Verdruss wegen Ampelregelung

2 Min
Für Verdruss sorgt die Ampelregelung an der Baustelle des neuen Rathauses. Der Markt Euerdorf wollte hier eine Einbahnstraße einrichten. Winfried Ehling
Für Verdruss sorgt die Ampelregelung an der Baustelle des neuen Rathauses. Der Markt Euerdorf wollte hier eine Einbahnstraße einrichten.         Winfried Ehling

Während des Rathausneubaus hatten sich die Räte und auch die Bürger eine Einbahnstraßenregelung gewünscht. Auch die Kostmehrung verwundert.

Der Rathausneubau geht in die "heiße Phase" und sorgt gleich für Verdruss im Gemeinderat. Mit der Einrichtung der Baustelle in der Hammelburger Straße ging eine vom Amt veranlasste Ampellösung einher statt der vom Markt beschlossenen Einbahnstraßenregelung. Räte und Bürger befürchten jetzt Komplikationen bei Großfahrzeugen vor allem an der Einmündung in die Schweinfurter Straße.
Vize-Bürgermeister Klaus Kaufmann wies darauf hin, dass es sich hier um eine Staatsstraße handele und der Markt nicht das Sagen habe. Erstaunt zeigte sich das Ratsgremium über die Kostenmehrungen an der Baustelle, die bereits jetzt auf dem Tisch lagen. Über diese konnten die Räte nicht entscheiden, da sich das Planungsbüro und Bürgermeisterin Patrizia Schießer in Urlaub befinden und die Mehraufwendungen erst zu prüfen sind. Guntram Gock wunderte sich über die Nachträge, die nach seinem Dafürhalten im Leistungsverzeichnis beinhaltet sein müssten.

Zu Diskussionen führte auch die mit dem Landratsamt und der Polizei besprochene Geschwindigkeits-Limitierung auf der Straße von Wirmsthal in Richtung Deponie auf 80 Stundenkilometer. Für Michael Fell ergibt sich die Geschwindigkeit aus der StVO. "Wir brauchen nicht noch mehr Schilder", begründete er. Dies sah auch Dietmar Büchner so. Der Stellvertretende Bürgermeister glaubt, dass die Geschwindigkeit in der dortigen, engen Kurve sogar auf 60 km/h zu drosseln sei. Eine Neueinstufung der Straße und deren Ausbau durch den Kreis forderte Elmar Hofmann. Dennoch befürwortete der Rat die Begrenzung mehrheitlich.
Auch das Konzept über das landwirtschaftliche Kernwegenetz der Allianz Fränkisches Saaletal passierte mit der Mehrheit der Stimmen. Zwar steht Hofmann auf dem Standpunkt, dass wir "die Landwirtschaft nur auf dem Papier fördern, denn wir fördern nur die Silage-Transporte und brauchen keine Rennstrecke für 40-Tonnen-Traktoren". Büchner hielt entgegen, dass "die Landwirte trotzdem diese Traktoren verwenden ob die Wege gut oder schlecht sind".
Auf Anregung von Hofmann nahm der Rat auch das Thema Trinkwasser in Euerdorf in die Tagesordnung auf. Hier wurde eine Chlorung notwendig, die durch Keime im Euerdorfer Hochbehälter bedingt war. Bei einer entsprechenden Prüfung stellten Fachleute eine geringe Grenzwert-Überschreitung fest. Die Chlorbeigaben sind inzwischen eingestellt, versicherte Kaufmann, der eine Überdüngung des Wasserschutzgebiets und eine einmalige Ziegenbeweidung als Ursachen ausschloss.
Ohne Einwände genehmigte das Gremium die Finanzierung des von der Wirmsthaler Feuerwehr initiierten Defibrilators, die auch die Hälfte des Kaufpreises übernimmt. Die Gemeinde zahlt den Restbetrag und die Kosten für den Vertrag und die Wartung. Bernhard Herterich schlug vor, die Handhabung des Schockgebers in einer Bürgerversammlung oder einer Einweisung vorzustellen.

Zur Kreisumlage legte Hofmann dem Markt ein Beispiel nahe, dem Euerdorf folgen solle. Die Stadt Forchheim geht derzeit gerichtlich gegen diese Forderung vor mit der Begründung, dass bei der Kreisumlage Kommune und Kreis gleichberechtigte Partner seien und zur Sache zu hören seien.
Den Bauanträgen stimmte der Rat zu und sprach die erforderlichen Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans aus. Dies betrifft den Wohnungshausneubau mit Einliegerwohnung am "Heiligenberg" und die Errichtung einer Lagerhalle am "Wiesenweg" in Wirmsthal.
Kaufmann informierte über den Rathaussturm der EU-KA-GE, der am Samstag, 18. November um 17 Uhr am Marktplatz stattfindet.