Viele stören sich schon seit Jahren an dem teilweise verfallenen Erscheinungsbild des früheren Marterstock-Geländes in der Bahnhofstraße. Doch nun tut sich endlich was.
Bald erinnert nichts mehr an die Tankstelle am Minikreisel in der Bahnhofstraße: Die alte Ausstellungshalle liegt seit Dienstag in Trümmern. Die Tankstellenüberdachung folgt als nächstes.
Sie wird mithilfe eine Krans demontiert, wie Josef Kreß erklärte. Danach sollen die Arbeiten an dem Werkstatt- und Wohnhaus beginnen. Laut Kreß muss das Dach komplett erneuert werden. Das Gebäude bekomme außerdem eine neue Dämmung. Innen will er es zu Wohn- und Büroräumen umbauen.
Auch der frühere Verkaufsraum der Tankstelle soll nach der Renovierung als Gewerbeimmobilie zur Verfügung stehen. Wegen der exponierten Lage, gebe es bereits Interessenten für die Räumlichkeit. Den Platz der früheren Ausstellungshalle des Autohauses Marterstock wird offenbar ein Neubau einnehmen.
Mit Verweis auf Planungs- und Genehmigungsverfahren hält sich Kreß derzeit allerdings noch mit Details zurück. Auf der restlichen Freifläche entstehen Parkplätze, sagte er.
Betrieb schließt Kreß hatte das gut 1000 Quadratmeter große Marterstock-Gelände im Herbst 2010 bei einer Zwangsversteigerung erworben. Die Tankstelle war schon damals keine Zierde mehr und bot ein heruntergekommenes Erscheinungsbild. Das Gelände war längst zu einem Ärgernis für die Stadt geworden, wie in Diskussionen immer wieder anklang. Der CBB hatte in den Jahren zuvor daher mehrere Male den Antrag gestellt, dass die Stadt das Anwesen kaufen und in einen begrünten Parkplatz verwandeln solle, konnte sich mit der Idee aber nicht durchsetzen.
Der Betrieb auf dem Gelände am Minikreisel hatte im Jahr 2000 mit der Schließung der Tankstelle geendet.
Der Mineralölkonzern Shell, unter dessen Marke die Tankstelle lief, wollte nicht mehr in einen durch Umweltvorschriften notwendig gewordenen Umbau investieren, wie es damals hieß. Das Autohaus Marterstock, außer der Tankstelle das weitere Geschäftsfeld der Marterstock GmbH, beantragte außerdem Insolvenz.
Das Gelände dümpelte seitdem vor sich hin. Bereits im Jahr 2003 stürzte ein Teil des Dachs der früheren Auto-Ausstellungshalle ein. Das Landratsamt ordnete daraufhin an, dass die Reste des Dachs samt freistehendem Giebel abgebaut werden müssen, um die Verkehrssicherheit nicht weiter zu gefährden. Auch die großflächigen Schaufenster mussten vor Zersplitterung geschützt werden.
Sie wurden teilweise verbrettert.
Vor wenigen Tagen waren dann die ersten Anzeichen zu erkennen, dass auf dem Gelände etwas passiert: Kreß ließ die Waschanlage ausbauen und für den Abtransport bereit legen. Die mehrjährige Pause seit der Versteigerung erklärte er damit, dass die ursprünglichen Absichten für das Gelände nicht geklappt hatten.