Die Kostensteigerung für die Umgestaltung des Platzes von rund 1,5 Millionen Euro auf nun etwa 1,8 Millionen Euro sorgt im Stadtrat für Erklärungsbedarf.
Die Umgestaltung des Viehmarkts hat in diesem Jahr genug Aufregung verursacht. Die Nachricht, dass die Kosten laut der aktuellen Schätzung auf rund 1,8 Millionen Euro steigen, kommt nicht gerade gelegen - auch wenn sich der Betrag für die Stadt nach derzeitigem Stand nicht erhöht. So bemühten Stadtbaumeister Detlef Mohr und Architekt Matthias Staubach sich, im Stadtrat die Gründe für die neue Summe zu erläutern.
Die ursprüngliche Summe von rund 1,5 Millionen Euro umfasste noch nicht die Planungskosten, wie Mohr sagte. Die Ausgaben für die Arbeit des Planungsbüros schlagen mit fast 340 000 Euro zu Buche. Der Betrag bemesse sich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, sagte Staubach. Da sei nichts zu machen.
Ebenfalls ein neuer Kostenposten sind die Erdarbeiten. Das Bodengutachten empfiehlt den kompletten Austausch des Untergrunds unter dem Pflaster.
"Es besteht aus billigem, nicht verdichtungsfähigem Material", sagte Staubach. Der Boden muss daher 30 Zentimeter tief ausgebaggert und neu aufgefüllt werden. Statt der geplanten 8 000 Euro für die Bodenbearbeitung macht das nun 68 000 Euro. An den Vorgaben des Bodengutachtens führt kein Weg vorbei: Die Gewährleistung hängt von der Beachtung des Gutachtens ab, erklärte Staubach.
An anderen Stellen gibt es aber durchaus Einsparpotenzial, das auch schon genutzt wurde. Für den Brunnen zum Beispiel differieren die Angebote je nach verwendetem Stein um bis zu 30 000 Euro. "Muss es denn ein Brunnen sein?", fragte Gudrun Kleinhenz (CSU). Sie schlug ein Wasserspiel als Alternative vor.
"Der Brunnen kommt nicht von ungefähr", sagte Staubach. Im Gestaltungskonzept des Büros Capatti Staubach soll die Wasserschale an das Taufbecken der früheren Marienkirche erinnern.
Außerdem fallen auch bei einer Alternative Kosten für Technik und Leitungen an. Durch den Wettbewerb sei die Stadt bei der Gestaltung gebunden, erinnerte Patrick Bindrum (CSU). Er mahnte: "Wir müssen aufpassen, nicht dahinter zurückzufallen."
Eine ganz andere Diskussion wollte Hans-Dieter Scherpf (SPD) eröffnen: Er vertrat die Meinung, dass der Stadtrat über die neue Summe abstimmen sollte. Der bisherige Beschluss bezieht sich auf die 1,5 Millionen Euro. Da sich die Belastung für die Stadt durch die Kostensteigerung nicht erhöht, hielt die Verwaltung eine erneute Abstimmung jedoch für nicht notwendig. Dem schloss sich auch Martin Wende (CSU) an. Zumal Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) zusagte, mit dem Viehmarkt erneut in den Stadtrat zu gehen, sobald sich an dem Beitrag der Stadt doch noch etwas ändern sollte.
Und mit den Arbeiten werde nicht begonnen, ehe die Fördermittelzusage vorliegt.
Wenn die Regierung von Unterfranken ihren Zuschuss zugebilligt hat und die Aufträge vergeben sind, könnten die Arbeiten laut einer ersten Zeitplanung des Architektenbüros Ende April 2015 starten. Die Fachleute stellen sich fünf Bauabschnitte vor. Wenn alles glatt läuft, können sie sich die Fertigstellung noch Ende 2015 vorstellen. Aber das ist eine erste, vorsichtige Terminierung. Der genaue Zeitplan muss noch abgestimmt werden.
Um die konkreten Beiträge für die Anlieger zu nennen, hielt es die Verwaltung ebenfalls noch für zu früh. Für die Sanierung der Straßen, die umgelegt wird, nannte Mohr 430 000 Euro. Davon ist aber der Anteil der Stadt abzuziehen. Dazu kommt die Beteiligung am Kanalbau.