Weihbischof punktet bei Jugend

2 Min
Weihbischof Ulrich Boom im Gespräch mit Kindern und Jugendlichen in Ramsthal. Foto: Doris Bauer
Weihbischof Ulrich Boom im Gespräch mit Kindern und Jugendlichen in Ramsthal.  Foto: Doris Bauer
 
 
 
 
 
 
 
 

Ulrich Boom besuchte die Pfarreiengemeinschaft "Saalethal" und kam mit vielen Menschen ins Gespräch. Die Kinder und Jugendlichen verloren ganz schnell ihre Scheu und zeigten sich positiv beeindruckt.

Durchweg positive Resonanz erntete der Besuch von Weihbischof Ulrich Boom in der Pfarreiengemeinschaft "Saalethal". "Von Pfarrgemeinderäten oder Kirchenverwaltung habe ich nur positive Rückmeldungen", bemerkt Pfarrer Pater Sony Kochumalayil, was er auch auf die Person des Weihbischofs zurückführt: "Durch seine offene Art und seinen ganz normalen Umgang mit den Menschen kommt er schnell mit ihnen ins Gespräch."

Gespräche und Begegnungen

Viele Gespräche und Begegnungen durfte der geistliche Würdenträger von morgens bis abends in allen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft absolvieren. "Ich bin auf viele engagierte Menschen getroffen", resümierte Ulrich Boom am Abend, der seine Visitation folgendermaßen begründet: "Wir Bischöfe möchten die Gemeinden im Glauben stärken, aber auch Stärkung bekommen. Das ist ein wechselseitiges Tun und kann nur geschehen, wenn man sich vorbehaltlos begegnet." Dabei ist ihm die Euerdorfer Pfarrkirche, wo er gemeinsam mit Pfarrer Pater Sony Kochumalayil das Hochamt feierte und deren Altar aufgrund von Renovierungsarbeiten eingerüstet ist, besonders aufgefallen - auch sinnbildlich: "Es ist ein schönes Bild, die Kirche als Baustelle zu sehen. Schließlich ist die Kirche selbst und auch unser ganzes Leben eine Baustelle und findet erst zum Schluss Vollendung."
Auch die Wirmsthaler Kirche "St. Johannes der Täufer" besuchte der Weihbischof, wo er zwecks Renovierung mit dem Wirmsthaler Edgar Röder von der Kirchenverwaltung sprach: "Er hat sehr treffend die dortige Situation skizziert. Es war ein angenehmes Gespräch."
"Er beeindruckt durch seine offene und herzerfrischende Art", fasst Pfarrgemeinderatsvorsitzender und Gottesdienst-Beauftragter aus Ramsthal, Ralf Herre, das Gespräch am Morgen in Aura mit den Pfarrgemeinderäten zusammen. Inhaltlich setzten sich die kirchlichen Vertreter der Pfarreiengemeinschaft unter anderem mit den Feststellungen auseinander, dass die Zahl der Gottesdienst-Besucher, darunter besonders der Kinder, rückläufig ist. Damit lassen auch die Finanzen nach. "Diese Feststellungen werden nicht nur im kirchlichen Bereich gemacht, was auch der demografischen Entwicklung geschuldet ist. Da ist die Kirche mitten dabei", so Pfarrer Pater Sony Kochumalayil, für den persönlich der gemeinsame Gottesdienst ein Höhepunkt war: "Eine Botschaft nehme ich dabei mit, die er in allen seinen Ansprachen und auch in den vielen Gesprächen, die in einer ganz freundschaftlichen und familiären Atmosphäre stattfanden, immer wieder betonte: In allen Höhen und Tiefen können wir gewiss sein: Gott ist da. Wir können ihm vertrauen."

Begegnung mit Kindern

Der Nachmittag war den Kindern und Jugendlichen vorbehalten. Zunächst gab es eine gemeinsame "Jugendvesper" in der Pfarrkirche "St. Vitus" mit dem geistlichen Würdenträger und Pastoralreferent Dirk Rudolph. Anschließend durfte der Nachwuchs in einer Begegnungsrunde im Pfarrsaal Fragen an Ulrich Boom stellen.
In der gut besuchten Vesper zeigte der Weihbischof keine Berührungsängste mit dem Nachwuchs, vorwiegend Kommunionkinder und Ministranten aus den verschiedenen Gemeinden.
In der anschließenden Begegnungsrunde, die Pastoralreferent Dirk Rudolph moderierte, gab es zunächst seitens der Kinder und Jugendlichen ein vorsichtiges Herantasten und Kennenlernen, was sich schnell legte und dann Gespräche entstanden. So musste der 67-jährige Weihbischof zunächst Fragen zu seinem Beruf, seiner Berufung, seinem Ring und Kopfbedeckung beantworten.
"Was tut die Kirche, um Kinder und Jugendliche für den Glauben zu begeistern?", lautete dann eine Frage, worauf der Weihbischof meinte: "Wir alle müssen Menschen für Christus begeistern, so dass sie spüren, Gott hat ein Herz. Dabei ist es unerheblich, ob ich als Bischof oder in einer Gemeinde tätig bin. Man muss die Freundschaft zu Gott spüren können." Mit der gewachsenen Kultur, aber auch mit der Ungewissheit: "Wer weiß, wo wir in weiteren Jahren stehen", antwortete der Bischof auf die Frage, warum Frauen nicht zum Priesteramt zugelassen werden und betonte: "Dass das momentan so ist, heißt aber nicht, dass Frauen weniger wert sind."
"Das war schon toll, dass er sich Zeit für uns Jugendliche genommen hat und unsere Fragen beantwortet hat", freute sich die 17-jährige Selina aus Ramsthal. "Ich habe mich kurz mit ihm über Fußball unterhalten, da kennt er sich auch aus", bemerkte der elfjährige Moritz aus Aura, "der war wirklich nett." Die Kinder und Jugendlichen zeigten sich positiv beeindruckt, und Viktoria aus Euerdorf meinte zur Begegnung: "Es wäre schön, wenn er uns wieder einmal besuchen würde."