurden eingestellt, denn in dieser Gegend ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch.
Das Brot deckt den Eigenbedarf in einem Kinder- und Waisenhaus, werde aber auch verkauft. Vom Erlös können die Frauen bezahlt und Backwaren beschafft werden. Einige der Brote werden auch für die bitterarme Bevölkerung im namibischen Busch hergestellt und dort verschenkt, erläutert Hackenberg eine der Aktionen.
Einer der letzten Stämme 170 Kilometer entfernt von der Regionshauptstadt Rundu - so
Hackenberg weiter - liegt eine Schule der San-Gemeinde. Die San sind eine der letzten Urstämme Afrikas. Sie sind eigentlich Nomaden. Diese Gemeinde aber wurde hier sesshaft. Seit einigen Jahren schon unterstützt der Verein die dortige Schule, kaufte Betten für die Kinder, die dort während der Woche leben, und sorgt für Essen.
Der Vorsteher der Gemeinde regte an, wegen der großen Wassernot einen Brunnen zu bohren. Bisher gab es nur eine Viehtränke.
Das kostbare Nass zum Leben musste über weite Strecken herangeholt werden. Nachdem die Finanzierung mit 9500 Euro stand, konnte nach einer Quelle gesucht werden. In 100 Meter Tiefe stieß man auf Wasser von sehr guter Qualität. Es wird über eine Solarpumpe gefördert. Nun haben Dorf und Schule Wasser.
Im Norden Namibias, in der Stadt Katima Mulilo, unterstützt der Verein seit geraumer Zeit ein Heim für schwerstbehinderte Kinder.
Die Heimleitung bat, für den gelähmten Jungen Immanuel Kudomo einen elektrischen Rollstuhl zu beschaffen. Wie schon öfters sprangen die Freunde von den Rotariern in Schweinfurt ein: Der Betrag in Höhe von 2100 Euro wurde überwiesen, der Rollstuhl wird aus Südafrika geliefert.
Als weiteres Projekt widmet sich der Verein den "Müllkindern" in Kalkutta (Indien). Auf riesigen Müllhalden leben Tausende Menschen, darunter viele Kinder.
Sie durchsuchen den ankommenden Müll - täglich etwa 500 Kubikmeter - nach brauchbaren Sachen wie Papier, Plastik, Eisen oder Glas und verkaufen es. Manchmal finden sie auch Essensreste. Viele Familien bauen sich in den Müllbergen Höhlen und leben darin.
"Um dieses unbeschreibliche Elend zu lindern, haben wir begonnen, den Kindern ein menschenwürdiges Dasein zu sichern. Wöchentlich kommen unsere Helfer von Don Bosco auf die Halden und bringen Essenspakete.
Ärzte untersuchen Kinder und kranke Erwachsene. Schon über 50 Kinder konnten wir in einer Klinik operieren lassen. Dort fanden wir auch den Jungen Jeet, der an Gesichtskrebs leidet. Er wird in den nächsten Tagen operiert. Hoffen wir, dass alles gut geht", erklärte Hackenberg.
Die OP wird etwa 5000 Euro kosten. Jede Unterstützung nimmt der Verein gerne an. Die vielen Aufgaben kann der Verein allein nicht stemmen.
"Wir sind auf die Großherzigkeit von Spendern angewiesen. Wir versichern, dass jeder einzelne Cent den Projekten zu Gute kommt", betont der Vorsitzende.
BankverbindungKonto "Verein zur Hilfe für Kinder III. Welt", Kontonummer: 2424241 bei der Flessa-Bank Schweinfurt, Bankleitzahl: 79 330 111.
Weitere Infos bei Heinrich Hackenberg, Erlenstraße 10 in Oerlenbach , Tel.: 09725/ 9966