Streitschlichter vermitteln bei Reibereien

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Schüler üben ein Schlichtungsgespräch. Foto: Melanie Dotzer
Schüler üben ein Schlichtungsgespräch. Foto: Melanie Dotzer

Bei Rangeleien auf dem Schulhof oder bei Beleidigungen versuchen Schüler der Mittelschule und der Saaletalschule die Konflikte nun selbst zu lösen.

Dafür sind an den beiden Einrichtungen seit Kurzem Streitschlichter im Einsatz.

"Die Schüler sollen ein Stück Verantwortung übernehmen", sagt Christine Dittmann, Lehrerin an der Saaletalschule. Es kann von Vorteil sein, wenn die Schüler eine Streitigkeit unter sich ausmachen, meint ihre Kollegin von der Mittelschule, Melanie Dotzer. Jeweils acht Schüler an beiden Einrichtungen stehen als Streitschlichter bereit. Ein Wochenplan regelt den Dienst.

Mitschüler können die Streitschlichter direkt und ohne die Einschaltung eines Lehrers anfragen. Dann wird ein Schlichtungsgespräch anberaumt. Jeweils zwei Schlichter versuchen, den Konflikt in der Vermittlungsrunde zu klären. Es gehe nicht darum, einen Schuldigen ausfindig zu machen, erklärt Christine Dittmann. Vielmehr sollen die Konfliktparteien eine Lösung für die Zukunft vorschlagen. Die wird in einem Vertrag schriftlich festgehalten.
Die Schüler können sich zum Beispiel wie in einem ersten konkreten Fall dazu verpflichten, sich künftig aus dem Weg zu gehen und sich zurückzuhalten, damit es nicht wieder zu Raufereien und Beschimpfungen kommt. Bei einem Folgetermin wird geprüft, ob die Konfliktpartner so wieder miteinander auskommen können. Bei schweren Problemen wie Mobbing bleiben die Streitschlichter aber außen vor, da dann professionelle Hilfe notwendig ist.

Eine dreitägige Schulung hat die Streitschlichter auf ihre ehrenamtliche Aufgabe vorbereitet. Die Ausbildung wurde von der Regierung von Unterfranken unterstützt. Durch den gemeinsamen Lehrgang sind neue Kontakte zwischen den Mittel- und den Saaletalschülern entstanden.

Melanie Dotzer und Martina Voll betreuen die Streitschlichter der Mittelschule, Christine Dittmann die der Saaletalschule. Sie hoffen, dass sich auch in den kommenden Jahren Schüler freiwillig zu Streitschlichtern ausbilden lassen. Die Jugendlichen gewinnen durch ihren Einsatz soziale Kompetenzen, so Dotzer.